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0321 - In letzter Sekunde

0321 - In letzter Sekunde

Titel: 0321 - In letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In letzter Sekunde
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welcher Bedingung ich Ihnen die neue Platte geliefert habe, was?«
    »Klar weiß ich das, Mister«, sagte Williams so bieder, wie er eben konnte. »Sie werden die ersten Scheinchen ja auch kriegen. Es wird ja wohl kaum auf ’ne Stunde ankommen.«
    »Auf jede Minute kommt es mir an, Williams«, unterbrach der Mann scharf. »Halten Sie sich gefälligst an unsere Vereinbarungen. Lassen Sie sich nicht einfallen, mich übers Ohr hauen zu wollen. Ich könnte sonst sehr ungemütlich werden.«
    »Langsam, langsam, Mister«, sagte Williams ungerührt. »Ich denke doch nicht an so etwas. Aber ’n kleiner Betriebsunfall kann doch überall passieren, oder? Ich wollte Sie schon längst verständigen, aber ich weiß ja nicht wo ich Sie erreichen kann.«
    »Wären Sie an dem vereinbarten Treffpunkt gewesen, dann hätten Sie mich finden können«, sagte der Mann barsch.
    »Das gehört ja mit zu dem Betriebsunfall«, lachte Williams. »Ich war leider verhindert. Außerdem war es ja zwecklos, zu kommen. Das Geld konnte ich Ihnen nämlich nicht bringen.«
    »Wieso? Wollen Sie mich auf den Arm nehmen? Oder wollen Sie mich vielleicht doch hereinlegen? Williams, ich rate Ihnen, machen Sie keine Dummheiten, sonst können Sie Ihr blaues Wunder erleben. Was ist los?«
    Williams ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er hatte mehr Trümpfe in der Hand. »Das ist schnell erzählt. Wir hatten Schwierigkeiten mit der Presse. Die Scheine sind nicht so geworden, dass wir sie gebrauchen können. Deswegen brauchen wir neues Papier.«
    »Sie wollen mir doch nicht weismachen, dass das ganze Papier von Ihnen verdorben worden ist?« Der Mann schrie es in das Telefon. »Ich will das Geld haben, Williams. Haben Sie mich verstanden? Schnellstens will ich das Geld haben. Auch wenn die Scheine nicht ganz in Ordnung sind.«
    »Die werden Sie doch nicht los, Mister. Wir haben nur ein paar Exemplare, und die sind nicht ganz in Ordnung. Das war das Einzige, was ich von dem verdorbenen Papier noch retten konnte. Einer von meinen Leuten hat über das ganze Zeug einen Kanister mit Farbe gekippt. Es war nicht mehr zu gebrauchen, Mister. Nicht ein Fetzchen mehr.«
    Der Mann in dem dunklen Zimmer war einen kurzen Augenblick stumm. Dieser Fehlschlag hatte ihm gerade noch zu seiner Lage gefehlt. Dann sagte der Mann leise, gefährlich leise: »Williams, wenn Sie einen Trick versuchen wollen, dann gnade Ihnen Gott! Wenn Sie mich betrügen wollen, dann können Sie etwas erleben, was Sie so schnell nicht vergessen werden! Ich kaufe Ihnen die Geschichte nicht ab, Sie wollen mit den Scheinen allein ein Geschäft machen.«
    Williams tat entrüstet. »Kommen Sie doch her, wenn Sie mir nicht glauben. Sehen Sie sich die Geschichte an. Das wäre sowieso besser, wenn Sie näher mit mir Zusammenarbeiten würden. Dann könnten wir auch besser arbeiten, und Sie können sich überzeugen, dass ich Sie nicht hereinlegen will. Für Sie könnte auch mehr herausspringen. Wir würden uns den Spaß teilen. Was halten Sie davon? So, wie wir den Laden bis jetzt aufgezogen haben, können doch leicht Pannen passieren.«
    Bevor der Mann eine Antwort geben konnte, hörte er einen lauten Krach. Dann kam ein Stimmengewirr. Die Worte konnte der Mann nicht verstehen. Es klang wie ein scharfer Befehl.
    »Hallo! Hallo, Williams!«, rief der Mann und versuchte, die Geräusche, die jetzt aus dem Telefonhörer drangen, zu deuten. Aber er konnte sich keinen genauen Reim darauf machen.
    Plötzlich tönte eine metallische Stimme aus dem Hörer. »Hallo, wer spricht dort?«
    Der Mann gab keine Antwort. Langsam legte er den Hörer auf die Gabel zurück.
    ***
    Ich legte das Ohr auf die Türfüllung und lauschte. In dem Zimmer schien jemand zu telefonieren. Ich gab Phil einen Wink und stieß mit einem Ruck die Tür auf. Mit einem Krachen schlug sie gegen die Wand.
    Williams saß vor einem Schreibtisch. Als ich die Tür aufriss, fuhr er herum und ließ den Telefonhörer fallen. Seine Rechte versuchte unter die Jacke zu fahren.
    »Pfoten hoch, Williams!« befahl ich und war mit zwei Sätzen bei ihm. Phil, der hinter mir stand, hielt ihn mit seiner Kanone in Schach. Als ich vor Williams stand, trat ich genau in die Schusslinie. Hier sah Williams seine Chance.
    Blitzschnell ließ er sich von dem Sessel gleiten und warf sich vor mir auf die Erde. Mit beiden Armen erfasste er meine Beine und versuchte mich herunterzureißen. Der Angriff kam so blitzschnell, dass ich fast das Gleichgewicht verlor als er meine Beine

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