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0320a - Terror zwischen Wolkenkratzern

0320a - Terror zwischen Wolkenkratzern

Titel: 0320a - Terror zwischen Wolkenkratzern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terror zwischen Wolkenkratzern
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röchelnd. Das Gesicht war aufgedunsen und hatte die fahle, zerknitterte Farbe des Alkoholikers.
    »He, aufwachen!« sagte ich laut. Ich schüttelte wieder den Mann, dem die Kälte der nackten Fliesen nichts anzuhaben schien.
    Der Mann öffnete ein Auge. Es war klein, triefte und war glasig.
    »Wo ist Erikson?« fragte ich, und ich ertappte mich dabei, daß ich noch immer sehr laut sprach.
    Die linke Hand des Mannes tastete sich auf dem Boden ein Stück vor, erreichte aber nicht die Flasche, die unter den Stuhl gerollt war.
    Die Hand war kräftig und stark behaart, und ein heller Streifen in der gelblichen Haut verriet, daß hier einmal eine Armbanduhr gesessen hatte.
    Das Auge klappte wieder zu, und mit einem Rülpser drehte sich der Mann herum und rollte sich wieder in die Stellung, in der ich ihn gefunden hatte.
    Ich baute mich über ihm auf, packte ihn mit beiden Händen an der Schulter, schleifte ihn bis zu dem Stuhl und wuchtete ihn hoch. Wenn ich ihn nicht an einer Seite gegen die Wand gelehnt hätte, wäre er mir glatt vom Stuhl gekippt.
    »Wo ist Erikson?« fragte ich wieder.
    Durch die Schaukelei war etwas Leben in den Mann gekommen, und er schaffte es sogar, den Kopf zu heben.
    »Was iss’n los, Bruder?« brabbelte der Mann. Er glotzte mich aus- trüben Äugen verständnislos an.
    »Wo ist Erikson, möchte ich wissen.«
    »Iss nich’ da«, maulte er. »Weiß nich’, wo er ist. Laß mich schlafen. Ich will pennen, verstanden?«
    Die letzten Worte hatte er mit erhobener Stimme gesprochen, und das hatte ihn wahrscheinlich für einen Augenblick richtig wach gemacht.
    Er rappelte sich sogar hoch, wäre aber fast wieder zu Boden gegangen, wenn er sich nicht im letzten Augenblick an dem gußeisernen Spülbecken festgehalten hätte. Daneben war ein wackeliger Tisch, auf dem eine Reihe Flaschen standen. Zwei lagen umgekippt auf der Tischplatte.
    Der Mann brachte sich mit einem Stoß bis an den Tisch. Langsam und der Reihe nach inspizierte er die einzelnen Flaschen und warf dann die letzte mit einer wütenden Handbewegung auf den Boden, wo sie zerklirrte.
    Enttäuscht ließ er die Schultern hängen.
    Mit einer plötzlichen Kehrtwendung schoß er los, und ich glaubte, er würde auf dem Boden landen. Aber er schaffte es zielsicher bis zu dem durchgesessenen Sofa, das in allen Fugen krachte, als der Mann dort seine Bauchlandung machte.
    »Will schlafen«, maulte er undeutlich, dann zog er die Beine an und drehte sich zur Seite.
    Mir war klar, daß ich aus dem Burschen keinen Ton herauskriegen würde. Da er jetzt keinen Unfug mehr anrichten konnte, verließ ich die Küche. Die anderen Zimmer interessierten mich nicht mehr, und ich durfte auch nicht hineingehen. Ich vermutete, daß der Mann allein in diesem Haus wohnte. Dem Gangster Erikson diente ein solches Haus bestimmt nicht als Wohnung.
    Ich verließ das Haus durch die Haustür, die ich hinter mir sorgfältig zuzog. Dann sah ich mich um und beschloß, mich in der Nachbarschaft zu erkundigen.
    In dem Nebenhaus, das von der Nummer 145 durch eine mannshohe Mauer getrennt war, öffnete mir eine verhärmte Frau die Tür.
    Ich erkundigte mich zuerst nach dem Mann, den ich gefunden hatte, und erntete einen mißtrauischen Blick.
    »Was wollen Sie denn von dem alten Säufer?« fragte die Frau. »Etwa Geld? Da werden Sie nicht viel Glück haben.« Ich hielt es für besser, meinen Dienstausweis zu zeigen, den die Frau interessiert betrachtete.
    »Also, so einer sind Sie«, sagte sie, und jetzt trat zu dem Mißtrauen in ihrem Blick noch ein Ausdruck von leichter Abwehr.
    Polizisten waren in diesem Viertel nicht gern gesehen, wie mir schien, G-men erst recht nicht. Ich beschloß daher die Sache kurz zu machen.
    »Kennen Sie vielleicht einen gewissen Erik Erikson?« fragte ich. Ich kramte in meiner Tasche nach dem Funkbild und hielt es der Frau hin. »Er soll nebenan in dem Haus gewohnt haben.«
    »Hat er auch«, antwortete die Frau. Sie nickte nach einem kurzen Blick auf das Bild. »Das ist der Kerl.«
    »Können Sie mir sagen, wo ich Erikson finden kann?« Ich hatte nicht viel Hoffnung, daß die Frau mir helfen könnte.
    In diesem Augenblick lachte sie schrill auf. Sie starrte mich an, als hätte ich ihr ein Märchen von Father Christmas erzählt.
    »Sie sind eine Nummer, junger Mann«, sagte die Frau und lachte noch einmal auf. »Sie müßten das doch am besten wissen, wo dieser Kerl, der Erikson, ist.«
    »Ich?« entfuhr es mir. Ich begann plötzlich daran zu zweifeln,, ob

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