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0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

Titel: 0319 - Im Würgegriff des roten Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erfahren, wie ich dich vernichten kann. Scarth!« Er hatte die Sprechtaste eines kleinen Gerätes niedergedrückt. »Scarth, bitte das erste Zeichen.«
    Die Tür, durch die zuvor Tendyke eingetreten war, wurde wieder geöffnet, und der Butler erschien. Strafend sah er den Dämon an. »Sir, haben Sie die Rußspuren an der Wand verursacht?«
    »Er hat«, sagte Tendyke.
    Scarth ging zur Wand und entfernte eines der wenigen dort aufgehängten Bilder, die Fantasielandschaften zeigten und willkürlich zwischen Bücherregalen und mannigfaltigen Landkarten plaziert waren.
    Ein verschlungenes und verschnörkeltes Zeichen wurde hinter dem Bild sichtbar.
    Der Dämon schrie auf und riß die Arme hoch, versuchte, seine Augen zu schützen. Rauch kräuselte auf. Es roch nach verschmorten Hornschuppen.
    »Wie unangenehm«, murmelte Scarth. »Läßt sich dieser unfeine Duft nicht abstellen, Sir?«
    »Im Moment nicht«, sagte Tendyke. Er sprach Goro’heel an. »Nun, mein Freund. Soll Scarth das nächste Zeichen freilegen? Es gibt deren drei. Wenn das dritte freiliegt, bist du tot.«
    Goro’heel heulte auf.
    »Aber ich will Zamorras Waffen haben!« schrie er.
    »Das ist ein Handel, der mit unserem nichts zu tun hat«, sagte Tendyke. »Manuela Ford gegen dich. Zamorras Waffen - nun, da mußt du dir schon einen anderen Tauschwert ausdenken.«
    Der Dämon schielte zwischen den Fingern hindurch. »Aber um Manuela Ford freizugeben, muß ich dorthin, wo sie sich befindet.«
    »Das stört mich wenig. Du wirst uns dahin führen.«
    »Dann bin ich einverstanden«, zischte Goro’heel eine Spur zu schnell. Tendyke wußte, was der Dämon plante. Sobald er aus dem Bereich der tendyke’schen magischen Tricks heraus war, wollte er seinen Gegner auslöschen. Aber daraus wurde nichts.
    »Am besten nimmst du dazu völlig menschliche Gestalt an«, sagte Tendyke. »Die Polizei könnte sonst mißtrauisch werden, wenn sie deine süßen Hörnchen sieht.«
    »Polizei?« grollte Goro’heel. »Was hat die damit zu tun? Wir nehmen natürlich meinen Weg.«
    »Wenn du dazu in der Lage bist«, sagte Tendyke gelassen. »Bevor du dich ganz menschlich machst, wirst du den Vertrag unterschreiben. Damit die ganze Sache auch ihre Richtigkeit hat.« Er schob dem Dämon zwei Folien entgegen, dazu einen altmodischen Federkiel. »In diesem Vertrag ist verankert, was wir soeben abgesprochen haben.«
    »Manuela Ford unversehrt an Leib und Seele«, grummelte Goro’heel verdrossen. »Was soll der Unsinn mit diesem Vertrag? Er ist doch in der Hölle ohnehin ungültig.«
    »Deshalb wirst du ihn mit deinem Blut unterschreiben«, sagte Tendyke.
    »Du bist ia verrückt«, schrie Goro’heel.
    »Soll Scarth das nächste Zeichen freilegen?« fragte Tendyke spöttisch.
    Zähneknirschend ritzte der Dämon mit dem Federkiel seine Haut auf und unterschrieb mit schwarzem, penetrant stinkenden Dämonenblut beide Ausfertigungen des Vertrages. Tendyke setzte seine eigene Unterschrift hinzu - mit ganz normaler Tinte.
    »Das ist nicht fair«, fauchte Goro’heel.
    »Ich habe nie von mir behauptet, fair zu sein«, sagte Tendyke. »Und nun solltest du wirklich deine Hörner verschwinden lassen und deine Ohren auf menschliche Länge bringen. Na los.«
    »Wenn’s sein muß.«
    Die dämonischen Attribute schrumpften. Die Haut verfärbte sich in einen Bronzeton, der der Hautfarbe von Indianern glich. Währenddessen erhob sich Tendyke hinter seinem Schreibtisch und ging wie zufällig zu einem der Bilder.
    »Scarth«, sagte er. »Jetzt.«
    Der Butler stand neben einem weiteren Gemälde an der Wand und hängte es sofort ab. Tendyke tat dasselbe mit »seinem« Bild. Zwei weitere Zeichen wurden freigelegt. Der Dämon kreischte wie wahnsinnig auf. Er krümmte sich in seinem Sessel, und sein Kreischen ging in ein hysterisches Wimmern über. Es dauerte Minuten, bis er sich beruhigt hatte.
    »Du hast mich belogen«, schrie er.
    »Ich habe geblufft. Das ist erlaubt«, sagte Tendyke. »Ich sagte dir, daß es drei Zeichen gibt. Das stimmt. Ich sagte dir, daß du danach tot seist. Das war gelogen. Ich habe mir statt dessen erlaubt, dich in deiner ›menschlichen‹ Gestalt gewissermaßen einzufrieren, zumindest für einige Zeit. Du wirst auch deine dämonischen Kräfte nicht einsetzen können.«
    »Dann kann ich Manuela Ford auch nicht freigeben«, heulte der Dämon in ohnmächtigem Zorn.
    »Du nicht, das ist richtig«, sagte Tendyke. »Aber du wirst mir verraten können, wie ich das an deiner Stelle

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