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0323 - Gefangen am Todesfelsen

0323 - Gefangen am Todesfelsen

Titel: 0323 - Gefangen am Todesfelsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drei Leute zu überwältigen.
    Der mußte etwas wissen.
    Ich drückte ihm die Mündung in die weichere Haut unter dem Kinn.
    »Erzähle mir etwas vom Fratzengesicht, Piau-Tu! Was hat es vor? Wo steckt es jetzt nach der Niederlage?«
    »Ich… ich weiß nicht.«
    Mein Lachen fiel scharf aus. »Das kannst du mir doch nicht erzählen. Du bist ein Mensch, der genau über die Aktivitäten seines Meisters Bescheid weiß. Raus mit der Sprache.«
    »Ich kann es aber nicht sagen!«
    »Du willst es nicht.«
    Seltsam schlürfend holte er Luft. Schweiß glitzerte auf seinem breiten Gesicht. Er hatte Angst, das war ihm deutlich anzusehen. Innerlich stand er unter Strom. Da war einmal die Furcht vor dem Fratzengesicht und zum anderen die Angst vor meiner Waffe.
    Wie sollte er sich entscheiden?
    Ich gab ihm eine kleine Hilfe. »Du solltest lieber reden. Ich habe nicht viel Zeit.«
    »Das Fratzengesicht wird mich töten.«
    Ich hob die Schultern. »Was werde ich mit dir machen, wenn du nicht sprichst? Und ich bin bei dir, stehe dir gegenüber, während das Fratzengesicht weit entfernt ist. Daran solltest du dich erinnern, Piau-Tu.«
    »Es… es war eine Falle.« Ich brauchte ihn nicht mehr aufzufordern.
    Er sprach von allein. »Ja, es war eine Falle. Sie galt euch. Ihr solltet sterben.«
    »Und weshalb?«
    »Ihr seid seine Feinde.«
    »Das stimmt«, gab ich zu. »Auch Mandra Korab, unser Freund, ist ein Feind deines Herrn. Weißt du, wo wir Mandra finden können? Sag es lieber.«
    »Ich kenne ihn nicht.«
    Die Antwort kam mir zu schnell, um wahr zu sein. »Mein Lieber«, sagte ich. »Aber nicht so. Machen wir es anders, und zwar völlig anders.« Ich drückte härter zu.
    Der Chinese konnte wohl anderen, schwächeren Menschen Schmerzen zufügen, er selbst ertrug sie kaum. Sein Atem ging plötzlich sehr heftig, und er blies ihn mir ins Gesicht.
    Ich hielt für einen Moment die Luft an und sah seine Bewegung.
    Sie sollte ein Nicken sein. Deshalb lockerte ich den Druck.
    »Er ist Inder, nicht wahr?« fragte er nach einigen Atemzügen.
    »Sicher.«
    »Und ein Feind!«
    »Das stimmt auch.«
    »Dann… dann ist er auf der Dschunke!«
    Da war wieder diese Dschunke, von der ich bereits gehört hatte.
    Sie war mit dem Fratzengesicht in Verbindung zu bringen, nur wußte ich nicht genau, wie die beiden zueinander standen. War das Fratzengesicht der Kapitän dieses Schiffes? Beherrschte er es?
    »Ich will mehr über das Schiff wissen!« forderte ich.
    »Es ist nicht hier.«
    »Das habe ich mir gedacht. Wo kann ich es finden?«
    Er breitete die Arme aus. Ich sollte über eine negative Antwort wohl nicht enttäuscht sein. »Keine Ahnung. Es hat Hongkong längst verlassen und schwimmt auf dem Meer.«
    »Welchen Kurs fährt es?«
    »Süd, glaube ich.«
    »Genauer!«
    Piau-Tu spürte die Entschlossenheit in meiner Stimme. Er wand sich wie ein Aal, doch ich ließ nicht locker. Wenn ich jetzt einen Rückzieher machte, war alles zu spät.
    »Sie will eine Insel anlaufen, glaube ich.«
    »Glaubst du? Oder ist es sicher?«
    »Es ist sicher.«
    »Dann sag mir den Namen!«
    »Nein, ich…«
    Allmählich wurde ich sauer. Dieser Kerl hielt mich zum Narren, und das konnte ich keinesfalls akzeptieren. Ich sagte ihm einige passende Worte und erfuhr den Namen der Insel.
    »Todesfelsen!«
    Davon hatte ich noch nie etwas gehört. Der Name ließ darauf schließen, daß es sich möglicherweise um keine normale Insel handelte.
    »Du kennst sie?«
    »Ja.«
    »Dann wirst du uns auch hinbringen können, Piau-Tu.«
    Der Mann erschrak. »Nein, das geht nicht. Man würde mich vernichten. Ich habe das Fratzengesicht schon verraten. Wenn ich noch mehr sage, bin ich tot.«
    »So leicht stirbt man nicht. Zudem hättest du dir das vorher überlegen sollen.«
    »Aber ich…«
    »Kein aber. Du wirst uns hinbringen.« Ich hatte vorläufig genug gehört und trat einen Schritt zurück. Einen raschen Blick warf ich über die Schulter.
    Suko bewegte sich bereits. Er besaß die beste körperliche Konstitution und konnte einiges einstecken. Wenn er auch noch groggy war und seine Bewegungen mir fremd vorkamen, so freute ich mich darüber, daß er noch lebte. Und dies hatte Suko nicht mir zu verdanken, sondern demjenigen, dem einst der Stab gehört hatte.
    An der Wand stemmte Suko sich hoch. Er schaute sich um, sein Blick traf mich, und seine Augen wurden plötzlich groß. Dann schluckte er ein paarmal. »Du, John?«
    »Ja.«
    »Aber wie…«
    »Später, mein Lieber, später. Kümmere

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