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0322 - Ein Gigant erwacht

Titel: 0322 - Ein Gigant erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu werden. Allerdings, so gestand er sich ein, konnte er den Gedanken Tro Khons und des Symposiums oft genug nicht folgen.
    Der Dolan richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den kleinen Flugkörper, der auf ihm gelandet war. Er hätte ihn mit einem Schlag zerschmettern können.
    „Langsam!" ermahnte ihn Nummer Sieben. „Noch ist es nicht soweit."
    Der Dolan war beleidigt. Das wußte er schließlich selbst.
    Er würde auf jeden Fall den entscheidenden Befehl abwarten, bevor er zuschlug.
    Während der Dolan seinen schwerfälligen Überlegungen nachhing, wartete Tro Khon ungeduldig darauf, daß die Fremden das kleine Schiff verließen.
    „Warum kommen sie nicht heraus?" erkundigte er sich bei Exekutor Nr. 7. „Wenn sie weiterhin zögern, müssen Sie diesen Camaron Olek einer erneuten Beeinflussung unterziehen."
    „Das wird nicht nötig sein", erwiderte der Analytiker. „Die fünf Zeitverbrecher nehmen noch einige Messungen vor. Ich bin sicher, daß sie danach ihr Schiff verlassen."
    Tro Khon war beunruhigt.
    Hatten die Fremden etwa Verdacht geschöpft? Wenn sie nicht bald herauskamen, mußte er seine Pläne ändern. An diesem Entschluß vermochte auch der Optimismus des 7. Exekutors nichts zu ändern. Zum wiederholten Mal überzeugte sich der Zweitkonditionierte von der Einsatzbereitschaft des Symposiums.
    Dann blickte er wieder auf die Bildschirme und begann sich beunruhigt zu fragen, ob er sich der Verantwortung als Schwingungswächter würdig erweisen würde. Obwohl er wußte, daß solche Gedanken nur aus seiner begreiflichen Nervosität resultierte, konnte er sie nicht vollständig unterdrücken.
    „Ich glaube, jetzt kommen sie heraus", meldete Exekutor Nr. 7.
    Tro Khon fuhr hoch. Er besaß zwei Herzen, von denen jedoch stets nur eines seine Tätigkeit ausübte. Der Zweitkonditionierte spürte, wie es heftiger zu schlagen begann und öffnete hastig einige Kreislaufventile.
    „Ich brauche ein deutliches Bild!" fuhr er Nr. 4 an. „Ich kann die Fremden nicht sehen."
    „Sie befinden sich noch in ihrem Schiff", verteidigte sich der Kontrolleur für Funk und Ortung.
    „Außerdem ist die Deutlichkeit der Bilder völlig ausreichend."
    Tro Khon hörte kaum zu.
    „Sind sie bereit?" fragte er Nr. 6 „Natürlich", bestätigte der Bewußtseinshüter des Waffen- und Abwehrsystems.
    „Passen Sie auf, daß Sie nicht versehentlich Camaron Olek töten oder verletzen", ermahnte Tro Khon Nummer Sechs. „Sie brauchen sich nur nach den Impulszeichen des Analytikers zu richten, dann muß alles klappen."
    „Ich stehe ständig mit Nummer Sieben in Verbindung", antwortete der Bewußtseinshüter.
    Tro Khon war sicher, daß er alle Fehlerquellen ausgeschaltet hatte.
    „Jetzt öffnen sie die Schleuse!" meldete sich Nr. 7.
    Nr. 4 veränderte das Bild, und Tro Khon sah eine Nahaufnahme der offenen Schleuse. Die Schleusenkammer blieb jedoch leer, und Tro Khon, der unentwegt auf den Bildschirm starrte, kam sich wie ein Narr vor. „Wo bleiben sie?" stieß er hervor. „Sie überprüfen noch einmal Ihre Schutzanzüge", berichtete Nr. 7.
    Man hätte glauben können, hinter diesen Verzögerungen läge eine Absicht, überlegte Tro Khon verbissen. Das übertragene Bild wirkte jetzt so plastisch, daß der Zweitkonditionierte den Eindruck hatte, unmittelbar vor der Schleuse des Beiboots zu stehen.
    „Jetzt kommt einer der Fremden heraus!" signalisierte Nr. 7.
    „Ist es Camaron Olek?" fragte Tro Khon gespannt.
    Der Exekutor verneinte.
    „Dieses Wesen nennt sich Fram Hastings. Eventuell käme es auch als Kosmonaut in Frage, wenn es auch nicht Oleks Genialität besitzt."
    Tro Khon knurrte nur. Jetzt, da wieder alles nach Plan verlief, fiel die Spannung von ihm ab, und er verfolgte die Ereignisse mit der Gelassenheit eines Schachspielers, der nach einigen gelungenen Zügen die Aktionen des Gegenspielers nicht mehr zu befürchten brauchte.
    Klein und schwächlich sah dieses Wesen aus, das Hastings hieß: Vermutlich unterschied es sich nicht von seinen Begleitern. Der Schutzanzug des Fremden bestand aus einem flexiblen Material und ließ auf einen hohen technischen Entwicklungsstand schließen. Tro Khon sah, daß der Anzug Hastings nicht in seinen Bewegungen hinderte.
    Der Mann winkte. Offenbar war dies ein Zeichen für die anderen, ebenfalls herauszukommen.
    „Die Waffen dürfen erst eingesetzt werden, wenn alle Besatzungsmitglieder im Freien sind", erinnerte Tro Khon den sechsten Exekutor. „Wir wollen jede Fluchtmöglichkeit

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