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032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

Titel: 032 - Das Schädelhaus im Todesmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ich den Wagenheber wieder befestigt hatte, trat der Gangster unvermittelt auf mich zu. Er setzte mir seine Kanone hinter das Ohr.
    Ich versteifte. Was sollte nun passieren? Wollte der Mann mich erschießen? Kalt und hart spürte ich den Lauf der Waffe an meinem Kopf. Es war kein angenehmes Gefühl.
    Ich ließ die Motorhaube fallen. Sie rastete ein. Hatte der Verbrecher gemerkt, daß ich ein Kabel aus meinem Wagen geklaut hatte? Präsentierte er mir für diese Frechheit nun die Rechnung?
    »Alle mal herhören!« rief der Sträfling. »Ich bleibe hier bei Ballard, während ihr zwei zu meinem Freund geht. Ihr bringt ihn zum Wagen. Aber behandelt ihn wie ein rohes Ei. Wenn er aufschreit, mach’ ich aus Tony Ballard einen Engel! Ist das klar?«
    Bernard Hale und Chao Kai nickten.
    »Dann mal los«, sagte Danny McGuire.
    Verdammt, wir waren hier, um zu verhindern, daß das Böse um sich griff, und was mußten wir tun? Mit Schwerverbrechern lagen wir im Clinch. Inzwischen konnte der Keim des Bösen wachsen und gedeihen.
    Jede verlorene Minute schlug für die Gegenseite zu Buche, aber es hatte keinen Zweck, dem Verbrecher das zu erklären. Er hätte mir kein Wort geglaubt, sondern angenommen, ich wollte ihn auf den Arm nehmen.
    Solche Typen sind diesbezüglich zumeist überempfindlich. Niemand darf sie verschaukeln, das haben sie nicht gern. Sie wollen für voll genommen werden. Der Geltungsdrang von Gangstern ist oft besonders stark ausgeprägt.
    »King!« rief McGuire.
    »Ja, Danny!« kam es aus dem Wald.
    »Zwei Gentlemen sind so freundlich, dich zum Wagen zu tragen. Zeig ihnen sicherheitshalber deinen Ballermann, damit sie wissen, wo’s langgeht.«
    »Okay.«
    Hale und Chao Kai holten den zweiten Sträfling. Noch nie hatte ich mir Atax’ Erscheinen gewünscht, doch ich glaubte, jetzt wäre mir die Seele des Teufels willkommen gewesen, denn der Geschlechtslose hätte die Situation blitzartig umdrehen können.
    Aber es lag nicht in seinem Interesse, uns, seinen Feinden, zu helfen. Deshalb tauchte Atax auch nicht auf. Vielleicht wußte er nicht einmal von der brenzligen Lage, in der ich mich befand, und plötzlich war ich davon überzeugt, daß das eher von Vorteil war, denn die Seele des Teufels hätte Einfluß auf den Geist des Verbrechers nehmen können.
    Dann hätte der Kerl mit Sicherheit abgedrückt, und mir wäre die Kugel hinter dem Ohr in den Schädel gedrungen. Nein, es war besser, wenn Atax blieb, wo er war und sich hier nicht einmischte. Es war vor allem gesünder für mich.
    Chao Kai und Professor Hale schleppten den humpelnden Sträfling zum Peugeot. Er hielt einen Revolver in seiner Rechten. Ich fragte mich, wie es diesen Brüdern gelungen war, im Zuchthaus von Dartmoor an die Kanonen zu gelangen.
    Es gibt wohl kein Gefängnis auf der Welt, dessen Sicherheitsmaßnahmen so straff sind, daß nichts hinein oder hinaus gelangt.
    In allen Gefängnissen kann man sich mit Geld so einiges richten.
    Anscheinend verfügten diese beiden Kerle über die nötige Barschaft.
    »Setzt ihn auf den Beifahrersitz!« verlangte Danny McGuire.
    Chao Kai und Professor Hale gingen um das Fahrzeug herum.
    »Vorsicht!« sagte King Hayworth. »Gebt gut auf mein linkes Bein acht. Wenn mir der Knöchel euretwegen wehtut, ballere ich euch mein Monogramm in die Figur!«
    Sobald Hayworth im Wagen saß, nahm Danny McGuire die Knarre von meinem Kopf. Das registrierte ich mit Erleichterung.
    Aber die Spannung fiel von mir noch nicht ab, denn die Situation spitzte sich zu.
    Danny würde wahrscheinlich durchdrehen, wenn er das Fahrzeug nicht starten konnte. Der Gangster versetzte mir einen Stoß. »Geh zu deinen Freunden, Ballard!«
    Ich begab mich zu Bernard Hale und Chao Kai. Danny setzte sich in meinen Peugeot und wollte den Motor starten. Es klappte nicht, konnte nicht klappen. Das Kabel…
    Der Verbrecher fluchte. Er versuchte es noch einmal. Kein Erfolg. »Ballard!« brüllte er und sprang mit zornfunkelnden Augen aus dem Fahrzeug. »Komm her! Bring die Karre in Gang!«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte ich scheinheilig. »Vorhin lief der Motor doch noch einwandfrei.«
    »Die Blechschleuder ist reif für den Schrotthaufen!« wetterte Danny. »Setz den Motor in Bewegung, Ballard, sonst werde ich verrückt!«
    Ich stieg ein und wußte, daß ich gleichfalls kein Glück haben würde, aber ich spielte den Überraschten. Drei-, viermal drehte ich den Schlüssel um. Nichts passierte.
    Ich hatte nichts anderes erwartet. »Also, ich begreife

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