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0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti

0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti

Titel: 0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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eine Idee«, sagte er.
    ***
    Lydie Leclerc in Zamorras Körper stoppte den Mercedes ab. Sie sah die beiden Menschen neben dem ärmlichen Haus. Den jungen Mann kannte sie, hatte ihn damals einmal kurz gesehen. Das war Rao-Toa. Dann mußte das Mädchen neben ihm wohl seine Schwester sein.
    Aber nur Rao-Toa interessierte die Hexe. Er konnte ihr helfen. Sie stieg aus dem Wagen und ging auf die beiden zu.
    »Professor Zamorra!« rief das Mädchen erleichtert. »Was haben Sie erreichen können? Haben Sie es geschafft, die Hexe auszuschalten?«
    Lydie legte Zamorras Stirn in Falten. Was sie da hörte, gefiel ihr absolut nicht.
    »Was soll das bedeuten?« fragte sie.
    Es war ein Fehler. Sie begriff es im gleichen Moment, in dem ihr die Worte entflohen. Sie hatte nicht gewußt, daß die Raos und Zamorra sich kannten! Und deshalb hatte sie ja auch nicht ahnen können, wie weit die anderen eingeweiht waren…
    »Moment mal«, hörte sie Rao-Toa leise zu seiner Schwester sagen. »Ich denke, ihr kennt euch. Wieso fragt er?«
    »Man redet nicht gern in Anwesenheit von Fremden über interne Angelegenheiten«, log Lydie schnell und hoffte, daß das glaubwürdig klang. Offiziell durfte sie Rao-Toa nicht kennen. Inoffiziell ja eigentlich auch nicht, aber…
    »Das ist mein Bruder«, sagte Ania. »Der die Hexe so sehr haßt, daß er den rechten Weg verlassen will. Reden Sie es ihm aus.«
    Lydie erschrak abermals.
    So war das also…
    Sie mußte wachsam sein. Wenn Rao-Toa begründeten Vrdacht schöpfte, würde er angreifen. Und Lydie begann zu fürchten, daß sie ihn nicht lange würde täuschen können. Das hieß, daß sie ihn unter ihre Kontrolle nehmen mußte, und zwar so schnell wie möglich. Ein Seelentausch kam in diesem Fall nicht in Frage, denn wenn sie ihn in Zamorras Körper verzerrte, blieb er ihr doch als Gegner erhalten.
    Sie mußte ihn bannen. Hypnotisieren. Oder sonstwie ausschalten. Und sie war sich plötzlich gar nicht mehr sicher, ob sie es schaffen konnte, ihn als Werkzeug zu benutzen. Vielleicht war es besser, ihn zu töten.
    Aber wie? Durch Magie?
    Sie versuchte, sich auf die Formeln zu konzentrieren, die den Tod herbeiführten. Aber sie bekam Schwierigkeiten. Diesen Aspekt der Magie hatte der Alte wohlweislich nur ganz kurz berührt, aber er war nicht konkret geworden. Lydie kannte nur zwei wirklich wirksame Formeln. Die eine erzeugte Feuer, die andere zerpulverte das Opfer zu Staub.
    Aber dann mußte sie das Mädchen gleich mit erledigen. Denn Ania durfte nicht erkennen, daß ihr Bruder durch Magie starb. So hätte sie sich noch auf Krankheit oder Streß oder ein Wunder herausreden können.
    Ihr Überlegen hatte schon zu lange gedauert. Sie hatte gezögert. Der Faden des Gesprächs war ihr entglitten. Verwirrt starrte sie Rao-Toa an, der sich herrisch vor ihr aufgebaut hatte. »Versuchen Sie’s doch, wenn-Sie können, Professor«, sagte er.
    »Was?« fragte Lydie automatisch.
    »Mich zu überreden, verdammt«, keuchte Rao-Toa. »Nein, Sie können es nicht. Sagen Sie mir lieber, wo die verfluchte Hexe steckt, und ich…«
    Lydie Leclerc ließ Zamorra die Hand heben. Die Finger formten ein Zeichen.
    Rao-Toa erkannte es. Er schrie auf.
    »Weg hier!« rief er seiner Schwester zu und warf sich auf den Zamorra-Körper. Ein magischer Blitz flammte aus den Fingern hervor. Er streifte Rao-Toa. Der Rächer brüllte. Er fühlte seinen linken Arm nicht mehr, aber die rechte Hand umklammerte Zamorras Hals. Wie ein Schraubstock so fest packte er zu, um die Hexe, die er in diesem Körper erkannt hatte, zu töten - ohne Rücksicht darauf, wem dieser Körper gehörte. Er wußte, daß die Hexe in diesem Moment nicht in ihren eigenen Körper zurück fliehen konnte. Sie war ihm hier ausgeliefert.
    Den Schmerz, der seinen Körper durchraste, beachtete er nicht, nicht die glühende Hitze an seiner linken Seite. Vor seinen Augen verschwamm alles.
    Und unter seiner würgenden Hand starb die Hexe.
    ***
    »Ich denke, du willst die Hexe und deinen Körper finden«, sagte Nicole, als Zamorra zum Telefonhörer griff, »meinst du, daß du sie auf diese Weise erreichst?«
    »Das nicht direkt. Aber ich werde etwas anderes erreichen«, sagte der Parapsychologe. Er rief an der Rezeption an. »Können Sie mir das Büro eines zuverlässigen Notars nennen?« verlangte er.
    »Was soll das bedeuten?« fragte Nicole mißtrauisch. Sie begriff nicht, daß Zamorra nicht alles daran setzte, nach seinem Körper zu suchen. Was zum Teufel wollte er bei einem

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