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0323 - Herrin der Vampirburg

0323 - Herrin der Vampirburg

Titel: 0323 - Herrin der Vampirburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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nicht. Ich bin doch nur ein fehlgeleiteter Selbstmörder.«
    »Ich bin hier, um Ihnen zu helfen«, sagte Beamish. »Sie sind es also wirklich. Wie ist das möglich?«
    »Gryf, mein Gefährte, hat ihn hier stabilisiert«, sagte Teri. »McThruberry ist aus seiner Burg geflohen. Dort manifestiert sich das Böse, das ihn vernichtet hätte. Das wollte er nicht. Er sucht die Gnade des Hohen Lichtes.«
    McThruberry nickte.
    »Die Gnade des Himmels«, sagte Beamish.
    »Unter Gespenstern nennen wir es anders«, bemerkte McThruberry etwas schüchtern. »Aber… was geschieht mit meiner Burg, wenn ich nicht mehr im Zwischenreich wache? Und - wie überhaupt könnten Sie mir, einem Geist, helfen?«
    »Ich bin sicher, daß ich es kann«, sagte Beamish entschlossen. »Der Herr wird mir helfen, er läßt keine Seele verloren gehen. Wir müssen miteinander reden. Vielleicht reicht schon eine Grabweihe aus. Warum nur haben Sie sich aufgehängt? Es gibt nichts, wofür es sich lohnt, das Leben fortzuwerfen, weder ein fremdes noch das eigene.«
    »Das weiß ich jetzt auch«, sagte McThruberry leise. »Und ich wünschte, ich hätte es nicht getan. Doch ich war enttäuscht und sah keinen Ausweg mehr.«
    »Warum haben Sie sich nicht an mich gewandt?« fragte Beamish.
    »Ein Rest von Stolz. Ich mochte nicht betteln.«
    »Wer bittet, dem wird gegeben«, sagte Beamish.
    Teri hob die Hand. »Was Ihre Burg angeht, Mister McThruberry - da finden wir eine Lösung. Sie wird nicht verfallen, ich verspreche es Ihnen.«
    »Aber wie wollen Sie das einrichten? Um sie zu restaurieren, sie zu halten, bedarf es einer Unmenge Geldes. Soviel, daß nicht einmal der Staat eingreift und die Burg übernimmt«, sagte der Geist traurig.
    »Was ist schon Geld, wenn es Kräfte gibt, die alles bewirken können?« fragte Teri.
    »Vorsicht«, warnte Beamish schnell. »Leichtfertig verspricht der Böse alles, und noch leichtfertiger nimmt der Hilflose an und verliert seine Seele.«
    Teri lachte leise auf.
    »Schon wieder die Vorurteile von einst? Wenn wir Druiden helfen, verlangen wir nichts. Ich bin keine Seelenfängerin.«
    McThruberry seufzte.
    »Ihr streitet, ich leide«, sagte er.
    »Es wird eine Zeit währen, aber die Burg wird nicht untergehen«, sagte Teri. »Wie wäre es mit einem Kaufvertrag? Sie haben keine Erben, Mister McThruberry, aber wir würden die Schulden begleichen und darüber hinaus die Burg restaurieren - und sie in Ehren halten. Wäre das ein fairer Preis?«
    »Der Vertrag müßte zu McThruberrys Lebzeit zurückdatiert werden«, gab Beamish zu bedenken. »Ist das nicht Betrug?«
    »Es ist gute Absicht, einer Seele Frieden zu geben«, sagte Teri scharf.
    »Es bleibt dennoch Betrug.«
    »Es ist Einbruch, in ein verschlossenes und belegtes Hotelzimmer einzudringen, um einem Geist zu helfen«, sagte Teri spöttisch. »Ich vergebe Ihnen, und Sie vergeben die Rückdatierung…«
    »Das liegt nicht in meiner Macht, sondern in der der Gläubiger. Zudem ist es doch Seelenhandel. Sie bringen mich in Bedrängnis.«
    »Das ist nicht meine Absicht«, sagte Teri. »Schadet es jemandem, wenn bestehende Schulden beglichen werden? Aber es hilft, wenn McThruberry Ruhe findet, weil er seine Burg in guten Händen weiß. Denken Sie darüber nach. Und vergessen Sie die Sache mit dem Zimmer. Ich - habe sie schon vergessen. Ich lasse Sie jetzt allein; ich habe zu tun. Es gilt, möglicherweise Menschenleben vor Schaden zu bewahren.« Sie machte einen schnellen Schritt vorwärts und war blitzartig aus dem Zimmer verschwunden. Beamish sprang auf und griff unwillkürlich dorthin, wo Teri gerade noch gewesen war. Aber sie war fort.
    »Das ist unmöglich«, ächzte er.
    Und doch hatte er es erlebt.
    Er sank auf den Stuhl zurück und schloß die Augen. Er mußte über sein Dilemma nachdenken, in das er sich zum Teil selbst manövriert hatte. Er wollte helfen, aber durfte er es?
    McThruberry wartete lautlos.
    Er hoffte wieder.
    ***
    Mit einer Schnelligkeit, die auf lange Übung hindeutete, zog die Vampirin die magischen Kreise und malte die Formeln auf. Einen Kreis zog sie um den Steinaltar, den anderen um den Familiaris, und mit den Zeichen schuf sie eine Verbindung. Die Leiche wurde zwischenzeitlich von Diane, der Vampirsklavin, entfernt. Schaudernd sah Patty zu. Sie schaffte so einfach nicht, ihre Fesseln zu lösen, und sie bangte um John, der im Zentrum des unheimlichen, schauderhaften Rituals stehen sollte, das gleich erfolgte.
    Die Vampirin war mit ihren Vorbereitungen

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