0324 - Duell der Teuflischen
das Schwert Gorgran. Wenn wir es nicht mit zurückbringen, dann geht es im Zeitstrom verloren - und dann ist Amun-Re in unserer Zeit immer unbesiegbar. Denn Aurelian behauptet immer wieder, daß er nur mit allen drei Schwertern zu töten ist. Gorgran, das Schwert, das durch Stein schneidet, Salonar, das Zauberschwert aus der Zunge des Eisdrachen und Gwayur, das Schwert der Gewalten. Was auch immer hier los ist - das Schwert müssen wir suchen!«
Manjala hatte nicht viel verstanden. Aber daß es darum ging, dem gefürchteten Amun-Re den Tod zu geben, verstand sie. In ihren Augen sprühte Haß, als der Name des Herrn von Poseidonis ausgesprochen würde.
»Wenn es darum geht, Amun-Re zu töten, bin ich an eurer Seite - auch wenn ich das Leben wagen muß!« sagte Manjala mit fester Stimme. »Die Eunuchen redeten von einem Schwert, das man auf dem Altar des Krieges niederlegte!«
»Wo ist das?« fragte Professor Zamorra kurz.
»Folgt mir!« gab Manjala zurück. »Ich werde euch führen!«
»Dann mach mal die Tür auf, Micha!« befahl der Meister des Übersinnlichen. Der blonde Junge nickte kurz, nahm Maß und trat zu. Die Tür splitterte aus dem Schloß und krachte nach außen.
Sofort näherten sich klappernde Schritte. Ullich schob sich zum Türrahmen und spähte hinaus. Er sah einen voll gerüsteten Krieger der mit vorgestrecktem Speer den Gang entlang stürmte um die Ursache des hier im Harem außergewöhnlichen Geräusches zu erkunden.
»Achtung Zamorra. Jetzt kommt deine Konfektionsgröße!« sagte der Junge leise. »Wir gehen in Deckung und lassen den Herrn eintreten!«
»Erzähl ihm irgend was, daß er herein kommt!« befahl Zamorra dem Mädchen. Dann verschwand er hinter dem Liegepolster, während Michael Ullich sich in den Schrank schob, in dem Manjala ihre Kleider aufbewahrte. Kaum hatte er die Tür geschlossen, als der Krieger in den Raum stürmte.
»Was geht hier vor?« vernahm Zamorra die Stimme des Mannes. »Ist der Feind hier eingedrungen?«
»Ein… ein Dämon!« stammelte Manjala. »Er hat mich angegriffen!«
»Wo ist er?« fragte der Krieger scharf. »Ich werde ihn töten!« Manjala wies auf den Schrank. Im gleichen Moment flogen die Türen auf.
»Na, los, Gevatter!« klang Michael Ullichs Stimme metallisch. »Du wolltest auch den Helden spielen. Nun zeig mal, wie du einen Dämon bekämpfst!«
Der Krieger hatte eine Schrecksekunde, die man sich in seinem Beruf nicht leisten kann. Als er den Speer heben wollte, war es bereits zu spät.
Ullichs Faust hatte bereits die Kinnspitze unterhalb des Helmriemens mit der Faust getroffen. Er kannte den Punkt, der einen Gegner auf die Bretter schickt, ganz genau. Professor Zamorra sprang hinter der Lagerstatt auf und fing den stürzenden Krieger.
»Los, Zamorra. Nun mach mal Modenschau!« zischte Ullich. »Los, wir haben keine Zeit zu verlieren!« Der Meister des Übersinnlichen nickte und streifte die zerschlissene Kombination des EWIGEN ab. Augenblicke später hätte diesem gerüsteten Krieger niemanden im Palast zum Mißtrauen gereizt.
»Los jetzt!« befahl Zamorra. »Wir werden jetzt ein wenig Theater spielen. Ich bin ein tapferer Wächter und habe einen Helden gefangen, der die Prinzessin befreien will.«
»Die Entführung aus dem Serail!« stieß Ullich hervor. »Wenn das Mozart gewußt hätte, dann hätte er seine Oper nicht beim Bassa von Tunis spielen lassen, sondern im Palast von Jethro !«
»Los, Micha! Tu mal als ob du Angst hättest und nimm die Hände auf den Rücken, damit jeder annimmt, daß du gefangen bist!« sagte der Parapsychologe ungeduldig. »Was immer da draußen los ist, wir müssen hier raus und zwar sehr schnell!« Einige Worte an Manjala und sie hatte den Plan begriffen. Sie schlangen sich Kordeln aus den Kleidern des Mädchens um die Handgelenke, daß es wie eine Fesselung aussah. Dann gingen sie vor Professor Zamorra her, der eine grimmige Miene aufsetzte und den Speer gesenkt hatte. Aber die Mozartoper ging ihm nicht aus dem Sinn.
»Hei, wie will ich triumphieren - wenn wir sie zum Richtplatz führen - und die Kehle schnüren zu!« sang er leise die Arie des Mohren. Aber dann vernahm er den festen Schritt mehrerer Männer und das leise Klirren von Rüstungen.
»Achtung, Micha. Jetzt ist Sommerschlußverkauf in Sachen Rüstungen!« zischte er dem Freund zu. Im nächsten Moment standen sie fünf Soldaten gegenüber. Der Anführer trat vor.
»Warum bist du Narr nicht auf der Mauer?« fuhr er ihn an. »Hast du den
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