0318 - Im Reich der Monster-Spinnen
Tunnels – und fand ein Ziel.
Eine weiße Monsterspinne!
***
Suko überwand das Auftauchen der Spinne sehr schnell, denn er wußte, daß er nicht an ihr vorbeikonnte.
Er mußte sich stellen!
Das Monstrum sah nicht nur gefährlich aus, es war auch gefährlich.
Auf seinen acht Beinen stand es wie ein Fels vor dem Chinesen.
Das erste helle Tageslicht berührte auch den Panzer der Spinne und ließ ihn noch heller erscheinen, als er ohnehin schon war. Er glänzte auf eine gewisse Art und Weise, als hätte man ihn mit einem durchsichtigen Wachs eingeschmiert.
Suko wußte, daß es in der normalen Natur keine Spinnen dieser Größe gab. Deshalb gab es für ihn nur die eine Möglichkeit. Diese Spinne besaß einen dämonischen Ursprung. Irgend jemand, der mit den finsteren Mächten in Verbindung stand, hatte sie geschaffen, und Suko dachte wieder an den Namen Okastra.
Wahrscheinlich steckte er dahinter.
Die Spinne lief. Suko war überrascht, wie schnell die Distanz zwischen ihnen zusammenschmolz und die Spinne ihre acht Beine auf einmal bewegte.
Deshalb konnte er nicht stehenbleiben und ging sicherheitshalber zurück, weil er Zeit brauchte, um seine Dämonenpeitsche zu ziehen.
Für ihn gab es keine andere Waffe, um die gefährliche Spinne, die die Größe eines Menschen erreichte, zu besiegen.
Das dämonische Tier ließ ihm die Zeit. Auch den Kreis konnte Suko schlagen, so daß die drei Riemen aus der Öffnung rutschten und die Peitsche nun kampfbereit war.
Suko war von den Augen der Spinne fasziniert. Zwei befanden sich in ihrem Schädel, und sie sahen so aus, als bestünden sie aus übereinandergeschobenen Glasplatten.
Darunter begann ein regelrechtes Maul. Mit diesem Maul konnte die Spinne schon einiges verschlingen.
Sie öffnete es.
Sogar Zähne sah Suko. Sie erinnerten ihn an einen Kamm mit dreieckigen Zinken.
Damit konnte die Spinne töten und zerkleinern. Das war Suko klar. Er mußte sich nur hüten, von diesem gräßlichen Maul erwischt zu werden.
Und so lauerte er.
Auf acht Beinen stand die Spinne. Plötzlich nicht mehr, da hatte sie die zwei vordersten angehoben, auseinandergebogen und führte sie so zusammen, daß sie Suko in Halshöhe erwischt hätte.
Hätte, wohlgemerkt, denn der Inspektor war schneller. Was er tat, war riskant, aber wahrscheinlich auch ein Weg zum Erfolg. Er duckte unter den beiden zupackenden Klauen hinweg, kam zwischen ihnen und dem Maul der Spinne hoch, wobei er die seltsam schillernden Augen dicht vor sich sah und sofort zuschlug.
Die drei Riemen blieben dicht zusammen. Und alle drei trafen das rechte Auge der Monstrumspinne.
Suko vernahm ein sattes, platzendes Geräusch, und im nächsten Augenblick war das Auge verschwunden.
Herausgerissen und zerstört.
Darum kümmerte sich Suko nicht.
Er schlug weiter zu.
Einmal, zweimal, dreimal, immer wieder trafen die Riemen den Spinnenkörper.
Suko war wie eine Maschine. Er reagierte goldrichtig, denn die weiße Monsterspinne hatte der Kraft dieser Dämonenpeitsche nichts entgegenzusetzen.
Sie wurde vor den Augen des Inspektors buchstäblich zerrissen, in mehrere Teile gefetzt und gehauen, so daß von ihr schließlich nichts mehr zurückblieb, das Suko noch gefährlich werden konnte.
Nur mehr Trümmer.
Er starrte auf die Spinnenteile, noch jetzt hatte er das Klatschen der drei Riemen in den Ohren, und als er den Fuß auf einen Rest des Körpers setzte, wobei er Druck gab, vernahm er das Knirschen, als würde unter der Sohle dünnes Horn zerbrechen.
Das Ende einer Riesenspinne. Suko dachte daran, was wohl geschehen wäre, hätte die Spinne ihn erwischt. Eine Gänsehaut rann dabei über seinen Rücken.
Er bückte sich, denn er wollte sehen, was mit den zerstörten Augen geschehen war. Sie gingen ihn einfach nicht aus dem Sinn.
Von der wie Glas wirkenden Masse war nichts zurückgeblieben. Jedenfalls nichts in einer festen Form. Suko entdeckte wohl die Tropfen einer dicken Flüssigkeit, die an den Schleim widerlicher Ghouls erinnerten.
Der Rest dieser Augen…
Anschließend warf Suko einen Blick in die Höhe, denn er wollte nachschauen, woher die Spinne gekommen war. Die Felswand wuchs gegen den Himmel, aber sie zeigte Unterbrechungen, denn Suko erkannte innerhalb des Gesteins einige Höhleneingänge. Sie kamen ihm vor wie gewaltige, dunkle Augen, aus denen jeden Augenblick das Grauen strömen konnte.
Es wäre interessant gewesen, diese Wand zu untersuchen. Bestimmt wäre Suko auch auf ein Ergebnis gestoßen, doch er
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