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032

Titel: 032 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Seiltänzerin
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zu erklären, wie ich euch am meisten von Nutzen sein kann."
    „Du hast genug für uns getan", erwiderte Telor, ergriff ihre Hand und küsste sie.
    „Du irrst dich", widersprach sie abfällig. „Für dich habe ich nichts getan. Ich weiß, du glaubst, dass ich dir aus Dankbarkeit und Loyalität in Marston das Leben gerettet habe. Du täuschst dich! Ich habe mir zuliebe meinen Hals riskiert, nicht deinetwegen. Das habe ich getan, weil ich mich mehr davor fürchte, allein zu sein, statt davor zu sterben, und daran hat sich nichts geändert. Ich werde euch helfen, ob ihr wollt oder nicht. Daher erzählt ihr mir besser jetzt, wie ich das tun kann, oder ich denke mir etwas aus, das euren Plänen vielleicht zuwiderläuft."
    Aus zwei Augenpaaren, die voll törichter Zuneigung auf sie gerichtet waren, sprach Bestürzung.
    „Hast du vergessen, Carys, wie krank es dich gemacht hat, das Blut des Wächters in Marston vergießen zu müssen?" fragte Telor. „Bist du jetzt so darauf erpicht, wieder deinen Dolch zu benutzen? Kannst du dich nicht damit begnügen, das zu tun, was Deri vorgeschlagen hat?"
    „Ich habe nicht gehört, was er gesagt hat", räumte sie ein. „Ich war zu sehr damit beschäftigt, darüber nachzudenken, so freundlich von zwei Irren behandelt zu werden, dass ich zu meinem Unglück von ihrer Krankheit angesteckt wurde. Nein, erzählt mir nicht schon wieder, dass ihr meine Beteiligung nicht wollt. Wir sind auf Gedeih und Verderb miteinander verbunden, jetzt und in Zukunft. Was glaubst du, Deri, könnte ich am besten tun?"
    Der Zwerg wiederholte den Vorschlag, eine Barrikade aus Ästen und Zweigen zu errichten, und Carys war sofort einverstanden, da sie erkannte, dass es sich nicht nur um eine Maßnahme handelte, durch die sie beschäftigt und außerhalb der Gefahrenzone gehalten werden sollte. Inzwischen hatte man das bescheidene Mahl beendet, und Telor und Deri meinten, dass die Soldaten mittlerweile Creklade erreicht haben mussten. Telor meinte, dass sie, falls sie aus Marston waren, so taten, als seien sie Soldaten, die nicht im Dienst eines bestimmten Herrn standen, um auf diese Weise Informationen für Orin zu sammeln. Er glaubte, Orin bilde neue Soldaten aus und hoffe, andere Söldnertruppen anzuwerben, nachdem die Belagerung von Faringdon beendet war, um dann einen neuen Angriff auf Creklade zu verüben. In der Zwischenzeit hoffte Orin wahrscheinlich, die Tatsache geheim halten zu können, dass er Marston eingenommen hatte. Das war wohl der Grund, warum er herausfinden musste, ob Telor und Deri durch die Stadt gekommen oder dort Unterschlupf gefunden hatten und, falls das eine oder andere zutraf, die Einwohner davon informiert hatten, dass ihr Feind jetzt in Marston saß. Falls es sich um Orins Soldaten handelte, mussten sie in wenigen Stunden auf der Straße zurückkommen. Sollten sie nicht aus Marston sein, dann würden sie allerdings nicht zurückkommen und in Sicherheit sein. , Telor war jedoch sicher, dass Orin früher oder später Männer entsenden werde. Daher würden die Vorbereitungen keineswegs Zeitverschwendung sein. Die endgültige Ausführung des Plans hing von der Straße ab. Daher kletterte man vom Baum und begann, auf Creklade zuzugehen.
    eri hielt an, als man den Bach erreicht hatte, um pasende Kiesel für die Steinschleuder zu suchen. Man hoffte,
    es würde noch einige Zeit dauern, bis die Soldaten zurückkehrten, doch Telor hatte den Bauernspieß und Carys ihr Seil bei sich. Die beiden Männer hatten die Stirn gefurcht, als Carys verkündet hatte, sie werde es mitnehmen. Deri hatte gefragt, warum sie es so offen tragen wolle. Daraufhin hatte sie geantwortet, sie wolle sich kein zweites Mal davon trennen müssen, denn ohne das Seil sei sie ein Niemand.

    Telor hatte sie geküsst und gesagt, sie werde nie ein Niemand sein, und selbst ohne die Möglichkeit, ihre Kunst vorzuführen, sei sie eine unschätzbar wertvolle Perle. Er hatte jedoch begriffen, was sie empfand, und ihr das auch gesagt.
    Durch das, was er und wie er das gesagt hatte, war Deri zum Schweigen gebracht worden. Der Zwerg schaute jedoch noch immer misstrauisch die Stirn runzelnd Carys an. Er fand, ihm sei der Verstand nicht durch Liebeslieder über die Vollkommenheit von Frauen verwirrt. Er glaubte Carys, dass sie nicht von ihrem Seil getrennt sein wolle, doch ihre Antwort hatte etwas an sich gehabt, das ihn an seine liebe Mary erinnert hatte, wenn diese Pläne schmiedete, die sie geheim halten wollte.
    Der Verdacht war

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