0320a - Terror zwischen Wolkenkratzern
des Girls vorbei. Die Gabel wurde nach unten gedrückt und trennte sofort die Verbindung.
Dann wurde das Mädchen herumgerissen. Wütend stand Sam vor ihr. Er schlug unbarmherzig zu.
***
Ich war unterwegs zu Erik' Erikson, dem Mann mit der verbrühten Hand. Da erreichte mich in meinem Jaguar ein Funkspruch aus dem Office.
»Mr. Cotton«, sagte der Kollege. »Gerade kam ein Aufruf für Sie. Es war eine Frau. Sie sagte nur: ›Geben Sie mir Mr. Cotton.‹ Bevor ich allerdings durchstellen konnte, hatte sie schon wieder aufgelegt.«
»Klang die Stimme aufgeregt?« fragte ich gespannt.
»Nein, eigentlich nicht«, berichtete der Kollege. »Die Frau sprach sehr leise. Aber aufgeregt war sie wohl nicht.«
»Konnten Sie feststellen, woher der Anruf kam?« wollte ich wissen.
»Dafür war die Zeit viel zu kurz, Mr. Cotton. Ich weiß nur, daß es kein Ferngespräch war.«
»Na, vielleicht hat sich die Anruferin die Sache anders überlegt und deswegen wieder aufgelegt«, sagte ich. »Sollte sie allerdings noch einmal anrufen, dann geben Sie das Gespräch an Fred Nagara. Phil Decker und ich sind unterwegs.«
»Okay, Mr. Cotton«, sagte der Kollege. Dann legte ich auf. Wenig später erreichte ich die Sickles Street.
Das Haus Nr. 145 war zweistöckig und von einem schmutzigen Grau. Wie der Putz einmal ausgesehen hatte, konnte ich nur erraten.
An vielen Stellen war der Putz sogar abgefallen, ‘ und das darunterliegende Mauerwerk überzog eine Schicht, die aussah wie der Schimmelbelag bei einem Camembert.
Ich schlenderte durch das offenstehende Gittertor des Vorgartens, das in seinen Angeln festgerostet war. Der Vorgarten verdiente die Bezeichnung nicht im geringsten und hatte in den letzten Jahren dem Hauseigentümer und wahrscheinlich unch der Nachbarschaft als Schuttabladeplatz gedient.
Von nahem sah das Haus noch verwahrloster aus als von der Straße her, wo ich meinen Jaguar abgestellt hatte. Von der Tür war restlos alle Farbe abgeplatzt und das rohe Holz so gerissen und von der Witterung zerfurcht wie das Gesicht eines alten Farmers.
Eine Klingel gab es nicht. Ich pochte heftig an die Tür und wartete. Als sich drinnen nichts rührte, rüttelte ich an der Tür.
Sie war verschlossen und gab nicht nach.
Ich hatte keinen Haussuchungsbefehl und durfte folglich nicht eindringen. So blieb mir nichts anderes übrig, als das Haus wenigstens von außen genau unter die Lupe zu nehmen.
Ich wandte mich zuerst nach rechts. Vorsichtig, denn ich wollte keine Überraschung erleben. Ich wußte, daß der Gangster mit der verbrühten Hand skrupellos und gefährlich war.
Vor dem ersten Fenster stoppte ich. Dort riskierte ich einen vorsichtigen Blick. Die Scheibe war fast blind, aber ich konnte feststellen, daß in dem Zimmer kein Mensch war.
Dann huschte ich weiter. Es war zum Glück eine stille Gegend. Niemand schien sich für mein Tun zu interessieren.
Ein plötzliches Klappern ließ mich zusammenfahren.
Das Geräusch hatte ganz nahe geklungen.
Ich wartete einen Augenblick und wollte dann weiter, als ich das Geräusch wieder hörte. Es war der Flügel eines offenstehenden Fensters, das vom Wind bewegt ' und hin und her geschlagen wurde.
Ich trat vorsichtig näher und warf einen Blick in den dahinter liegenden Raum.
Es war eine Küche, die vor nicht langer Zeit noch benutzt worden sein mußte, denn überall stand Geschirr herum. Die Unordnung war überwältigend. Ich konnte nicht das ganze Zimmer übersehen, da das Fenster sehr hoch lag. Aber an der Rückseite des Hauses befand sich eine Glastür, die den Garten mit der Küche verband. Ich eilte hinter das Haus und blickte durch die Glastür.
Da sah ich die gekrümmte Gestalt.
Der Mann lag mit dem Gesicht nach unten, genau unter dem offenstehenden Fenster. Deshalb hatte ich ihn vorher nicht sehen können.
Die unnatürliche Lage des Körpers trieb mich zur Eile an.
Mit einigen Sätzen hastete ich um die Ecke des Hauses, wuchtete mich mit einem Sprung zu dem hochliegenden Fenster hinauf, und die Fensterbank krachte in allen Fugen, als ich mich abstieß und neben der Gestalt landete.
Ich bückte mich. In meine Nase stieg ein widerwärtiger Geruch von Fusel. Ich bemerkte, daß sich die Schultern des Mannes zu meinen Füßen leicht hoben und senkten.
Deshalb packte ich den Mann an der Schulter und schüttelte ihn, drehte ihn herum, und eine Schnapswolke stieß mir entgegen, die schärfer roch als der Gestank einer Kaschemme kurz vor der Polizeistunde. Der' Mann atmete
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