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0319 - Götzenbrut

0319 - Götzenbrut

Titel: 0319 - Götzenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ochsen nach unten zu drücken, so daß ich die Kontrolle über das Tier bekam.
    Diese Haltung hatte ich genau haben wollen, denn nun konnte ich mich auf dem Rücken des Tiers weiter nach vorn drücken. Ich löste die linke Hand vom Horn und klammerte mich am Holzgeschirr fest, auf das sich das Zittern und Stampfen der vier Beine übertrug, so daß es auch mich nicht verschonte.
    Ich war bereit, den zweiten Ochsen, den vorderen, anzugehen.
    Das Dröhnen der Hufe auf dem harten Boden schwang wie ein wilder Trommelwirbel an meine Ohren. Der Staub wurde noch dichter, ich hörte das Brüllen der Ochsen und merkte daran, daß auch die Tiere eine gewisse Angst verspürten.
    Mein muskulöser Körper wurde durchgeschüttelt. Mit aller Kraft klammerte ich mich fest und schließlich gelang es mir, mich in die Höhe zu stemmen. Wie beim erstenmal, so mußte ich mich auch jetzt nach vorn schwingen, um den Ochsen zu erwischen.
    Es war das vordere linke Tier, dessen Rücken im Rhythmus der trommelnden Beine auf- und niederschwang.
    Ich fiel auf ihn.
    Der Ochse spürte mein Gewicht. Ich hatte das Gefühl, als würde er sich noch mehr anstrengen, denn das Gewicht auf seinem Rücken paßte ihm nicht. Er schüttelte sich, schleuderte den Kopf hoch, ich hörte sein Brüllen und packte auch hier beide Hörner.
    Waren die Ochsen einmal in Wut geraten, dann rannten sie so lange, bis sie vor Erschöpfung zusammenbrachen. Dazu wollte ich es nicht kommen lassen und zwang durch meinen harten Griff die Tiere dazu, sich nach links zu wenden.
    Als John Sinclair wäre mir dies vielleicht nicht gelungen, aber Torkan, der Barbar, besaß Kraft. Er war nichts anderes gewohnt. Er verließ sich auf seine Kraft und löste anstehende Probleme nur auf diese Art und Weise.
    Mensch gegen Tier!
    Wer gewann?
    Ich schaffte es. Ich, Torkan, der Barbar, war den Kräften des Zugochsen überlegen.
    Und als er sich meinen Willen aufzwingen ließ, pflanzte sich dieses fort, denn auch die übrigen drei Ochsen gehorchten demjenigen, der nun in einen Kreis hineinrannte.
    Ich blieb auf ihm liegen. Den Griff hatte ich gewechselt, umklammerte nun den dicken Nacken des Tieres und hockte auf dem Ochsen wie angenagelt. Irgendwann war das Tier erschöpft.
    Die drei anderen Tiere glichen sich dem Anführer an, sie wurden ebenfalls langsamer.
    Und plötzlich standen die Ochsen.
    Ich hörte sie noch schnauben, wobei sie die Köpfe senkten.
    Schaum stand vor ihren Mäulern. Sie hatten die Augen verdreht, ihre Beine zitterten. Es hätte nicht viel gefehlt und sie wären umgefallen.
    Ich schwang mich vom Rücken eines Tiers, blieb neben ihm stehen und atmete zunächst ein paarmal tief durch. Trotz meiner Stärke hatte mich diese Aktion mitgenommen. Meine Muskeln zitterten, der Körper brauchte Zeit, um sich zu erholen, aber ich war der Sieger geblieben.
    Torkan würde es ihnen zeigen!
    Ich ging zurück zum Wagen. Schon beim Erwachen war mir etwas aufgefallen, das an der Seite des Karrens festgeklemmt war. Meine Augen leuchteten, als ich die Waffe sah.
    Es war ein Schwert!
    Für einen Moment krauste ich die Stirn. Die Klinge war nicht sehr lang, sie besaß einen matten Glanz, und ich hätte gern einen Schild gehabt, denn ein wirksames Kämpfen mit Kurzschwertern war nur gegeben, wenn der Schild einem Körper Deckung gab.
    Ich schaute das Schwert an und schüttelte den Kopf.
    Torkan lebte wieder. Er hatte den Trank dieser Frau überstanden.
    Und ich, Torkan, war bereit, meinen Weg der Rache zu gehen. Ich wollte meine Feinde töten, denn ich lebte in einer wilden Welt, in der nur der Stärkere gewann.
    Ein Barbar wie ich!
    Aus der Ferne näherten sich Punkte. Sie bewegten sich über die graubraune Ebene, liefen dabei nicht zusammen, sondern fächerten auseinander. Mit ihren Armen gestikulierten sie, dem Anschein nach hatten auch sie mich entdeckt.
    Es waren die Männer, die meinen Leichenwagen begleitet hatten, und ich wartete auf sie.
    Die am Himmel stehende Sonne wanderte weiter. Ich stellte mich in den kleinen Schatten des Wagens, hörte dem Schnauben der Ochsen zu und kniff meine Augen halb, um sie vor den grellen Strahlen der Sonne zu schützen.
    So wartete ich.
    Die Männer kamen herbei. Ihre Haltung hatte sich verändert. Sie war demutsvoller geworden, und sie gingen gebeugt, als wollten sie mir Respekt erweisen.
    In sicherer Entfernung blieben sie stehen. Ihre Kutten waren staubbedeckt.
    Die Gesichter lagen im Schatten der Kapuzen. Kaum wagten sie, ihre Köpfe zu heben und mich

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