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0323 - Herrin der Vampirburg

0323 - Herrin der Vampirburg

Titel: 0323 - Herrin der Vampirburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Taschen, fand einen Kugelschreiber und bog den Metallhaltebügel zurecht, bis er einem Dietrich gleich in das vorsintflutliche große Schloß paßte. Aber Gryfs Hoffnung erfüllte sich nicht. Die Tür blieb verschlossen. Der Kugelschreiber fand nicht einmal Widerstand. Es war, als gäbe es überhaupt keinen Schließmechanismus hinter dem Schutzblech.
    Gryf zog den Stift wieder zurück. Er hatte seine Magie schonen wollen, aber wenn er schnellstmöglich in den Keller kommen wollte, um dort einzugreifen, ging es jetzt nicht anders. Wahrscheinlich waren dort Menschen nicht grundlos gefangengesetzt worden. Die Vampirfrau hatte etwas mit ihnen vor. Gryf entsann sich, daß McThruberrys Geist von einer Dämonenbeschwörung geredet hatte, bei der ein Mensch getötet worden war. Vielleicht hatte die Vampirsfrau wieder so etwas vor, vielleicht wollte sie sich aber auch nur eine makabre Vorratskammer anlegen, um ständig auf Blutreserven zurückgreifen zu können.
    Gryf konzentrierte sich und sprang.
    Seit seinem Rüstungs-Abenteuer war er draußen ja nicht mehr in eine magische Falle gezogen worden, hier im Innern des Gebäudes rechnete er aber noch damit - und wurde angenehm enttäuscht. Er fand sich auf der anderen Seite der Tür wieder. Eine spärliche Funzel brannte. Gryf sah die Treppe hinunter. Unten lag eine Taschenlampe, daneben ein massiver Holzknüppel. Gryf stieg vorsichtig hinunter. Er probierte die Lampe aus, aber sie war zerstört. Der Knüppel dagegegen war eine durchaus handfeste Waffe.
    Eichenholz, stellte Gryf fachmännisch anerkennend fest. Da hatte sich wohl jemand Gedanken über Vampire gemacht. Gryf betrachtete den Stock, klappte dann sein Taschenmesser auf und begann, das Holz an einer Seite anzuspitzen. Daran hatte der Verlierer des Holzes wiederum nicht gedacht.
    Während Gryf schnitzte, ging er langsam und vorsichtig weiter. In dem Gang, in den er vorstieß, befand sich kein elektrisches Licht. Aber in einiger Entfernung gab es einen schwachen, unruhigen Schein.
    An einer Stelle, dicht hinter dem Durchgang von der Treppe her, stutzte Gryf. Er sah Führungsschienen in der Wand, rechts und links, sah nach oben und erkannte eine Art Falltür, die hochgezogen war. Sorgsam überprüfte er die Wände in dem schwachen Lichtschein, der noch von der Treppe her kam, und sah einen Stein in der Mauer, der um einen Millimeter aus der Wand hervorschaute - auf Treppenseite. Das bedeutete, daß Gryf festsaß, wenn er hindurchschritt und das Tor aus der Decke herabkam und den Gang abschloß.
    Aber er konnte sich nicht denken, daß es nicht auch auf der anderen Seite einen Mechanismus gab. Vorsichtig spähte er an den Wänden entlang, konnte aber nichts entdecken. Statt dessen schwang ein gutes Dutzend Meter von ihm entfernt plötzlich die Wand auf. Eine Frau, ein großes Fledermausungeheuer auf der Schulter, kam heraus und schloß die Wandtür wieder hinter sich.
    Gryf erstarrte.
    Sie mußte ihn einfach sehen, sobald sie den Kopf hierher drehte. Gegen das schwache Treppenrestlicht hob er sich als deutliche Silhouette ab, selbst wenn er sich an die Wand preßte.
    Aber erstaunlicherweise sah sie nicht zu ihm herüber.
    Gryf bemühte sich, nicht zu hörbar durchzuatmen, als die Frau in dem weißen Kleid durch eine normale Tür am Ende des Korridors verschwand. Und er bemühte sich seit dem Aufschwingen der Geheimtür, sein Bewußtsein abzuschirmen, so daß es auch einem geübten Telepathen schwerfallen mußte, ihn zu bemerken.
    Kurz dachte er an Fenrir, den telepathischen Wolf. Was machte der jetzt? Wartete er immer noch draußen ab, wie vereinbart, oder wurde er unruhig und versuchte irgendwie einzugreifen? Gryf hütete sich aber, jetzt Kontakt aufzunehmen. Der verdammte Familiaris, dessen genaue Fähigkeiten er nicht kannte, bemerkte es vielleicht und war gewarnt. Denn eigentlich galt Gryf ja ebenso wie Teri als ertrunken. Gryf war sicher, daß niemand sein Überleben bemerkt hatte.
    Er wartete noch eine Weile, dann entschloß er sich, der Vampirfrau zu folgen, denn niemand außer ihr konnte es sein. Sie mußte hier unten irgend etwas beabsichtigen. Gryf fragte sich, wie es möglich war, daß sie sich am Tage außerhalb ihres Sarges bewegte. Aber vielleicht reichte die Dunkelheit in den Kellergewölben aus. Er bedauerte, daß er die Taschenlampe nicht einsetzen konnte.
    Er schnellte sich mit einem raschen Sprung durch die Falltür. Sekundenlang geschah nichts. Er wollte schon aufatmen, als die Tür krachend von oben

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