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0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

Titel: 0319 - Im Würgegriff des roten Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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in seiner roten Kleidung. Einziger Kontrastfarbtupfer waren die gelben Streifen seiner Jacke und der weiße Mühlradkragen. Carol mußte an sich halten, um nicht aufzulachen.
    »Hi«, sagte sie.
    Der Fremde drehte ihr den Kopf zu und sah sie durchdringend an. Carol fühlte Unbehagen in sich aufsteigen. Was war das für ein Mann, der sich so verrückt kleidete und einen so stechenden Blick besaß?
    »He, was machst du denn schon wieder hier?« fragte Tendyke. Seine Stimme klang nicht scharf, aber leicht vorwurfsvoll. Carol zuckte zusammen. Sicher, sie hatte draußen bleiben sollen, bis er ihr ein Zeichen gab. Aber so einfach wollte sie sich nun doch nicht befehlen lassen…
    »Und warum hast du dich in einen so dicken Wintermantel eingehüllt?« fuhr er fort und schmunzelte. »Du siehst jugendgefährdend aus - also runter mit dem Fetzen.« Sein Schmunzeln wurde zum offenen Grinsen.
    »Wo ist denn hier Jugend?« fragte Carol.
    Und im gleichen Moment überschlugen sich die Ereignisse!
    ***
    Der Dämon versetzte Tendyke einen Stoß, daß er rückwärts auf die Treppenstufen stürzte. Im nächsten Moment sprang Goro’heel das Mädchen an, versetzte ihm einen Fausthieb und riß es an sich. Carol wurde schlaff in seinen Armen. Der Dämon lachte meckernd auf und raste über den Korridor zum Haupteingang des Hauses.
    Tendyke sprang auf.
    Er hatte sich überrumpeln lassen, hatte sich zu sicher gefühlt. Er hatte den Dämon vorübergehend seiner dämonischen Kräfte beraubt, aber nicht damit gerechnet, daß dieser seine normalen Körperkräfte einsetzen könnte! Und dann war genau das geschehen, was Tendyke hatte vermeiden wollen, wenn auch mit anderem Hintergrund: Der Dämon hatte sich des Mädchens bemächtigt.
    Und er wollte das Haus verlassen?
    Tendyke sprang ihm nach, bückte sich und riß an dem langen Läufer. Dem Dämon wurde der Boden unter den Füßen weggerissen. Er stürzte, überschlug sich und mußte die besinnungslose Carol dabei loslassen. Sofort drehte er sich, erwischte eine große Blumenvase und schleuderte sie gegen Tendyke.
    Der duckte sich unter dem Wurf weg, hörte das kostbare Porzellan hinter sich zerschellen und spurtete los, auf den Dämon zu. Goro’heel dachte aber gar nicht daran, Tendyke im Kampf gegenüberzutreten. Er griff wieder nach dem Mädchen und zerrte es hinter sich her durch die Eingangstür.
    Tendyke bedauerte, seine Waffe nicht bei sich zu tragen. Eine normale Kugel reichte momentan schon aus, den Dämon zu verletzen.
    Als Tendyke die Tür erreichte, war der Unheimliche am Buick. Er stopfte das Mädchen förmlich in den Wagen und warf sich selbst hinter das Lenkrad. Tendyke rannte auf den Wagen zu. Er wußte nicht genau, was Goro’heel mit dieser Flucht eigentlich wirklich bezweckte. Aber ein unbeteiligtes Mädchen war in die Situation hineingezogen worden, und das paßte Rob Tendyke nun wirklich nicht.
    Als der Motor ansprang, war er direkt am Fahrzeug.
    Goro’heel knallte den Rückwärtsgang rein. Der Wagen schoß direkt auf Tendyke zu. Der Abenteurer rettete sich mit einem weiten Hechtsprung zur Seite, kam im knirschenden Kies des Vorplatzes auf und rollte sich ab. Goro’heel stoppte, schaltete und riß den Buick herum. Kieselsteine spritzten hoch. Der Wagen flog förmlich auf Tendyke zu. Der wartete eiskalt ab, bis die Fahrzeugschnauze direkt vor ihm war und sprang dann einen Sekundenbruchteil bevor der Wagen ihn rammen konnte. Er landete auf Händen und Knien auf der Motorhaube und klammerte sich an den Scheibenwischern fest. Einer brach ab, als der Dämon wieder stoppte. Tendyke wurde fast von der Haube geschleudert. Wieder drosch der Dämon den Buick zurück. Tendyke zog die Beine an, drehte sich etwas und trat mit dem Fuß nach der Windschutzscheibe. Die war stabil und hielt der Belastung stand. Augenblicke später konnte Tendyke sich nicht mehr halten und wurde von der Motorhaube heruntergefegt. Er kam wieder auf die Beine. Da jagte der Dämon erneut heran. Tendyke sprang zur Seite. Im letzten Moment sah er, daß Goro’heel die Tür aufstieß und Tendyke damit genau dort noch treffen würde, wohin er ausgewichen war. Er ließ sich einfach fallen. Die Türunterkante ging um Millimeter über ihn hinweg. Er packte zu, versuchte, sich am Türblech festzuklammern, hatte aber nur den Erfolg, daß Fahrtwind und sein Gewicht die Tür zufliegen ließ. Er mußte loslassen, rollte zweimal seitwärts und sah dem davonrasenden Wagen nach.
    Mühsam richtete er sich auf.
    Seine

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