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0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti

0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti

Titel: 0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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geklappt.
    Der Kontakt zu Moraui war eingefädelt. Die Spur zu dem jungen Reporter war gelegt. Jetzt mußte sie diese Schachfigur nur ins Angriffsspiel bringen.
    Niemand würde sich daran stören, daß sie für den Rest der Empfangsparty nicht mehr anwesend war. Es gab für alles immer eine Entschuldigung. Der Gastgeberin war der Trubel zuviel geworden, und so zog sie sich zurück.
    Lydie Leclerc wandte einen Zauber an. Ihre Umrisse verschwammen. Nur das Öffnen und Schließen der Tür war zu sehen, mehr nicht. Lydie Leclerc verließ das Zimmer und bewegte sich unsichtbar durch die Villa.
    Sie ging nach draußen.
    Keiner sah sie. Den Wachmann, der ein Auge auf die Fahrzeuge hielt, hypnotisierte sie entschlossen. Das Wissen, das ihr der Alte vermittelt hatte, bevor sie ihn tötete, ließ sich hervorragend nutzen. Lydie Leclerc verließ mit einem der Wagen das Grundstück und fuhr zur Stadt.
    Der hypnotisierte Wachmann achtete nicht darauf.
    ***
    »Dein Freund wirkt verändert«, sagte Nicole. »Er… er scheint in den letzten Minuten etwas sehr Unangenehmes erlebt zu haben. Willst du ihn danach fragen?«
    Zamorra hob die Brauen.
    »Nein«, sagte er. »Ich wüßte auch nicht, was es uns angeht. Das sind Oliviers ganz private Probleme, und ich werde den Teufel tun, mich dazwischenzudrängen. Wenn er Hilfe braucht, wird er von allein kommen und darüber sprechen wollen.«
    »Nun gut«, sagte Nicole.
    Irgendwann tauchte Leclerc dann tatsächlich wieder bei ihnen auf. »Sei froh, daß du nie geheiratet hast, Zamorra«, sagte er finster. »Ich habe den Fehler gemacht, und jetzt habe ich den Salat.«
    »Ah, daher weht der Wind«, stellte Nicole fest.
    Zamorra fragte sich, warum in aller Welt sie ein so starkes Interesse an Olivier Leclercs Privatleben und seinen Problemen hatte. Aber offenbar brauchte Leclerc ohnehin jemanden, mit dem er über all das reden konnte, und es sprudelte nur so aus ihm heraus.
    Schließlich straffte er sich.
    »Aber ich hatte ja eigentlich nicht vor, euch mit meinen Schwierigkeiten zu belasten«, sagte er. »Tut mir leid. Wie lange bleibt ihr auf Tahiti?«
    »Kommt darauf an. Wir haben Zeit«, sagte Nicole, und Zamorra nickte dazu. Und er dachte an das, was Nicole gespürt hatte: jenen positiven Geist… was mochte es mit diesem auf sich haben?
    »Ich hoffe, wir haben Gelegenheit, noch ein bißchen miteinander über die alten Zeiten zu plaudern«, schlug Leclerc vor. »Und zwar nicht unbedingt im Rahmen dieses Empfanges. Wie wäre es mit morgen nachmittag? Ich könnte euch ein wenig von der Umgebung zeigen.«
    »Mit Vergnügen«, sagte Zamorra. »Sofern sich diese Umgebung nicht, wie früher in Paris, auf die Wirtshäuser beschränkt…«
    »Aus dem Alter bin ich inzwischen heraus«, sagte Leclerc schmunzelnd. »Ich habe es nicht mehr nötig, anderen zu beweisen, wie trinkfest ich bin. Die sollen das jetzt mir beweisen. Also… ich hole euch ab, ja?«
    »Einverstanden«, sagte Zamorra. »Aber nicht vor zwei Uhr nachmittags…«
    Leclerc erhob sich. »Tut mir leid, daß ich jetzt nur so wenig Zeit für euch habe. Aber die anderen Gäste… und meine Frau tut mir mal wieder nicht den Gefallen, einzuspringen, nachdem sie erst großzügig eingeladen hat… unter anderem diesen verdammten Reporter… jetzt habe ich die ganze Gesellschaft allein auf dem Hals.«
    »Wir haben Verständnis dafür«, sagte Nicole. »Wir wollten ohnehin nicht mehr allzulange hier bleiben, nicht wahr? Obgleich es uns gefällt.«
    Leclerc nickte.
    »Wir sehen uns ja sowieso morgen«, sagte er und wandte sich dem französischen Konsul zu, der gerade, ein Champagnerglas in der Hand, heranstelzte.
    »Ich glaube, er ist heilfroh über jede Minute Abwechslung«, sagte Nicole.
    »Sag mal, was beschäftigt dich eigentlich so an seinem Eheproblem?« fragte Zamorra ein wenig verwundert.
    »Ich kann es selbst nicht verstehen«, gab sie zurück. »Da ist irgendwo in mir ein Gefühl, das mir sagt: Paß auf! Da ist eine Gefahr! Aber ich kann’s einfach nicht lokalisieren…«
    Eine Stunde nach Mitternacht fuhren sie zum Hotel zurück.
    ***
    Gus Lavier, der junge Reporter, war nach Hause gefahren. Er verstand die Welt nicht mehr. Warum hatte sich die Frau des Gastgebers in dieser Form an ihn heran gemacht? Sie hatte ihm eine Einladung zukommen lassen, und allein das wunderte ihn schon. Aber er hatte beschlossen, die Gunst zu nutzen. Immerhin konnte er einen kurzen Artikel über den Empfang schreiben und an die Zeitung verkaufen. Was die

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