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032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

Titel: 032 - Das Schädelhaus im Todesmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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überzeugt, aber er besaß die großartige Gabe aller Chinesen, sich nichts davon anmerken zu lassen. Seelenruhig wirkte er.
    Doch auch er lauerte auf seine Chance, und er war in dieser Beziehung kein Waisenknabe. Mit seinen Karatekünsten konnte er dem Verbrecher auch unbewaffnet gefährlich werden.
    Vor allem die brettharten Handkanten waren Chao Kais Waffen.
    Wir stellten uns nebeneinander. auf. »Wagenschlüssel!« blaffte der Sträfling. Später sollte ich erfahren, daß er Danny McGuire hieß.
    »Stecken«, erwiderte ich ebenso knapp.
    »Wir brauchen euren Wagen.«
    »Darauf wäre ich nie gekommen.«
    »Sei nur nicht vorlaut, sonst gibt’s was über die Rübe, Freundchen! Wie heißt du?«
    »Tony Ballard.«
    »Ich nehme an, der Peugeot gehört dir.«
    »Richtig.«
    »Ich wette, du leihst ihn uns gern.«
    »Uns?«
    »Ich hab’ einen Kumpel.«
    »Zu Fuß gehen ist gesünder, als mit dem Wagen zu fahren.«
    »Nicht für meinen Freund. Der hat sich möglicherweise den Knöchel gebrochen. Deshalb werdet ihr drei laufen – wo es doch ohnedies so gesund ist –, und wir werden fahren. Es kann nicht mehr weit bis nach Torceston sein. Wer weiß, vielleicht habt ihr Glück, und ein Wagen kommt vorbei, der euch mitnimmt.«
    »Warum nehmt ihr uns nicht mit?«
    »Wohl ‘ne Meise, Ballard,«
    »War ja nur ‘ne Frage.«
    »Ja, ‘ne ziemlich dämliche. Hast du schon mal einen Reifen gewechselt?«
    »Darin bin ich Weltmeister.«
    »Okay, laß mal sehen. Soll ich dir in die Hände spucken?«
    »Bemüh dich nicht, das besorge ich schon selbst.« Der Mann war übervorsichtig. Er kam keinen Schritt näher. Somit war es mir unmöglich, ihn anzugreifen.
    Ich hoffte, daß sich auch Chao Kai nicht dazu hinreißen ließ, denn der Gangster war offensichtlich ein guter Schütze. Er hatte den linken Vorderreifen meines Wagens garantiert nicht zufällig getroffen, und Chao Kai war ein größeres Ziel als der Pneu.
    Bernard Hale regte sich nicht. Danny McGuire wies mit der Kugelspritze auf ihn. »Du scheinst mir der Besonnenste von euch dreien zu sein. Sag deinen Kameraden, sie sollen sich nichts einfallen lassen, sonst werden sie mit Blei gespickt.«
    »Meine Freunde wissen selbst, was sie zu tun haben«, erwiderte der PSI-Professor eisig.
    »Na hoffentlich«, brummte McGuire. »Wie ist dein Name?«
    »Hale. Bernard Hale.«
    »Und wie heißt der Chink?«
    »Chao Kai.«
    »Gut, jetzt weiß ich Bescheid. Ist zwar nicht wichtig, aber… Na los, Ballard, was stehst du hier noch rum? Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe? Du sollst das Rad wechseln.«
    »Ich will keine Kugel einfangen, wenn ich mich bewege.«
    »Keine Angst, ich schieße nur, wenn du auf mich zukommst.«
    Ich öffnete die Verriegelung der Motorhaube, denn im Motorraum befand sich der Wagenheber. Einen Moment lang überlegte ich, ob ich den Wagenheber nach dem Gangster schleudern und gleich hinterher springen sollte.
    Wenn der Bursche sich damit aber nicht überraschen ließ, war ich erledigt. Ich verzichtete lieber auf dieses Experiment und löste die Metallklammer. Da ich mich über den Motorraum beugte, konnte der Sträfling nicht sehen, daß ich gleichzeitig ein Kabel löste.
    Ich nahm es an mich, und wenn der Ganove mit dem Peugeot jetzt losfahren wollte, mußte er zaubern können. Während ich mich umdrehte, warf ich das kurze Kabel mit einer blitzschnellen, unbemerkten Handbewegung in den Wald hinter mir.
    Dann holte ich das Reserverad unter dem Kofferraum aus der eisernen Halterung und begann mit meiner Arbeit.
    »Von wegen Weltmeister!« maulte der Verbrecher.
    »Bin ein bißchen eingerostet«, gab ich zurück.
    »Ein lahmer Blinder ist schneller als du.«
    »Wenn du’s besser kannst, überlasse ich dir die Arbeit gern.«
    »Gleich kriegst du was aufs Maul, Ballard!«
    Vielleicht war das eine Möglichkeit. Wenn er mich angriff, könnte ich ihn möglicherweise entwaffnen. Sollte ich ihn weiter provozieren? Wie weit durfte ich dabei gehen?
    Was würde der Kerl tun, wenn ich den Bogen überspannte?
    Wieviel war ihm das Leben eines Menschen wert? Nicht sehr viel, diesen Eindruck machte der Bursche jedenfalls auf mich.
    Ich hatte den Wagen hochgekurbelt, nun nahm ich die Radzierkappe ab und löste die Muttern. Wenig später konnte ich den zerschossenen Reifen herunternehmen und das Reserverad an dessen Platz setzen.
    Ich zog die Muttern wieder an, ließ den Peugeot herunter, zog die Muttern nach, brachte die Zierkappe an und verstaute den defekten Reifen.
    Nachdem

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