0319 - Der Phantomsender
Birnenraumschiffe nach Boultat gelangt war - entweder vor oder nach der Landung des Schiffes das die gefangenen Terraner gebracht hatte. Ebenso wie Perry Rhodan und die Ertruser hatten die Unbekannten einen Weg gefunden, unbemerkt den Raumhafen zu verlassen und sich in die Wildnis Boultats zurückzuziehen. Von dort aus begannen sie mit ihren Peilsendungen.
Die jeweils wechselnde Entfernung war es, die dem Großadministrator Sorge bereitete. Er wünschte sich eine schnelle Space-Jet anstelle der relativ langsamen Tornisteraggregate, die nicht mehr als zweihundert Stundenkilometer erreichten. Die Sonderanfertigungen der Ertruser kamen wohl auf dreihundert Kilometer in der Stunde - aber auch das war zu langsam, um während der nur Minuten dauernden Ausstrahlungen den Sender aufzuspüren.
„Wir müssen diesen Sender einfach finden!" brach es aus Oro Masut heraus. Sein von Narben verunstaltetes Gesicht trug einen verzweifelten Zug. „Ich befürchte sonst das Schlimmste für meinen König und die anderen."
„Wir werden ihn finden!"
Wilde Entschlossenheit leuchtete aus Perry Rhodans Augen. Er fuhr fort: „Diesmal gehen wir anders vor. Sowie die ersten Peiltöne geortet werden, fliegen wir los. Ich bin davon überzeugt, daß wir auch diesmal den Sender am angemessenen Ort nicht finden werden. Aber anstatt zurückzufliegen, werden wir am jeweils letzten Standort des Senders bleiben. Auf diese Weise müßte es uns gelingen, immer näher an den Sender heranzukommen, um ihn schließlich noch während einer Sendung zu erwischen."
Die Ertruser nickten zustimmend.
Kurz darauf saßen die drei Männer startbereit vor dem Höhleneingang und blickten mit wachsamen Augen in den aufdämmernden Morgen.
Mittlerweile war der erste Dezember 2435 angebrochen.
Schnell glitt der Kristallwald unter Perry Rhodan und den Ertrusern hinweg.
In rascher Fahrt entfernten sich die drei Männer in nordöstlicher Richtung; der transportable Sender schien sehr eigenwillig zu sein. Offenbar änderte er wahllos seine Richtung, um seinen Verfolgern die Auffindung zu erschweren.
Kaum, war der Tag mit schlagartig emporschnellenden Temperaturen erwacht, fing Oro Masuts Gerät die ersten Peiltöne des Hyperwellensenders auf. Diesmal befand er sich rund einhundertzwanzig Kilometer von seinem letzten Standort entfernt.
Der Start erfolgte in Sekunden.
Ruor und seine Freunde hatten sich noch nicht blicken lassen. Offenbar schliefen sie noch immer, umhüllt von den „Heiligen Feuern" die für diese Geschöpfe das Leben bedeuteten.
Perry Rhodan bedauerte es fast, Ruor nicht mehr gesehen zu haben. Aber vordringlich galt es den Sender zu finden, alles andere mußte nebensächlich bleiben.
Oro Masut hatte die Spitze übernommen.
Die Zeit verging. Einmal befanden sie sich inmitten einer Schar fliegender Drachen, die seltsamerweise eine Art von organischer Brennkammer zwischen den Flügeln hatten. Jedenfalls gewann Perry Rhodan diesen Eindruck, denn er konnte deutlich einen brennenden Gasschweif sehen.
Nach fünfundzwanzig Minuten befanden sich die drei Männer in unmittelbarer Nähe des Senders der vor wenigen Sekunden seine Ausstrahlung eingestellt hatte; sie würden wieder zu spät kommen.
Trotzdem hegte Perry Rhodan die Hoffnung. wenigstens einen Hinweis auf das Bedienungspersonal des Senders zu finden.
Aber diese Hoffnung zerschlug sich, als die drei Männer auf einer kleinen Lichtung landeten, die etwa zehn Meter Durchmesser hatte. Das mannshohe scharfkantige Gras war an einer Stelle deutlich von einem rechteckigen Gegenstand niedergedrückt worden. Um diese starken Halme zu knicken, gehörte schon ein beträchtliches Gewicht dazu.
Wie groß muß dieser Sender sein, dachte Perry Rhodan verwundert, um diesen Eindruck im Gras zu hinterlassen?
Die Sache wurde reichlich mysteriös.
„Was nun, Sir?" klang Melbar Kasoms dumpfe Stimme an Rhodans Ohr; der Ertruser hatte seinen Helm an den des Großadministrators gelegt und konnte sich somit hörbar machen. Eine etwas umständliche Methode.
„Wir werden hier warten", gab Perry Rhodan zurück, „oder besser dort drüben!"
Er zeigte auf einen breitästigen Baum ganz in der Nähe.
„Auf den Ästen werden wir sicherer sein als hier unten, wo wir fast keine Sicht haben. Das Risiko, von einem wilden Tier oder einer mörderischen Pflanze überfallen zu werden, ist dort auf dem Baum wesentlich geringer."
Mit Hilfe der Antigravprojektoren erhoben sie sich in die Luft, als plötzlich das Gras unter
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