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0321 - In letzter Sekunde

0321 - In letzter Sekunde

Titel: 0321 - In letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In letzter Sekunde
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drehte er sich um und verließ das Zimmer. Die Tür ließ er offen. So hörte Mary, dass ihr Mann die Wohnung nicht sogleich verließ, sondern erst noch das Wohnzimmer betrat. Nach wenigen Augenblicken kam er wieder heraus.
    Kurz darauf fiel die Wohnungstür ins Schloss.
    Mary Rasmussen holte ein paar Sachen aus den Schränken und breitete sie auf dem Bett aus. Aus dem Wandschrank in der Diele zog sie die beiden leichten Handkoffer und brachte sie ins Schlafzimmer hinüber. Dann packte sie die wenigen Stücke ein. Sie war fast mit dem zweiten Koffer fertig, als sie hörte, dass die Wohnungstür geöffnet wurde.
    Hastig betrat ihr Mann das Zimmer. »Es wird schwer werden, hier zu verschwinden«, sagte er. »Unten in der Halle wartet einer von den Polizisten. Vor dem Haus muss noch einer sein, denn als ich ins Zigarettengeschäft ging, folgte er mir unauffällig. Ich habe es aber doch gemerkt.«
    Er ging zum Fenster, das auf der Rückseite des Hauses lag. Hinter der Gardine versteckt, spähte er hinunter. Sein Blick fiel genau auf den Mann, der sich mit dem Gärtner unterhielt.
    »Sie haben das ganze Haus umstellt. Also hatte ich doch recht. Aber wenigstens mit dem Geld hat es geklappt«, fügte er zu seiner Frau gewandt zu.
    »Mit welchem Geld, Frederic?«, fragte sie besorgt.
    »Wir brauchen doch Geld«, erklärte Rasmussen. »Viel haben wir nicht im Haus. Ich habe daher einen Scheck geschrieben und ihn dem Mann im Zigarettengeschäft gegeben. Da er mich kannte und ich ihm eine plausible Ausrede erzählte, hat er mir fast sein ganzes Bargeld gegeben.«
    »Aber wie kommen wir denn aus dem Haus, ohne dass es auffällt?«, fragte Mary Rasmussen.
    »Bist du fertig mit dem Packen? Gut komm, setz dich einen Moment und rauch eine Zigarette mit mir. Ich habe schon einen Plan, wie wir ungesehen das Haus verlassen können. Es ist zwar nicht ungefährlich, aber es ist die einzige Möglichkeit, die wir haben.«
    ***
    Das Zimmer war dunkel. Nur über dem Arbeitstisch hing eine starke Lampe, die aber nur die kleine Fläche genau unter ihr in gleißendes Licht tauchte. Sie schien auf eine kleine viereckige Kupferplatte, die etwas größer war als ein Geldschein.
    Der Mann legte das Werkzeug auf den Arbeitstisch und lehnte sich in dem Stuhl so weit zurück, dass sein Gesicht ganz im Dunkeln lag. Er schloss die vor Anstrengung brennenden Augen und massierte seine Finger mit Bewegungen, als wasche er sie. Dann stützte er seinen Kopf in die Rechte.
    In diesem Augenblick schrillte das Telefon und zerriss misstönend die Stille. Der Mann schrak zusammen. Erst beim dritten Klingeln hob er den Hörer ab.
    »Hallo, wer spricht dort?«
    »Ich bin’s mein Lieber, oder hatten Sie vielleicht einen anderen Anrufer erwartet?« Der leicht östliche Akzent gab der Stimme eine Schärfe, die den Mann in dem dunklen Zimmer zusammenzucken ließ.
    »Nein, nein!«, sagte er hastig und konnte seine Furcht nicht ganz verbergen. »Was kann ich für Sie tun?«, fragte er weiter. Breitwillig, fast servil. Es fehlte nur noch, dass er vor dem Telefon eine Verbeugung machte wie ein dienstbeflissener Oberkellner im Ritz Hotel, bevor er die saftige Rechnung präsentiert.
    »Sie sollten tatsächlich mal etwas für uns tun!«, tönte es aus dem Telefon. »Wir haben lange genug darauf warten müssen. Jetzt wollen wir keine Zeit mehr verlieren. Ich werde sonst gewisse Leute nicht mehr zurückhalten können, Sie einfach fallen zu lassen. Und was das für Sie bedeutet, das wissen Sie wohl, mein Lieber, oder?«
    Der Mann in dem dunklen Zimmer presste die Zähne so fest aufeinander, dass die Backenmuskeln hervortraten. »Aber ich habe doch schon allerhand für Sie getan!«, brauste er auf. »Was verlangen Sie denn noch alles von mir? Ich…«
    »Gewiss, mein Lieber«, unterbrach die kalte Stimme. »Sie haben einiges getan. Aber leider haben Sie nicht das gebracht, was wir erwartet haben. Sie haben uns schwer enttäuscht. Wir haben nicht geglaubt, dass Sie wie ein Tölpel vorgehen würden. Denken Sie nur an die verunglückte Geschichte im Büro. Sie haben uns damit keinen großen Dienst erwiesen. Das FBI und auch das Pentagon stecken jetzt ihre Nasen in die Geschichte. Unangenehm für uns. Für Sie ist es aber nicht unangenehmer, mein Lieber!«
    »Aber ich habe Ihnen doch die Sachen besorgt!«, keuchte der Mann und schloss die Augen. Kleine Schweißtropfen standen auf seiner Stirn. »Ich habe Ihnen doch die Sachen besorgt!«, wiederholte er kleinlaut
    »Wertloses Zeug

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