Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

Titel: 0319 - Im Würgegriff des roten Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
dachte vorerst nicht daran, anzugreifen. Er zerrte das Mädchen hinter sich her, ohne der Aufforderung McDuffs Folge zu leisten. Das Mädchen rannte plötzlich an dem Roten vorbei und versuchte, sich mit einem Ruck loszureißen.
    Aber der Rote hielt eisern fest. Das Mädchen wurde zurückgerissen und stürzte. Der Rote zerrte es wieder hoch.
    »Helfen Sie mir!« schrie die Blonde. »Das ist ein Verbrecher!«
    »Lassen Sie das Mädchen los!« schrie Stocklings und zielte beidhändig. Er hoffte, daß der Fremde endlich gehorchte. Schießen konnte und durfte Stocklings nicht, weil er das Mädchen gefährdete. Er konnte zu keiner Sekunde sagen, ob der Rote das Girl nicht als lebenden Schutzschild nehmen würde.
    Der Rote schwieg noch immer.
    Statt dessen duckte er sich plötzlich, packte das Girl bei den Hüften und stemmte es hoch. Sekundenbruchteile später flog es in hohem Bogen durch die Luft, direkt auf die beiden Polizisten los. Stocklings war wie gelähmt. Er konnte immer noch nicht so recht glauben, was er sah. Solche Superkräfte konnte der Rote doch gar nicht besitzen! Den fliegenden Superman mit seinen überragenden Kräften gab’s doch nur im Comic und im Film! Dieser Bursche hier machte ihm aber ernsthafte Konkurrenz, nur daß er nicht in Blau, sondern in Rot gekleidet war.
    Da kam auch schon der Aufprall, den das Mädchen selbst ja ohnehin nicht mehr verhindern konnte. Stocklings konnte es gerade noch festhalten und über sich bringen, während er rücklings auf den Asphalt stürzte. Er hörte, wie McDuffs Dienstwaffe krachte. Zweimal hintereinander. Dann war der Rote da. Er war wahnsinnig schnell die Böschung hinaufgestürmt und griff McDuff an, der nur Warnschüsse abgegeben hatte. McDuff schrie. Sein Revolver flog in hohem Bogen durch die Luft. McDuff wurde von einer Titanenkraft vom Boden gerissen und meterweit gegen den Polizeiwagen geschleudert, neben dem er zu Boden sank.
    Stocklings wälzte sich unter dem halb besinnungslosen Mädchen hervor und tastete nach seinem Revolver, den er hatte fallenlassen müssen. Aber er erreichte die Waffe nicht mehr. Er sah noch eine Faust heranrasen, dann wurde es dunkel um ihn. Das letzte, was er hörte, war ein meckerndes Lachen wie von einem Ziegenbock.
    Oder wie von einem Teufel…
    ***
    Carol stützte sich mit beiden Händen auf. Ihr war übel. Sie war nicht einmal fähig, davonzulaufen, wie sie es eigentlich liebend gern getan hätte. Mühsam richtete sie sich halb auf. Sie sah, wie der Rotgekleidete einem der beiden Polizisten die Uniform auszog.
    Plötzlich konnte er sprechen.
    »Du auch! Schnell! Du nimmst seine Uniform…«
    Sie schüttelte den Kopf. Sofort wurde ihr schwindlig.
    »Nein«, flüsterte sie erstickt. »Laß mich in Ruhe, du Ungeheuer…«
    »Tu, was ich dir sage, oder du stirbst«, zischte der Rote. »Ich töte dich sofort!« Er hob die Dienstwaffe des von ihm niedergeschlagenen Beamten auf und richtete sie auf Carol.
    Die Blonde schluckte.
    Er würde sie tatsächlich töten! So skrupellos, wie er bisher vorgegangen war, würde er auch keine Hemmungen haben, Carol niederzuschießen. Mit fahrigen Bewegungen machte sie sich daran, die Uniform des Cops zu öffnen.
    »Schneller!« fauchte der Rote.
    Er riß sich seine auffällige Kleidung vom Leib. Carol sah einen muskelbepackten Körper, der in dieser Form schon fast abstoßend war. Jetzt wußte sie auch, woher der Mann diese Kräfte nahm. Dennoch…
    Er stieg in die Polizeiuniform und schloß sie hastig. Bei jeder Bewegung spannte sich der Stoff und drohte zu reißen. Aber er schien keine Rücksicht darauf nehmen zu wollen, als er zu ihr herüber kam. »Los, mach schon«, bellte er. »Oder muß ich nachhelfen?«
    »Laß mich gehen«, flüsterte Carol tonlos.
    Er schlug sie wieder und riß ihr das T-Shirt vom Leib. »Du ziehst seine Uniform an, sofort«, bellte er wieder. Zitternd gehorchte Carol. Der Unheimliche stieß sie vor sich her zum Polizeiwagen, nachdem er die beiden Beamten schwungvoll die Böschung hinuntergeworfen hatte.
    Er schaltete die flackernden Rotlichter auf dem Dach aus und fuhr los. Wieder beschleunigte er wie ein Wahnsinniger.
    Carol hing apathisch neben ihm im Sicherheitsgurt auf dem Beifahrersitz. Sie wünschte sich nurjioch, daß dieser entsetzliche Alptraum ein Ende fand. Aber dabei hatte er erst angefangen…
    Der gestohlene Polizeiwagen, in dem zwei Wesen saßen, die wie Polizisten gekleidet waren, raste über den Highway weiter nach Osten, um irgendwann in

Weitere Kostenlose Bücher