Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0320 - Verloren im Höllensumpf

0320 - Verloren im Höllensumpf

Titel: 0320 - Verloren im Höllensumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
Vom Netzwerk:
Zamorra.
    »Kommt gar nicht in Frage!« erklärte Michael Ullich. »Früher habe ich viel Geld für Kinofilme ausgegeben, wo solche Ungeheuer miteinander kämpften. Das hat mich immer fasziniert. Und ein Tyrannosaurus ist das Urbild für das Ungeheuer Godzilla!«
    »Wir hätten die Möglichkeit, etwas zu sehen, das vor uns noch niemand erschaut hat. Einen Kampf der Urwelt-Giganten!« In Professor Zamorra erwachte der Wissenschaftler.
    Michael Ullich war schon einige Schritte in die Richtung gegangen, in die der Tyrannosaurus gestampft war.
    »Folgen Sie uns zu einem weiteren Teil unserer beliebten Sendereihe ›Michael Ullichs belauschte Tierwelt‹ oder ›Ein Platz für Urviecher‹!« sagte er und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    »Also vorwärts!« knurrte Pater Aurelian. »Im Namen des Unverstandes. Sehen wir uns diesen prähistorischen Showdown an. Wie spät haben wir?«
    Professor Zamorra sah auf die Armbanduhr.
    »Zwölf Uhr mittags!« grinste er…
    ***
    Tina Berner wußte, daß es keinen Zweck hatte, sich in den Felsen festklammern zu wollen. Zentimeterweise zog sie die Zunge des Brontosauriers aus ihrem Verstecke. Sie hörte bereits das Knirschen und Schaben der löffelartigen Zähne.
    Die Zunge des Sauriers war wie eine Fessel.
    Und eine Fessel durchschneidet man am besten.
    Entschlossen ließ das Girl die Felsen los und riß das Schwert aus der Scheide.
    Sie spürte, wie sie über die rauhen Felsen gezerrt wurde. Hinter der Spalte erkannte sie den mächtigen Schädel.
    Tina warf ihren Oberkörper voran und schwang das Schwert.
    Die Klinge des Achilles beschrieb einen kleinen Kreisbogen und ratschte dann über die gespaltene Saurierzunge.
    Das Girl spürte, wie das Ungeheuer den Schmerz erkannte. Blitzschnell wurde die Zunge zurückgezogen.
    Tina Berner war frei. So schnell sie konnte glitt sie mit ihrem ganzen Körper hinab in die schützende Felsspalte.
    Was nun kam, war auch für ihren in vielen Kämpfen und Gefahren gestählten Geist mehr, als ertragen werden konnte.
    Über ihr begann der Saurier, seinen rasenden Schmerz auszutoben. Er stampfte mit seinem tonnenschweren Körper auf dem Felsboden, und seine röhrenden Schreie ließen keine Schreie der Urmenschen mehr zu Tina hinüber dringen.
    Immer wieder donnerten die kurzen, säulenartigen Beine des Brontosaurus über Tinas Versteck hinweg. Sie spürte, wie kleine Steine herabrollten und die Felsspalte, in die sie sich geflüchtet hatte, langsam unter dem Tonnengewicht der Bestie zerbröckelte.
    Sie kam sich vor wie in einem Raum, dessen Wände sich aufeinander zubewegen. Doch ihre kreischenden Angstschreie gingen im Schmerzgebrüll der Donnerechse unter.
    Ein faustgroßer Stein, der herabrollte und schmerzhaft die Schulter des Mädchens streifte, riß Tina in die Wirklichkeit zurück. Sie biß sich auf die Lippe und versuchte krampfhaft, die würgende Angst vor dem Tode aus ihrem Inneren zu verbannen.
    Sie mußte etwas unternehmen, sonst war es zu spät.
    Irgendwann war es soweit, daß ihr Versteck unter dem unheimlichen Gewicht zusammenbrechen würde. Und dann gab es keine Rettung mehr.
    Kühl lag der Griff des Schwertes in ihrer Hand.
    Und dann vernahm sie ein Geräusch, das an eine abgedämpfte Kesselpauke erinnerte.
    »Bumm - Bumm! Bumm - Bumm!« klang es über ihr.
    Mal kam es näher und mal war es weiter entfernt. Aber trotz der wütenden Schmerzensschreie des Tieres war es ganz deutlich zu vernehmen.
    Das schlagende Herz des Brontosaurus.
    Und Tina Berner faßte einen wahnwitzigen Plan.
    Mit beiden Händen ergriff die den Knauf des Schwertes. Die Spitze der Klinge wies nach oben. Vorsichtig schob sie ihren halbnackten, schweißnassen Körper nach oben.
    Mit angehaltenem Atem lauschte sie, nur notdürftig von den Felsen gedeckt, dem Schlag des Saurierherzens, während über ihr das Ungeheuer tobte und sein massiger Bauch fast den Boden berührte.
    Irgendwo dort zwischen den Vorderbeinen, da klangen die Herzschläge am lautesten. Dort mußte das Herz sein.
    Tina besah das kurze Schwert. Hoffentlich war es lang genug. Die ledrige Haut bereitete der Bronzewaffe keine Schwierigkeiten.
    Tina Berner, das Girl aus den Tagen des Disco-Sound und der Coca-Cola spannte ihren Körper zu einem verzweifelten Sprung…
    ***
    »Aha, meine Theorie ist richtig! Er verteidigt seinen Kühlschrank tatsächlich!« sagte Michael Ullich und wies auf einen halb verzehrten Kadaver. Es war nicht mehr zu erkennen, was dem Tyrannosaurus Rex zur Beute geworden

Weitere Kostenlose Bücher