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0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

Titel: 0319 - Im Würgegriff des roten Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verstummte entsetzt, weil sie im ersten Moment nicht begriff, was geschehen war, und glaubte, der Buick würde in diesem Moment explodieren, so laut wurde das jetzt ungedämpfte Motordonnern. Der Wagen schoß jetzt schlingernd auf den heranfegenden Polizeiwagen zu.
    Der Unheimliche hatte die Handbremse längst wieder gelöst. Sie war für ihn nur das Hilfsmittel für seinen blitzschnellen mehrfachen Dreher gewesen. Er hatte in die Gegenrichtung kommen wollen, und das ohne anzuhalten. Und er hatte es geschaft. Ein berufsmäßiger Rallyefahrer hätte es nicht besser gekonnt.
    Der Highway war im Moment nur von diesen beiden Fahrzeugen befahren, und er besaß keinen Mittelstreifen. Der Rotgekleidete lenkte den Buick auf die Gegenfahrbahn, auf der der Polizei-Ford heranschoß. Dessen Fahrer versuchte jetzt abzubremsen und auszuweichen. Der Polizeiwagen kam ins Schleudern und fegte an dem Buick vorbei. Die beiden Wagen berührten sich mit den Rückspiegeln, dann krachte und donnerte es, als die herumgezogene Heckstoßstange des Polizeiwagens die Flanke des Buick aufschrammte. Der Buick drehte sich erneut, schoß ganz zur Fahrbahn über die Böschung und flog.
    Carol fühlte, wie ihr Magen hochklettern wollte.
    Eine Sekunde später war der Moment der Schwerelosigkeit wieder vorbei. Der Buick krachte schwer auf das Gelände, wurde wieder hochgeschleudert und kippte. Er überschlug sich seitwärts und rutschte auf dem Dach noch ein paar Meter weiter.
    Carol bekam es nur halb mit. Sie war mit dem Kopf gegen die Seitenscheibe geflogen und nicht völlig bewußtlos geworden, aber benommen. Sie glaubte zu träumen, und sah alles wie durch Schleier. Da war nur ein dumpfes Hämmern und ein bösartiger Schmerz in ihrem Kopf. Sie stöhnte auf.
    Wir haben uns überschlagen, dachte sie langsam. Was ist mit dem Roten?
    Sie sah ihn nicht. Sie hörte aber auch kein Knistern. Erleichtert atmete sie auf. Kein Feuer im Wagen…
    Da riß jemand die Tür mit Urgewalt auf. Angeln brachen. Die Tür flog irgendwohin ins Gelände. Eine Faust packte zu und zerrte Carol ins Freie.
    »Los, beweg dich«, zischte der Dämon böse. Carol fragte sich, warum. Da merkte sie, daß der Boden unter ihr weich war. Sie sah plötzlich völlig klar: der Buick begann im Morast einzusinken. Carol schrie erschrocken auf.
    Da sah sie die schwarzen Uniformen der beiden Polizisten.
    ***
    Stocklings hatte den Streifenwagen nach der kurzen Berührung gerade noch abfangen können und brachte ihn zum Stehen. McDuff, sein Kollege, sah sich mit immer noch zitternden Knien um. Der Buick war von der Straße abgekommen und auf dem Dach gelandet.
    »Der wollte uns umbringen, Ty«, murmelte McDuff bestürzt. »Der wollte uns glatt umbringen, dieser Irre!«
    Ty Stocklings legte den Rückwärtsgang ein und jagte den Polizei-Ford bis zur Unfallstelle zurück. Dann sprang er ins Freie. Der Rückspiegel war abgerissen, die hintere Stoßstange etwas verbogen, das war alles.
    Rechts stieg George McDuff aus, die Rechte auf dem Kolben der Dienstwaffe im offenen Holster. Langsam ging McDuff auf den Highwayrand zu. Stocklings folgte ihm. Er zwang sich, nicht an das zu denken, was geschehen war. Er mußte seinen klaren Kopf bewahren. Wenn er sich bewußt erinnerte, würde er erst einmal einen Stuhl brauchen, auf den er sich setzen konnte. Das Schleudermanöver des verfolgten Geschwindigkeitstäters, dann der gezielte Rammversuch mit hoher Geschwindigkeit… Stocklings begriff immer noch nicht so ganz, wie er an dem rasenden Buick vorbeigekommen war, ohne daß es einen Frontalzusammenstoß gegeben hatte.
    Er sah, wie der Buick langsam einsank und wie ein Mann herauskroch, der bizarr gekleidet war. Stocklings riß die Augen weit auf. Der Rotgekleidete riß die etwas eingedrückte Fondtür, die doch festgeklemmt und nicht zu öffnen sein mußte, einfach vom Wagen ab. Mit einer kraftvollen Bewegung schleuderte er sie irgendwohin ins Gelände. Dann zerrte er ein halbnacktes Mädchen ins Freie. Die Blonde, die nur ein langes T-Shirt trug, schrie auf.
    McDuff zog den Dienstrevolver und richtete ihn auf den Rotgekleideten; angesichts dessen Amokfahrt und seiner beobachtenden Körperkräfte eine durchaus sinnvolle Sicherheitsmaßnahme. »Herkommen«, befahl er. »Hände im Nacken falten. Macht bloß keine Dummheiten, Leute.«
    Seine Stimme klang fast zu schrill. McDuff war übernervös. Ty Stocklings baute sich neben ihm auf und zog vorsichtshalber ebenfalls die Dienstwaffe.
    Aber der Amokfahrer

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