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0318 - Im Reich der Monster-Spinnen

0318 - Im Reich der Monster-Spinnen

Titel: 0318 - Im Reich der Monster-Spinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nahm davon Abstand. John Sinclair war wichtiger. Er mußte den Geisterjäger finden.
    Dann konnte er weitersehen.
    Und so ging er weiter. Der Spinnenrest blieb hinter dem Chinesen zurück, und Suko brauchte nicht mehr lange zu laufen, als sich vor seinen Augen ein völlig anderes Bild ausbreitete.
    Er hatte genau die Paßhöhe erreicht, schaute hinunter ins Tal und sah einen Friedhof.
    Er lag im klaren Licht des Morgens. Aus diesem Grunde konnte Suko Einzelheiten erkennen.
    Die kleine Kapelle mit dem schmalen Turm und der Totenglocke am oberen Ende. Dann die Gräber, die zahlreichen Grabsteine, die Kreuze aus verwittertem Stein, die Figuren, die in einer so unnatürlich steifen Haltung auf den Gräbern standen und sogar die schmalen Bänder der Wege, die ein Muster zwischen den letzten Ruhestätten bildeten.
    Kein Vogellaut unterbrach die über dem Friedhof liegende Stille, die Suko als unheimlich und unwirklich vorkam. Es gab keinen Grund für ihn, sich vor diesem Friedhof zu fürchten, dennoch spürte er ein Gefühl der innerlichen Unruhe.
    Selbst aus dieser Entfernung fiel ihm ein besonders ausgefallener Grabstein auf. Er stand links von ihm und zeigte einen mannsgroßen Engel, der in einer Hand ein Schwert und in der anderen etwas Rundes hielt, das Suko nicht genau identifizieren konnte, jedoch annahm, daß es sich bei diesem Gegenstand um einen Schädel handeln konnte.
    Eine wirklich seltsame Figur.
    Suko wollte sich den Friedhof aus der Nähe ansehen. Der Pfad hörte schon nach wenigen Metern auf. Suko mußte quer über das Gelände gehen, das nun abschüssig wurde, in eine Ebene mündete, zu der auch der Friedhof gehörte.
    Es war ein Geröllhang, den der Inspektor hinabschritt. Hin und wieder stieß er gegen einen Stein, der vor ihm herrollte und erst auf dem Friedhof liegenblieb.
    Die Morgensonne schaffte es nicht, voll durchzukommen. Vom Meer her war Dunst aufgestiegen und trieb auf das Land zu, wobei er sich wie gewaltige Tücher zwischen dem Boden und dem Himmel spannte.
    Es dauerte vielleicht eine Viertelstunde, bis Suko den Friedhof erreicht hatte.
    Er kam dort an, wo auch die Kapelle stand.
    Einen Menschen hatte er bisher nicht zu Gesicht bekommen. Er wollte sichergehen und schaute in der Kapelle nach. Suko öffnete die Tür, blickte in einen kahlen, schmucklosen Kirchenraum, in dem ein halbes Dutzend Bänke standen.
    Der kleine Altar zeigte ein wunderschönes Marienbild. Davor stand ein Blumenstrauß. Mehr Schmuck gab es in der Kirche nicht, sah man von kleinen, handgeschnitzten Bildern ab, die den Kreuzweg markierten.
    Normalerweise übte eine Kirche eine beruhigende Wirkung auf Suko aus.
    Dies war hier nicht der Fall. Suko fühlte sich unbehaglich und glaubte manchmal, von irgendwelchen unsichtbaren Augen beobachtet zu werden.
    Auch wenn er sich scharf umdrehte, sah er nichts, was seinen Verdacht bestärkt hätte.
    Ein völlig normaler Friedhof lag vor ihm. Es deutete auch nichts darauf hin, daß irgendwelche lebenden Toten in den Tiefen der Gräber lauerten und nur darauf warteten, an die Oberfläche zu kommen, um sich in ihrer unersättlichen Gier auf die Menschen zu stürzen.
    Keine Zombies, keine Menschen, auch keine Tiere. Oft schwirrten in Strandnähe Möwen oder ähnliche Wasservögel durch die klare Luft eines Morgens, auch die vermißte Suko.
    Dieser Friedhof war völlig normal und doch so anders.
    Er erreichte die ersten Gräber. Für ihn fremde Namen standen auf den verwitterten Steinen. Hier waren die Menschen aus Campa begraben worden. Da der Ort ziemlich klein war, reichte auch dieser Friedhof völlig aus.
    Besonders interessierte sich Suko für das Grab mit dem außergewöhnlichen Grabstein.
    In dessen Richtung ging er, und hatte erst wenige Schritte zurückgelegt, als er wie vom Donner gerührt, stehenblieb.
    Vor ihm lag etwas.
    Ein Mensch ohne Kopf!
    Suko bekam eine Gänsehaut. Mit einem so makabren Fund hätte er nie im Leben gerechnet, doch er verfiel nicht in eine wilde Panik, sondern dachte nach.
    Der Fund hatte etwas zu bedeuten und auch, daß der Mann keinen Kopf mehr besaß, kam nicht von ungefähr.
    Der Inspektor dachte weiter. Er erinnerte sich an den Schädel, den man Claudia Darwood geschickt hatte, und wahrscheinlich gehörte dieser Torso zu dem Kopf.
    Claudia hatte ihn so sehr gesucht, aber Suko hatte ihn letztendlich gefunden.
    Obwohl der Tote keinen Kopf mehr besaß, konnte Suko erkennen, daß es sich bei ihm um einen Nordeuropäer handelte. Er war kein romanischer

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