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0321 - In letzter Sekunde

0321 - In letzter Sekunde

Titel: 0321 - In letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In letzter Sekunde
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wegzureißen versuchte.
    Ich hätte ihn schneller erledigen können, aber ich wollte meine Beine nicht einsetzen. Ich befreite ein Bein mit einem kräftigen Ruck aus der Umklammerung und setzte Williams meine Faust hinter das linke Ohr. Er steckte den Schlag ein, zeigte sich aber nicht sehr beeindruckt.
    Ich schlug noch einmal zu. Und jetzt war Williams fertig.
    Die Umklammerung wurde schwächer. Der Rest war eine Kleinigkeit für mich. Während Phil dem Gangster ein Paar Armbänder anlegte, griff ich zu dem Telefonhörer der am Schreibtisch herabbaumelte. Zuerst lauschte ich angestrengt, konnte aber nichts hören.
    »Hallo, wer spricht dort?«, fragte ich, denn ich merkte, dass noch jemand am anderen Ende der Leitung war. Ich hörte keine Antwort. Ein leichtes Knacken im Hörer verriet mir, dass dieser aufgelegt hatte.
    Zu gerne hätte ich gewusst, wer der Gesprächspartner von Williams gewesen war. Der Gangster kam gerade wieder zu sich und blinzelte mich aus seinen kleinen tückische Augen hasserfüllt an. Sein bleiches Gesicht war vor Wut verzerrt.
    »Wir kennen uns doch, William, oder täusche ich mich?«, fragte ich ihn.
    »Verfluchter Bulle« zischte der Gangster und versuchte, seinen Stuhl unauffällig näher an den Schreibtisch heranzuschieben. Er stemmte sich dabei mit den Füßen auf dem Boden ab. Zuerst glaubte ich, er wolle sich auf mjch stürzen. Aber dann sah ich den Knopf, der unter dem Schreibtisch im Boden eingelassen war. Die Bedeutung dieses Knopfes konnte ich mir leicht erklären.
    »Kommen Sie, Williams«, forderte ich den Gangster auf und schob mich schnell zwischen ihn und den Schreibtisch. »Setzen Sie sich lieber dahinten in der Ecke auf den Stuhl und erzählen Sie mir mal, mit wem Sie eben telefoniert haben!«
    Ich half ihm beim Aufstehen und brachte ihn aus der Reichweite des Knopfes. Ich wollte keine Überraschung erleben.
    »Lass die Pfoten von mir, Polyp«, verlangte der Gangster und versuchte sich aus meinem Griff zu befreien. Ich ließ ihn aber erst los, als er auf dem Stuhl in der Ecke saß.
    »Erzähl mir lieber, mit wem du gesprochen hast«, forderte ich ihn auf.
    »Den Teufel werde ich tun. Ich spreche nicht eher, als bis ich mit meinem Anwalt gesprochen habe. Was wollt ihr überhaupt von mir?«
    Ich fasste in die Tasche und zog eine der Blüten heraus die aus dem Einkauf bei dem Juwelier Spinning stammte. Es war eine von der Sorte, die auf dem Papier gedruckt war, auf dem normalerweise Zwanziger gedruckt werden.
    Williams nahm den Schein mit seinen gefesselten Händen und grinste frech: »Willst du mir ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk machen, G-man?«
    »Schau dir den Schein an, Williams, dann wirst du sehen, dass das kein Geschenk ist. Die Blüte stammt doch von dir, oder?«
    Der Gangster grinste weiter. Er prüfte den Schein zwischen seinen Fingern. Plötzlich wurde er um eine Spur bleicher. Er hielt den Schein Vor seine Augen und betrachtete ihn genau. »Verdammt!«, murmelte er leise.
    »Was regst du dich denn so auf?«, fragte ich ihn harmlos. »Ist doch eine Blüte, oder?«
    Wütend zerknüllte er die Banknote in seiner Hand und warf sie zu Boden. »Diese Hunde!«, knurrte er leise.
    »Wen meinst du damit?«, fragte ich weiter.
    »Ich werde keinen Ton mehr sagen, verlas dich darauf. Bring mich meinetwegen zu deinem Boss. Aber verständige meinen Anwalt. Ohne den wirst du kein Wort mehr aus mir herausbekommen.«
    »Okay. Du wirst noch früh genug ins Verhör kommen«, sagte ich. »Erst möchte ich mich hier noch ein bisschen umsehen, mein Lieber. Vielleicht können wir bei dir noch ein paar interessante Sachen finden. Vielleicht ’ne kleine Druckerpresse, mit der man solche Scheinchen druckt.«
    Ich hob den zerknüllten Schein vom Boden auf und glättete ihn. Sorgfältig legte ich ihn in meine Brieftasche und steckte sie wieder in die Tasche zurück. Dann nahm ich den Gangster beim Arm und befahl: »Komm! Zeig mir mal, wo’s hier zu eurer Werkstatt geht!«
    Außer der Tür, durch die wir das Zimmer betreten hatten, gab es noch zwei Türen. Der Gangster sträubte sich, aber schließlich blieb ihm doch nichts anderes übrig, als mir zu folgen.
    »Zeig mir den Weg!«, forderte ich mit Nachdruck. Der Gangster wollte unbedingt an der linken Tür vorbei. Als ich dorthin wollte, merkte ich, dass er leicht stockte. Er versuchte, mich zu der zweiten Tür zu lotsen.
    Ich zog ihn zu der linken Tür zurück und beobachtete den Gangster genau. Ich wollte nicht das Risiko eingehen,

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