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0323 - Gefangen am Todesfelsen

0323 - Gefangen am Todesfelsen

Titel: 0323 - Gefangen am Todesfelsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte.
    Nur eben keine Spur von der Besatzung.
    Nun ist eine Dschunke größer als ein normales Motorboot, aber auch bei dieser Größe fiel es einer Anzahl von Leuten schwer, sich zu verbergen. Für den Reiseleiter gab es nur eine Alternative.
    Die Besatzung der Brigantine mußte sich zusammen in einem einzigen Raum befinden.
    Wo fand er diesen? Mehr am Bug oder am Heck des Schiffes?
    Steenbergen wollte weitersuchen. Nach wie vor ging er langsam und bedächtig. Er vermied jedes unnötige Geräusch, auch die Lampe schaltete er nur hin und wieder ein.
    Das Schiff stampfte. Steenbergen hatte Mühe mit dem Gleichgewicht, er ging schneller und erreichte eine Tür.
    Mit dem rechten Ellbogen stieß er noch gegen das dicke Holz, ließ sich wieder zurückschaukeln und stellte fest, daß die Tür bis auf einen Spalt verschlossen war.
    Steenbergen schaute hindurch.
    Hinter der Tür gloste ein seltsames Licht. Mehr düster als hell, einen bläulichen Schein ausstrahlend, der einen Stich ins Rotviolette besaß.
    War dies normal?
    Steenbergen dachte daran, was ihm bisher widerfahren war, und er wollte nicht glauben, daß alles mit rechten Dingen zuging.
    Wenn er nachschauen wollte, blieb ihm nur eine Möglichkeit. Er mußte die Tür sprengen.
    Tief holte er Luft. In seine Augen trat ein gespannter Ausdruck.
    Einen Schritt ging er noch zurück und wuchtete sich voran. Den Fuß hatte er halb erhoben. Sein Tennisschuh mit der dicken Sohle prallte gegen die rechte Hälfte.
    Er hörte ein Brechen, ein Splittern, der Riegel war durchbrochen, die Türhälfte flog nach innen.
    Freie Sicht für Steenbergen!
    Was er zu sehen bekam, ließ ihm die Haare zu Berge stehen, und sein Schrei ging im Rauschen der Wogen unter…
    ***
    Sie waren alle versammelt. Nur nicht so, wie Steenbergen es angenommen hatte. Ihre Gesichter steckten innerhalb der Bordwände.
    Sie glühten in einem unnatürlich düsteren Farbton, und es waren allesamt Vampirfratzen. Als die Tür durch den Tritt gesprengt worden war, hatte dieses Geräusch die Aufmerksamkeit der versammelten Gestalten auf eine bestimmte Stelle konzentriert.
    Sie starrten hin!
    Steenbergens Schrei brach ab. Er schlug beide Hände gegen sein Gesicht, als wollte er nicht wahrhaben, was man ihm dort zeigte. Es war einfach zu grauenhaft. Am liebsten wäre er geflohen, doch da gab es eine Kraft, die dies verhinderte.
    Wer zu ihm sprach, hörte er nicht. Jedenfalls war die Stimme da, und ihr Flüstern erinnerte Steenbergen an einen tödlichen Hauch, dem keiner entgehen konnte.
    »An die Rah, wir werden dich an die Rah hängen. Du hast uns nicht glauben wollen, nun beweisen wir dir das Gegenteil…«
    Steenbergen duckte sich unter jedem Wort zusammen. Es hatte ihn sehr hart getroffen, und seine Knie begannen zu zittern, als wären sie mit einer weichen Masse gefüllt worden.
    Hatte er vorhin nicht hinsehen können, so geschah nun das glatte Gegenteil. Seine Arme sanken nach unten, der Blick war frei, und wieder erkannte er das Schreckliche.
    Die Köpfe in den beiden Bordwänden hatten sich so gedreht, daß sie ihn anschauen konnten. In keinem Gesicht las er Gnade. Jeder Mund war aufgerissen, so daß die langen Vampirzähne hervorstechen konnten.
    Steenbergen wußte, was ihm bevorstand. Er hatte über Vampire genug gelesen. Sie wollten das Blut der Menschen. Nur hätte er nie daran gedacht, daß es solche Wesen tatsächlich geben würde.
    Oder waren sie nicht echt?
    Er wußte es nicht, aber er wollte es herausfinden, deshalb bewegte er sich nach vorn.
    Seine Schritte hallten dumpf von den Bordwänden zurück, als er schwerfällig ging. Die Lippen zuckten, er wollte nicht, doch er mußte, denn die andere Kraft war stärker und trieb ihn wie einen Schlafwandler voran in das Verderben.
    Schritt für Schritt näherte sich Bert Steenbergen seinem eigenen Ende, seiner Vernichtung als Mensch.
    Die Gesichter rahmten ihn ein. Sie waren gleich. Ob er nach rechts oder links schaute, überall starrte man ihn an, überall lauerten die Bluthauer dieser Monstren.
    Nur bei einem Gesicht nicht. Es lag, von Steenbergen aus gesehen, auf der linken Seite. Ein menschliches Gesicht, ein normales, in dem die Angst um Bert zu lesen war. Der Mann hatte den Mund geöffnet, er schien dem Reiseleiter eine Warnung zurufen zu wollen, nur – wer verstand schon einen Stummen?
    Auch Steenbergen nicht.
    Und so ging er weiter!
    Kalt rieselte es über seinen Rücken. Die Knie zitterten, er fror und schwitzte zur gleichen Zeit. Die Gesichter

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