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0319 - Götzenbrut

0319 - Götzenbrut

Titel: 0319 - Götzenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hergehenden Männer mußte es etwas unwahrscheinlich Schreckliches sein, als sie mich plötzlich so sahen. Sie begannen zu schreien, rannten weg, und auch die beiden neben den Zugtieren gehenden Bewacher drehten sich um, sahen mich und stoben in wilder Flucht davon.
    Das Schreien der Leute hatte die vier Ochsen aufgeschreckt. So lethargisch sie auch zuvor gewesen waren, das alles zählte nicht mehr, denn sie drehten durch und gerieten in eine Stampede.
    Ich, Torkan, merkte es daran, daß ich umgerissen wurde, auf die Ladefläche fiel, und der Wagen mit mir in einer halsbrecherischen Fahrt weitergezerrt wurde…
    ***
    Suko machte kurzen Prozeß. Es blieb ihm wirklich nichts anderes übrig, als alles auf eine Karte zu setzen, denn die Spinnen waren einfach zu schnell. Wenn sie hintereinander den steilen Hang hinunterkletterten, würde zuviel Zeit vergehen, da Suko auf die langsamere Claudia Darwood Rücksicht nehmen mußte.
    Deshalb zog er sich wieder hoch, packte Claudia, die überhaupt nicht wußte, was mit ihr geschah, und wuchtete sie über seine linke Schulter.
    Mit der linken Hand hielt er sie fest, wobei er noch einen Arm um ihren Körper gelegt hatte.
    Mit seiner Last zusammen machte sich Suko an den Abstieg. Für ihn war es ebenfalls schwierig, das merkte er nach dem zweiten Schritt, als die Rinne im Fels ebenfalls zu glatt für ihn mit seiner doppelten Last wurde und er abrutschte.
    Suko wollte noch irgendwo Halt finden, doch die Finger seiner rechten Hand schrammten nur über den Fels. Irgendwo festkrallen, konnte er sich nicht mehr.
    Beide fielen.
    Die nächste Sekunde wurde für Suko unnatürlich lang. Im Geiste sah er sich und Claudia bereits mit zerschmetterten Gliedern zwischen den Felsen liegen, als schon der Aufprall erfolgte.
    Es waren nicht die Klippen am Wasser zwischen denen sie lagen, und sie waren auch nicht tot, sondern lebten, denn sie waren auf dem kleinen Vorsprung aufgeprallt, den Suko schon von der Höhe aus entdeckt hatte.
    Er wußte genau, wie schmal dieser Vorsprung war, und er warnte Claudia deshalb.
    »Nicht bewegen!«
    Die Frau sagte nichts. Sie lag halb unter dem Chinesen, der vorsichtig die Beine anzog, denn mit den Füßen hing er bereits über der Kante des Vorsprungs.
    Claudia hatte ihre Angst überwunden. Sie half Suko, so gut es ihr möglich war, und drückte ihren Körper ebenfalls so weit vor, daß beide einen besseren Halt besaßen und sich auch aufrichten konnten.
    Als sie standen, zitterte die Frau.
    »Geht es Ihnen besser?« fragte Suko.
    »So einigermaßen.«
    »Aber Sie haben sich nichts gebrochen?«
    »Nein, das wohl nicht. Nur ein paar blaue Flecken. Vielleicht auch eine Prellung.«
    »Das geht vorbei«, erklärte der Inspektor, wobei er den Kopf in den Nacken legte und an der Felswand in die Höhe schaute. Er konnte die Rinne verfolgen und mußte sich eingestehen, daß es ein verdammt steiler Weg war, der hinter ihnen lag.
    Die Landung hätte auch anders ausfallen können. Viel schlimmer.
    Mit gebrochenen Knochen und so.
    Von den Spinnen sah Suko noch nichts. Er konnte sich jedoch vorstellen, daß es nicht mehr lange dauern würde, bis die ersten am Rand des Steilhangs erschienen, und bis dahin mußten sie mehr Distanz zwischen sich und dem Punkt gebracht haben.
    »Ich gehe vor. Sie halten sich immer hinter mir«, wies Suko die Frau an. Claudia Darwood schielte in die Tiefe, wo die Wellen weiß und schaumig mit ungeheurer Wucht gegen die Klippen anrannten.
    »Müssen wir da wirklich hinunter?«
    »Leider.«
    »Aber ein Weg…«
    »Ich bin auch hochgekommen«, machte Suko ihr wieder Mut.
    »Wir werden es schaffen.«
    »Wenn Sie meinen.«
    »Klar doch.«
    Suko gab sich sehr optimistisch. Er hatte bereits den Hang angepeilt, der links vom Vorsprung begann. Die schräge Ebene sah ihm nicht ganz so steil aus, und er erinnerte sich auch daran, sie hochgeklettert zu sein.
    Er wählte eine schräg verlaufende Route.
    Dabei hielt er die rechte Hand nach hinten gestreckt, damit Claudia seine Finger umfassen konnte. Die Dämonenpeitsche hatte Suko ausgefahren in den Gürtel gesteckt. Mit seiner freien Hand suchte er stets nach Stellen, wo er sich festhalten und abstützen konnte, denn der Weg war mehr als gefährlich.
    Sie überwanden den Hang. Dabei mußte sich der Inspektor ständig abstützen und auch den Körper nach hinten drücken, um von der nachfolgenden Frau nicht umgestoßen zu werden.
    Sie schafften den Hang.
    Wieder blieben sie auf einem Vorsprung stehen. Er war so

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