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032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

Titel: 032 - Das Schädelhaus im Todesmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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das nicht. Vielleicht ist das Gewitter daran schuld«, sagte ich. »Peugeots sind ein bißchen anfällig für Nässe.«
    »Und ich bin anfällig für Kerle, die mich für dumm verkaufen möchten!« schrie der Verbrecher und stemmte die Motorhaube hoch. »Verdammt!« stieß er im nächsten Augenblick wutschnaubend hervor. »Das Kabel! Hier fehlt ein Kabel! Ballard, wo ist es?«
    Er packte mich und riß mich aus dem Wagen.
    »Ich leg’ dich um, du Hund!« schrie er, daß ihm die Adern weit aus den Hals traten.
    Aber das tat er dann doch nicht. Er hieb mir nur seine Waffe gegen die Schläfe, und ich verlor das Bewußtsein.
    ***
    Fanny und Ned Burnett traten aus dem Schädelhaus. Sie waren unbeschreiblich froh, all die Gefahren unbeschadet überstanden zu haben. Ned verwendete die hölzerne Lanze wie einen Wanderstab. Die Zwillingsspitze wies nach oben.
    Sie traten in den allmählich erlöschenden Schein der sinkenden Sonne und hatten den Wunsch, noch vor Einbruch der Dunkelheit Torceston zu erreichen.
    »Sobald wir zu Hause sind, rufe ich Bill Whyler an«, sagte Ned.
    »Er wird mir morgen früh helfen, mit seinem Kranwagen unser Fahrzeug zur Straße zurückzuschleppen.«
    »Kann Bill mit dem Kranwagen denn so weit in den Wald hineinfahren?« fragte Fanny.
    »Er wird das schon irgendwie schaffen.«
    »Was für ein Tag«, seufzte Fanny. »So viel Angst hatte ich noch nie. Glaubst du nun die unheimlichen Geschichten, die man sich vom Schädelhaus im Todesmoor erzählt?«
    »Wir wollen es vergessen«, sagte Ned Burnett ausweichend.
    »Laß uns zusehen, daß wir nach Hause kommen.«
    Sie traten aus dem Schatten des Schädelhauses, und plötzlich spannte sich Fannys Körper.
    »Was ist denn nun schon wieder?« fragte Ned.
    »Hast du’s nicht gehört?«
    »Nein. Was denn?«
    »Da hat doch eben jemand geröchelt.«
    Jetzt hörte es Ned Burnett auch. »Herrje, da scheint es einem schlechter als uns ergangen zu sein!« stieß er aufgeregt hervor.
    Die Hilfsbereitschaft der beiden war beispiellos. Eben erst waren sie selbst dem Tod nur knapp entronnen, doch anstatt nun die Flucht zu ergreifen und nichts anderes im Sinn zu haben, als Torceston zu erreichen, wollten sie nach dem Menschen sehen, der so schrecklich röchelte.
    Wie hätten sie ahnen sollen, daß es in diesem einen Fall grundfalsch war, edel zu sein? Niemand brauchte wirklich Hilfe. Sie wurden getäuscht, und sie fielen prompt darauf herein.
    Fanny klammerte sich an ihren Bruder. Ned klammerte sich an seine hölzerne Lanze. An seinen Fingern klebte immer noch schwarzes Dämonenblut. Das Röcheln verstummte.
    »Wir kommen zu spät«, flüsterte Fanny. Mit großen Augen blickte sie auf einen dicht belaubten Busch, hinter dem jemand liegen mußte.
    »Bleib hier stehen«, sagte Ned und löste sich von seiner Schwester. »Rühr dich nicht von der Stelle, okay?«
    »Okay. Sei vorsichtig, Ned.«
    »Klar.« Er ging allein weiter und rechts an dem Busch vorbei. Er sah die Beine eines Mannes, der auf dem Boden lag, trat näher, beugte sich über ihn und sah, daß er einen Fremden vor sich hatte.
    Der Mann wies keinerlei äußere Verletzungen auf. Sonderbar.
    Warum hatte er dann so schaurig geröchelt? Ned streckte vorsichtig den Arm aus. Er zögerte einen Augenblick, den Mann, der mit geschlossen Augen auf dem Rücken lag, zu berühren.
    Dann faßte er ihn aber doch an, und der Fremde öffnete die Augen. Fanny hielt sich nicht an die Weisung ihres Bruders. Sie trat neben ihn und blickte den Unbekannten gespannt an.
    »Was ist passiert?« fragte Murdock Vidor. »Wer sind Sie?«
    »Ich bin Ned Burnett, das ist meine Schwester Nelly. Wir wohnen in Torceston. Sie wissen nicht, was geschehen ist, Sir?«
    Vidor, die Bestie, richtete sich auf. Er spielte den Benommenen.
    »Wie komme ich hierher?«
    »Keine Ahnung. Wir hörten Sie röcheln und suchten Sie. Sie sind nicht aus Torceston.«
    »Nein, aus Bodmoor«, log Murdock Vidor. Er schickte sich an, aufzustehen.
    »Vielleicht sollten Sie noch liegen bleiben, Sir«, sagte Ned. »Oder fühlen Sie sich wieder okay? – Wir… wir waren im Schädelhaus. Sie haben sicher schon davon gehört.«
    Die Bestie nickte. »Wer kennt es nicht, das Schädelhaus im Todesmoor.«
    »Murdock Vidor soll früher darin gewohnt haben.«
    »Das ist richtig, und er wird wieder darin wohnen.«
    »Sie meinen… Woher wissen Sie das?«
    Der Fremde grinste breit. »Nun, vielleicht bin ich Murdock Vidor!«
    Fanny wich erschrocken zurück. »Die Bestie!« stieß

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