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0319 - Götzenbrut

0319 - Götzenbrut

Titel: 0319 - Götzenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schmal, daß soeben ihre Füße darauf Platz fanden.
    Claudia erschrak, als sie zurückschaute. »Mein Gott«, sagte sie leise.
    »Haben wir diese Strecke schon hinter uns?«
    »Sieht ganz so aus«, erwiderte Suko und lachte leise. »War doch nicht so schlimm – oder?«
    »Das sagen Sie.«
    »Und den Rest schaffen wir auch noch.« Suko gab sich optimistisch, obwohl ihm vor der weiteren Kletterei bange war, denn das schwierigste und steilste Stück lag noch vor ihnen.
    Er selbst war zwar kein Kletterer, aber er konnte sich gut bewegen, und er hatte sich vorgenommen, die Frau zu tragen, denn so erschien es ihm sicher, die nicht sehr trittsichere Claudia zwischen die Klippen zu schaffen.
    Während Suko den besten Weg suchte, stand Claudia neben ihm und schaute zurück.
    Sie sah die Spinnen.
    »Da sind sie!«
    Auch Suko schaute. Wie Claudia Darwood sah er die gewaltigen weißen Monstren am oberen Rand der Steilküste stehen, und auch dort hatten sie sich in einer Reihe aufgebaut. Er wollte sie erst gar nicht zählen, dann wäre er in Depressionen verfallen, doch er wußte, daß sie beide keine Zeit hatten und weiter dem Meer entgegenklettern mußten, sollte es für sie nicht mit einem frühen Tod enden.
    Dennoch ließ sich Suko die Zeit, der Frau einige Worte zu sagen.
    Er wollte sie damit aufmöbeln.
    »Was immer auch geschieht, Claudia«, sagte er. »Tun Sie mir um Himmels willen den Gefallen und schauen Sie nicht zurück. Denken Sie nicht an die Spinnen, denken Sie nur daran, daß wir uns in Sicherheit bringen müssen, und das schaffen wir auch.«
    »Ja, ja…«
    Bevor Claudia sich versah, hatte Suko sie angehoben. Sie hing jetzt auf seinem Rücken und klammerte sich mit beiden Händen an seinen Schulterbögen fest.
    Suko machte sich an den gefährlichen Abstieg. Was er Claudia erzählt hatte, das galt auch für ihn. Er verbannte die Spinnen ebenfalls aus seinem Hirn, wollte nicht mehr an die Gefahr denken, denn eine solche Belastung konnte ihn unsicher machen.
    Der Weg war steil, daran gab es nichts mehr zu rütteln. Und Suko mußte sehr vorsichtig treten. Hinzu kam das hohe Gewicht, schließlich wog die Frau etwas.
    Und so kam er nur mühsam voran. Jeden Schritt setzte er zunächst prüfend, testete den Boden auf die Tragfähigkeit und ging erst dann weiter.
    Es war ein Spiel mit dem Feuer, ein gefährliches Laufen. Ein Fehltritt nur, und beide waren verloren.
    Suko atmete schwer und durch den offenen Mund. Er wollte zwar nicht an die Spinnen denken, doch er konnte sie nicht aus seinem Hirn verbannen, denn die mutierten Tiere machten sich bemerkbar.
    Zwar stießen sie selbst keine Geräusche aus, aber durch ihre Kletterei stießen sie an Steine, die locker lagen und durch den Druck aus ihrer ursprünglichen Lage gelöst wurden.
    Es ging steil bergab, und die Steine kollerten oder sprangen wie Fußbälle den Meeresklippen zu.
    Eine sehr gefährliche Sache, denn mehr als einmal rollten sie ziemlich dicht an Suko und Claudia vorbei. Trafen sie die beiden, würden Claudia und Suko möglicherweise mit in die Tiefe gerissen.
    Noch hatten sie Glück…
    Suko spürte den keuchenden Atem seines Schützlings im Nacken.
    Heiß strich er über die Haut, und er hörte Claudia sogar Worte flüstern, die, in ihrem Zusammenhang gesehen, an Gebete erinnerten.
    Nicht nur die Füße mußte der Inspektor einsetzen, euch die Hände. Er hatte die Arme ausgestreckt, fand immer wieder Halt an der Felswand, krallte die Finger in Lücken und Risse, wobei er endlich eine schmale Galerie fand, die seitlich am Berg entlanglief und schräg in die Tiefe führte.
    Der Vorsprung war sehr schmal und auch brüchig, wie Suko sehr bald feststellte. Plötzlich bröckelte das Gestein vor ihm ab, kollerte in die Tiefe, und Suko mußte blitzschnell nachgreifen, um Claudia und sich überhaupt halten zu können.
    Er spürte, daß Claudia etwas sagen wollte, doch sie verschluckte die Worte und hielt lieber den Mund.
    Suko wurde vorsichtiger und blieb stehen, als er über sich das Rollen und harte Schlagen hörte.
    Es waren Steine, die nach unten tickten. Diesmal verschonten sie die beiden Kletterer nicht.
    »Halt dich fest, Mädchen!« rief der Chinese und spürte schon die Treffer.
    Die Steine hieben gegen ihre Körper. Es waren harte Schläge, die Flüchtenden wurden durchgeschüttelt, aber nicht so stark verletzt, daß sie nicht hätten weitergehen können.
    Sie hielten die schrecklichen Sekunden durch und verfolgten das Echo der kleinen Steinlawine, als

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