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0318 - Im Reich der Monster-Spinnen

0318 - Im Reich der Monster-Spinnen

Titel: 0318 - Im Reich der Monster-Spinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Netzmaschen. Bunte, kleine Fetzen, mehr nicht…
    An manchen Stellen hatte das Netz auch eine andere Farbe angenommen. Dunkler als normal.
    Obwohl sie es nicht nachprüfen konnte, wußte Claudia genau, daß es sich dabei um Blut handelte.
    Um Nadines Blut…
    Von ihr selbst sah sie nichts mehr. Nur die Reste des bunten Kleiderstoffs.
    Und die Spinnen?
    Claudia suchte sie verzweifelt, aber im Netz hockten sie nicht. Sie sah keines dieser Monstren, die unheimlichen Mörder hatten sich zurückgezogen.
    Dennoch schwankte das Netz.
    Das machte Claudia Darwood mißtrauisch. Ihrer Ansicht nach mußten die Spinnen noch irgendwo lauern.
    Sie wollte sie sehen, wenn es auch noch so schrecklich für sie war, und sie beugte sich noch weiter vor, bis dicht an die Gleichgewichtsgrenze.
    Nun ging es nicht mehr weiter.
    Diesmal schaute sie direkt an der Felswand nach unten.
    Im nächsten Augenblick verzerrte namenloses Entsetzen ihr Gesicht.
    Die Spinnen waren schon da. Dicht vor ihr erschien der gewaltige Kopf, und sie sah die ersten beiden Beine.
    Claudia zuckte zurück. Das Feuerzeug verlöschte, sie steckte es ein, ohne es richtig zu merken, und schlug gleichzeitig, weil sie sich zu hastig bewegt hatte, mit dem Hinterkopf gegen die in ihrem Rücken aufragende harte Wand.
    Für einen Moment sah sie wirklich Sterne. Danach brachen sie zusammen, und die absolute Dunkelheit hüllte Claudia wieder ein.
    Daß sie wegmußte, war ihr klar. Dennoch traute sie sich nicht, in dieser Dunkelheit aufzustehen und zu fliehen.
    Ein schabendes Geräusch vernahm sie dicht vor sich. Sie sah es nicht, aber sie wußte, daß die erste Spinne die steile Wand bereits überwunden hatte.
    Einen Gedankensprung später spürte Claudia Darwood bereits die Berührung auf ihrem Körper.
    Sie begann zu schreien…
    ***
    Und ich kletterte nach unten!
    Es war Wahnsinn, lebensgefährlich, aber ich konnte nun einmal nicht gegen meine Natur an. Da lag ein Mensch in einer tödlichen Falle, die gleichzeitig eine dämonische war. Möglicherweise hatte ich als einziger die Chance, da noch etwas zu tun. Und das wollte ich auf keinen Fall aufs Spiel setzen.
    Ein Stuntman hätte es sicher leichter geschafft als ich. Ich war ungeübt und mußte mich auf mein Glück und auf die Härte des Gesteins verlassen.
    Und so rutschte ich weiter nach unten.
    Äußerst behutsam, sehr vorsichtig. Mir stets die Stellen aussuchend, die ich erreichen konnte und die mir stark genug aussahen, um mein Gewicht halten zu können.
    So näherte ich mich dem Netz.
    Dabei hatte ich ihm den Rücken zugedreht, ich wußte nicht, wie weit die Spinne entfernt war und hoffte nur, daß ich schneller sein würde als sie.
    Sarrazan beobachtete mich. Er hatte sich hingekniet, schaute mir nach und gab auch seine Kommentare.
    »Verdammt, Engländer, beeil dich. Die Spinne ist schon zu nah. Sie wird Paco…«
    Er verschluckte sich und verstummte, während ich auf den Mann nicht achten konnte. Sollte er schreien, was und wie er wollte. Mir kam es darauf an, das Gleichgewicht zu behalten und an den Kanten oder Vorsprüngen nicht abzurutschen.
    Die Hälfte schaffte ich ohne nennenswerte Schwierigkeiten. Es war natürlich ein Unding für mich, über das Netz laufen zu wollen, aber vielleicht konnte ich die menschengroße Monsterspinne durch meine Aktivitäten von ihrem ursprünglichen Opfer ablenken und an mich heranlocken.
    Und so kämpfte ich mich weiter. Wie ein Tier klammerte ich mich mit allen zehn Fingern am Gestein fest. Die Lampe steckte noch immer zwischen meinen Zähnen. Ihr Licht hüpfte im Rhythmus meiner Bewegungen, es stach an der Felswand entlang und verschwand plötzlich in einem Schacht oder einer Höhle, die wie ein Tunnel in die Felswand hineinstach.
    Sie lag links von mir und war auf Deinem Weg nach unten ein gewisses Etappenziel.
    Ich änderte ein wenig die Richtung und hörte Paco fürchterlich brüllen.
    Was er im einzelnen für Worte schrie, konnte ich nicht verstehen.
    Jedenfalls galten sie auch seinem Kumpan Sarrazan, der uns beide nicht aus den Augen ließ, soweit es ihm möglich war.
    Schüsse peitschten auf.
    Da ich nicht geschossen hatte, blieb nur Sarrazan übrig. Es war der reine Wahnsinn, in die Dunkelheit zu feuern, und ich glaubte, aus dem Echo heraus einen Schrei zu vernehmen.
    Ausgerechnet jetzt, wo ich mich auf alles konzentrieren mußte.
    Noch eine Armlänge bis zu meinem Etappenziel. Ich streckte die rechte Hand aus, und es gelang mir, mit den Fingern den Rand des

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