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0318 - Im Reich der Monster-Spinnen

0318 - Im Reich der Monster-Spinnen

Titel: 0318 - Im Reich der Monster-Spinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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diese schmale Galerie zu. Die Frau prallte mit dem Rücken gegen die Felswand, und aus ihrem Mund drang ein ächzendes Geräusch.
    Die Spinnen!
    Noch hatte sie diese Monstren nicht gesehen, aber sie war sicher, daß Nadine nicht gelogen hatte.
    Sollte sie versuchen, das Feuerzeug einzuschalten? Es wäre unter Umständen schlimm gewesen. Dann hätte sie zusehen müssen, wie die Spinnen Nadine Lafour vernichteten.
    Aber die Dunkelheit war ebenso schlimm. Wenn sie irgendwann in naher Zukunft die Todesschreie der neuen Freundin hörte, würde sie wahrscheinlich wahnsinnig werden.
    Und so entschloß sie sich, dennoch das Feuerzeug einzuschalten und nachzuschauen.
    Zweimal rutschte die Daumenseite ab. Claudia sah nur das Sprühen der Funken. Dann war es geschafft. Die Flamme stand, und Claudia hielt den kleinen schwarzen Drücker fest, damit die Flamme auch blieb und nicht mehr zusammensackte.
    Vorsichtig ließ sie sich auf die Knie fallen. Im Schein erschien der Rand des Wegs. Er war nicht normal glatt, sondern zeigte Zacken und Risse.
    Hinter ihm fiel die Wand senkrecht in die Tiefe.
    Claudia Darwood streckte den Arm noch nach unten. Sie wollte die Entfernung zu Nadine ein wenig verringern und hoffte, daß der Widerschein ausreichte, um sie auch erkennen zu können.
    Ja, sie sah etwas.
    Ein Netz.
    Es war allerdings mehr zu ahnen, als genau zu erkennen, und sie hörte Claudias Stimme. »Weiter nach rechts, Mädchen. Du mußt den Arm weiter nach rechts bewegen…«
    »Moment, warte noch.« Claudia drückte sich zur Seite. Dabei gab sie nicht acht, so daß die kleine Flamme wieder zusammenfiel. Sie betätigte das Feuerzeug erneut, sah den Lichtkreis, wie er eine Insel aus der Dunkelheit riß, starrte nach unten und erkannte die Konturen eines Körpers.
    Das war Nadine!
    Eine Gefangene!
    Auf dem Rücken lag sie. Dabei schaute sie in die Höhe. Das Gesicht wirkte wie ein rötlich blasser Fleck. Die Arme hatte sie angewinkelt, aber sie bekam sie nicht hoch, denn das gewaltige Spinnennetz hielt sie eisern fest.
    Und es bewegte sich.
    Nicht Nadine sorgte dafür. Es waren die beiden Spinnen, die von zwei verschiedenen Seiten auf ihr Opfer zukamen. Sie tänzelten auf dem dünnen Netz näher. Es gab nichts, was sie aufhalten oder stoppen konnte. Nadine Lafour war verloren.
    Und Claudia schaute zu.
    Sie merkte nicht, daß ihre rechte Hand zitterte. Tränen rannen aus den Augen, verschleierten den Blick, und sie sah die beiden schrecklichen Monstren, die immer näher kamen, wobei sich ihre langen Beine hektisch bewegten.
    Das Opfer!
    Es konnte sich nicht wehren. Aus dieser Höhe gesehen, waren die Spinnen schon schrecklich genug. Wie mußten sie erst der im Netz liegenden Nadine vorkommen?
    Claudia hörte den Schrei.
    Sie wäre fast nach vorn gefallen, weil dieser Ruf sie so überrascht hatte.
    Jetzt schaute sie nach.
    Und sie sah den Grund des Schreis.
    Es war einer Spinne gelungen, eines ihrer acht Beine auf den Körper der Frau zu drücken. Was weiter geschah, sah Claudia Darwood nicht mehr. Sie konnte einfach nicht hinschauen, zudem spürte sie die Hitze der Flamme, die fast ihren Daumen versengte.
    So blieb sie zitternd und bebend in der für sie furchtbaren Dunkelheit hocken und konnte nur die Daumen für ihre neue Freundin drücken.
    Aus der Tiefe vernahm sie die Geräusche.
    Schreien, das Stöhnen, das Ächzen, all die Angst, die aus diesen Lauten sprach.
    Claudia kam sich so schrecklich hilflos vor. Sie erlebte den Tod eines Menschen aus unmittelbarer Nähe mit und konnte dennoch nicht eingreifen. Wenn sie gesprungen wäre, hätte es sie auch erwischt.
    So blieb sie in ihrer Haltung, lauschte und vernahm grauenhafte Laute, die sie zwar identifizieren, worüber sie allerdings nicht nachdenken wollte, weil es einfach zu schrecklich, zu schlimm für sie war und sie auch den Tatsachen nicht ins Auge schauen konnte. Das hätten ihre Nerven nicht mitgemacht.
    Irgendwann, sie wußte nicht einmal, wieviel Zeit vergangen war, hörte sie nichts mehr.
    Die Stille war ebenso schrecklich, und es dauerte noch Minuten, bis Claudia Darwood sich so weit gefaßt hatte, daß sie wieder in der Lage war, das Feuerzeug zu bedienen.
    Abermals hatte sie Mühe. Als die Flamme schließlich brannte und Claudia den Arm wieder ausstreckte, erkannte sie das Netz.
    Ein leeres Netz…
    Nein, doch nicht. Claudia sah genauer hin und erinnerte sich daran, daß Nadine ein getupftes Kleid getragen hatte.
    Davon sah sie Reste. Sie hingen zwischen den

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