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0323 - Gefangen am Todesfelsen

0323 - Gefangen am Todesfelsen

Titel: 0323 - Gefangen am Todesfelsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dich mal um die beiden Frauen. Ich muß hier auf unseren Freund achtgeben.«
    »Was hatte er vor?«
    »Das erzähle ich dir nachher. Du hast verdammt viel Glück gehabt, Suko. Und die beiden Frauen auch.«
    »Ja, scheint so.«
    Piau-Tu sah Sukos Blicke auf sich gerichtet. Seine Angst wurde noch größer.
    Ich dachte über die Dschunke nach und glaubte nicht daran, daß der dicke Chinese mir einen Bären aufgebunden hatte. Das Schiff mußte tatsächlich existieren. Zudem hatte ich eine Dschunke während der Bahnfahrt gesehen. Ich erinnerte mich deutlich an das große Mattensegel, auf dem das Fratzengesicht zu sehen war.
    Diese Dschunke mußte es tatsächlich geben!
    Ein paarmal schluckte ich. Wenn sich Mandra tatsächlich auf dem Schiff befand, konnten wir noch hoffen, daß er dort als Gefangener lebte und nicht als Toter irgendwo in einem Stau- oder Lagerraum lag.
    Deshalb mußten wir uns beeilen und durften keine Zeit verlieren.
    Piau-Tu würde uns begleiten. Das sagte ich ihm auch.
    Er erschrak. »Nein, ich kann doch nicht segeln und…«
    »Hör mit deinen dummen Ausreden auf!« erwiderte ich hart. »Zu segeln brauchst du nicht. Wir werden uns ein Boot mieten.«
    Piau-Tu schaute mich an. Dann hob er beide Arme und rang die Hände. Diese flehende Geste wirkte bei ihm direkt lächerlich. Ein Baum von Kerl, ein Mann, der fast alles konnte, der sich auch auf eine andere Seite stellte und finsteren Mächten diente, begann zu greinen wie ein kleines Kind, dem man seine Spielsachen weggenommen hatte.
    »Du brauchst gar nichts zu sagen. Es bleibt bei meinem Entschluß. Wir fahren gemeinsam zu dieser Insel.«
    »Soll ich…«
    »Nichts mehr!«
    Piau-Tu entnahm meiner Stimme, daß es mir verdammt ernst war.
    Er senkte den Kopf und verkrampfte seine kurzen Stummelfinger ineinander. Ich wollte nicht daran glauben, daß er schon aufgegeben hatte. Das Vampir-Theater hatte für uns zu einer Falle werden sollen.
    Das war nicht gelungen. Nun suchte er bestimmt nach einer anderen Möglichkeit, uns für alle Zeiten loszuwerden. Und er würde die erstbeste Möglichkeit ergreifen, dessen konnte ich sicher sein.
    Ich hörte Shao und Susan Perth miteinander sprechen. Ihre Stimmen waren sehr leise, zudem träge, beide Frauen hatten unter der Nachwirkung der Giftnarkose zu leiden. Das würde vorbeigehen.
    Ein Schatten erreichte mich. Er gehörte Suko, der langsam auf mich zutrat. »Überlaß ihn mir, John. Ich gebe auf ihn acht wie auf meine rechte Hand.«
    »Ja, tu das.«
    Suko hatte ebenfalls die Waffe gezogen und deutete auf die Hand des Chinesen. »Was hat er getan?«
    »Er nahm wohl deinen Stab.«
    »Und dann?«
    »Griff Buddha höchstpersönlich ein.«
    Mit dieser Antwort hatte Suko nicht gerechnet. Er wurde plötzlich blaß. »Du hast dich nicht geirrt?«
    »Glaube ich nicht.«
    »Das mußt du mir…«
    »Später erzählen«, erwiderte ich. »Jetzt müssen wir uns um andere Dinge kümmern.«
    »Das meine ich auch«, erklärte mir Susan Perth. Wie sie diese Worte aussprach, ließ darauf schließen, daß sie längst nicht bereit war aufzugeben. Sie würde und wollte weiterhin mitmischen. Wie auch Shao. Recht war es mir nicht.
    ***
    Ein düsterer Himmel, dicke Wolken, der von Nordwest blasende Wind, die lange Dünung, Wellen mit weißen Hauben, all das charakterisierte die Stimmung, in der die Brigantine ihre Bahn zog.
    Ein unheimlich wirkendes Schiff, denn auch die Hälfte der Positionsleuchten waren gelöscht worden, so daß das Deck in einer fast tintig zu nennenden Dunkelheit lag.
    Nur ab und zu leuchtete eine Lampe auf, wenn der Wind sie bewegte und ihren Schein geisterhaft über die Planken tanzen ließ. Die meisten der 25 Touristen saßen noch im Restaurant. Sie sprachen dem scharfen Reisschnaps zu und ahnten nichts von der Gefahr, der sie entgegensegelten.
    Auch die Besatzung hatte das Deck verlassen und sich in den Bauch der Brigantine begeben.
    Aus diesem Grunde kam sich Bert Steenbergen verlassen und auch allein vor. Er hielt sich in der Nähe des Schanzkleides auf und schaute über das Wasser.
    Das Meer wogte auf und nieder. Obwohl die Insel schon für ihn sichtbar gewesen war, verschwand sie mit zunehmender Dunkelheit wieder aus seinem Blickfeld.
    Nach wie vor segelte das Schiff mit vollem Preß, was den Reiseleiter wunderte. Seiner Ansicht nach würden sie bald ein Gewässer erreicht haben, das klippendurchzogen war, so daß es leicht zu einer Kollision kommen konnte.
    Darum schien sich niemand von der Schiffsführung zu

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