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0323 - Gefangen am Todesfelsen

0323 - Gefangen am Todesfelsen

Titel: 0323 - Gefangen am Todesfelsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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richten. Sie wußten genau, was sie zu tun hatten, und lenkten ihre Schritte den bestimmten Positionen zu.
    Xang hatte keine Augen mehr für sie. Er schaute das Fratzengesicht innerhalb des großen Segels an.
    Beide Mäuler waren weit aufgerissen. Sie bewegten sich, als wollte das Gesicht Worte und Befehle aussprechen. Das geschah vorerst nicht, dennoch mußte es von seinen Dienern verstanden worden sein, denn sie machten sich daran, das ungeschriebene Gesetz zu erfüllen.
    Sie kletterten in die Wanten.
    Der Wind zog und zerrte an ihren Körpern. Mit den Klauen hielten sie sich fest, zogen ihre steifen Körper nach und schafften es, höher und höher zu klettern.
    Jeder besaß seinen bestimmten Platz, den er einzunehmen hatte.
    Einer von ihnen gab nicht acht. Ein Windstoß erfaßte ihn, der Vampir verlor den Halt und flog wie eine Puppe nach unten.
    Schwer krachte er auf das stabile Dach des Restaurants. Der Schlag war auf dem gesamten Deck zu hören. Was einen Menschen vielleicht getötet hätte, tat dem Vampir nichts. Er richtete sich sehr schnell wieder auf und begann noch einmal mit seiner Kletterei.
    Der Kapitän beobachtete unterdessen durch die Fenster die Reaktionen der Passagiere.
    Xang verfolgte den hochhangelnden Vampir mit seinen Blicken.
    Der Kopf des Blutsaugers stand seltsam verdreht, so als hätte er sich das Genick gebrochen, was durchaus bei einem Fall aus dieser Höhe zutreffen konnte. Es machte einem Vampir nichts aus. So konnte man ihn nicht vernichten. Das mußte schon auf andere Art und Weise geschehen.
    Der Kapitän war zufrieden. Ein jeder seiner blutsaugenden Besatzungsmitglieder nahm seinen Platz ein.
    Wie es die Legende vorschrieb!
    »Hängt sie an die Rah!« So hatte der laute Schrei damals geheißen.
    Und sie waren aufgehängt worden.
    Wie jetzt!
    Nur war heute niemand da, der sie aufhing. Der Fluch mußte erfüllt werden, erst dann konnte es zu einer Erlösung kommen.
    Das Fratzengesicht schaute zu. Bei jeder Bewegung des Segels veränderten sich auch die Gesichtszüge des Monstrums. Manchmal wurden sie faltig, dann blähten sie sich wieder auf und nahmen dann ballonartige Züge an. In den Augen nistete das Grauen, die Blicke des monströsen Gesichts waren wie funkelnde Dolche. So scharf.
    Die Dschunke ritt auf der Dünung. Wenn die Wellen quer anliefen, sprühte die Gischt als feiner Regen über Bord.
    Das Knarren und Ächzen der Takelage hörte sich an wie das Stöhnen sterbender Geister.
    Auf diesem Schiff lauerte das Unheil…
    Und Xang lachte lauthals, als er sah, daß alle Vampire an der Rah hingen. Sie führten die Stricke bei sich und hatten sie sich selbst um die mageren Hälse gelegt.
    So schaukelten sie im Wind, der mit ihren Körpern spielte.
    Der Plan war perfekt, die Insel erreicht.
    Und Xang hielt nichts mehr auf seinem Platz. Er trat vor und Öffnete die Türen des Bordrestaurants…
    ***
    Der Wind wehte durch Susans Haare und riß ihr die geschrienen Worte von den Lippen. »Rede, du verfluchter Bastard! Wer hat meinen Bruder getötet? Warst du das?«
    Piau-Tu gab keine Antwort. Wir hatten ihn an die Reling gefesselt, und er war durch das über Bord spritzende Gischtwasser ebenso durchnäßt wie wir. Die See war unruhig, das Motorboot hatte zu kämpfen, um die langen Wellen abreiten zu können.
    »Sag es!«
    Susan bekam keine Antwort. Sie gab diese dem anderen auf ihre Weise und schlug zu.
    Zweimal klatschte ihre Hand gegen die Wange des Chinesen.
    Dessen Kopf wurde geschüttelt, doch eine Antwort konnte Susan nicht aus ihm herauspressen.
    Als sie zum drittenmal zuschlagen wollte, war ich bei ihr und schnappte ihr Handgelenk.
    Sie fluchte, fuhr herum, ich ließ nicht los, und sie schleuderte mir ihre nächsten Worte entgegen. »Verdammt noch mal, laß mich mit dem Kerl allein. Ich werde schon mit ihm fertig.«
    »Aber nicht auf diese Art und Weise!«
    »Wie denn?«
    »Das werden wir sehen.«
    Scharf lachte sie mich an. »Wir werden sehen. Wir werden immer nur sehen. Ich sehe keinen Erfolg, John Sinclair!«
    Da hatte sie recht und auch nicht. Immerhin hatten wir es geschafft, das Boot zu besorgen und unseren Gefangenen ruhig zu bekommen. Wir hatten uns auch nach der Lage dieser Insel erkundigt und sie auf einer Seekarte gefunden, die Suko neben sich liegen hatte, denn er steuerte das Boot.
    Ich wischte mir Gischtwasser aus dem Gesicht. Fast drängend sprach ich auf die Frau ein. »Tun Sie mir einen Gefallen, Susan! Lassen Sie sich um Himmels willen zu nichts hinreißen,

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