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0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

0319 - Im Würgegriff des roten Dämons

Titel: 0319 - Im Würgegriff des roten Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Dämonen, Hölle… das sind doch alles nur Hirngespinste.«
    »Wie du meinst, Süße«, sagte Tendyke gelassen. »Aber ich kann dir für gleich nur einen lebenswichtigen Tip geben: Wenn unser Freund erscheint, dann halte dich so weit wie nur eben möglich zurück, okay?«
    Die nackte Blondine verzog das Gesicht und präsentierte einen Schmollmund. »Warum willst du mich nicht dabeihaben?«
    »Wir waren uns einig, daß wir ein wenig Spaß miteinander haben wollten, mehr nicht. Das hier«, Tendyke machte eine Kunstpause, die seine Worte betonte, »ist Geschäft. Und das mache ich allein. Okay?«
    »Okay, schon verstanden«, sagte Carol. »Sagst du mir rechtzeitig Bescheid, damit ich mir das Abendkleid anziehen kann?«
    »Du brauchst dir kein Abendkleid anzuziehen. So wie du bist, gefällst du mir am besten«, schmunzelte Tendyke. »Wehe, du änderst da was dran. Du sollst nur außer Sichtweite bleiben, verstehst du?«
    »Nein. Aber ich verschwinde dann schon. Gibst du mir rechtzeitig ein Zeichen?«
    Tendyke nickte.
    Bill wollte etwas sagen, wollte dem Mädchen erklären, warum es nicht in der Nähe sein sollte. Tendyke und er vermochten sich unter Umständen zu schützen, nicht aber Carol. Der Dämon seinerseits mochte darauf aus sein, ganz nebenher Opfer zu suchen. Und wenn er über das Video schon Bill und Tendyke zwei verschiedene Filmhintergründe vorgaukeln konnte, dann mochte es auch sein, daß er Carol beeinflußte und zumindest teilweise unter seinen Bann brachte.
    Aber dann blieb der Historiker doch stumm. Carol würde ihm nicht glauben. Mit allem, was Bill sagte, konnte er sich nur noch lächerlicher machen. Ihn selbst hätte es nicht einmal gestört. Aber er wollte seinen Freund Tendyke nicht ebenfalls unglaubwürdig machen, wenn der mit ins gleiche Horn stieß. Das, was angedeutet worden war, reichte schon völlig aus, ließ sich aber noch mit »seltsamen Bezeichnungen für Geschäftspartner« umschreiben.
    Bill fragte sich nur, wie Tendyke es machen wollte, sie beide vor einem eventuellen Angriff durch den Dämon zu schützen. Aber er war sicher, daß Tendyke da ein paar Tricks in der großen Kiste hatte.
    Nach einer Weile erhob sich Bill. »Ich glaube, es ist gleich soweit«, sagte er.
    Tendyke küßte Carol auf die Wange und schickte sie mit einem leichten Klaps auf die blanke Kehrseite nach draußen. »Spiel ein bißchen Fisch oder so«, sagte er. »Wir rufen dich wieder rein.«
    Schulterzuckend und mit wiegenden Hüften verließ Carol das Haus über die große Terrassenfläche und begann tatsächlich, Runden im Pool zu drehen.
    »Wir haben noch ein paar Minuten«, sagte Bill. »Willst du noch Schutzmaßnahmen treffen?«
    »Was getan werden muß, ist wohl getan, denke ich«, sagte der Abenteurer, wieder in grauer Lederjeans und braunem Lederhemd, wie Bill ihn kannte. In dieser Standardkleidung schien Tendyke sich am wohlsten zu fühlen. Nur auf den Stetson verzichtete er hier im Haus.
    »Gut. Warten wir also auf unseren dämonischen Freund.«
    Und nach kurzer Zeit war es soweit.
    Goro’heel, der Dämon, erschien.
    ***
    Das Fernsehgerät schaltete sich selbsttätig ein. Die noch eingelegte Cassette spulte sich einmal mehr ab. Wieder sah Bill Manuela am Ufer des Rio Grande. Und wieder schob sich diesmal der Dämon ins Bild.
    Er verzog das Gesicht.
    »Du bist nicht allein«, schrie er. »Das ist gegen die Vereinbarung…«
    »Was für eine Vereinbarung?« fragte Bill trocken. »Ich kann mich nicht entsinnen, eine getroffen zu haben. Du…«
    Der Dämon unterbrach ihn mit schrillem Heulen. Eine Schwefelwolke drang aus dem Bildschirm ins Zimmer. Goro’heel schäumte. »Wenn du mir so kommst, sterblicher Menschenwurm, sinken deine Chancen, das Mädchen lebend wiederzusehen. Du planst Verrat. Ich werde neue Bedingungen stellen müssen!«
    »Du wirst gar nichts«, sagte Tendyke ruhig. Er streckte beide Hände aus. »Ich befehle dir, hier vor uns zu erscheinen, Goro’heel aus den Legionen des Belial, welcher tot ist.«
    Der Dämon begann zu kreischen. Er versuchte, sich zurückzuziehen.
    »Beim ewigen Höllenfeuer! Beim Fluch des Fürsten der Finsternis! Beim Schwanz und Ziegengehörn des höllischen Dreigestirns, erscheine hier vor uns! Ich befehle es dir, Goro’heel. Erscheine!«
    Wieder quoll eine stinkende Schwefelwolke aus dem Gerät. Bill wich hustend zurück. Er war drauf und dran, die gläserne Schiebetür zu öffnen, damit Frischluft hereinkam. Aber er ließ es dann doch. Carol mochte es als

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