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0324 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff

0324 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff

Titel: 0324 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: wenn die Ratte pfiff (1 of 2) Sie tanzten
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Was sich Wechsel-Tony wohl unter der Bezeichnung Agent vorstellte? Vermutlich konnte er sich gar nichts Richtiges darunter vorstellen und hatte es nur deshalb auf geschrieben, weil ihm das Wort gefiel.
    Ein paar Sekunden lauschte ich, aber es war nichts zu hören. Schließlich klopfte ich ein paar Mal. Es rührte sich nichts, wenn man von der fetten Maus absah, die mich ein paar Sekunden lang ohne jede Scheu aus ihrem Loch her musterte, bis sie sich tiefer in ihre Höhlung zurückzog. Ich klopfte noch einmal, aber Wechsel-Tony war offenbar nicht zu Haus, denn ich fand seine Tür verschlossen, als ich die Klinke probierte.
    Ich stieg die Treppe wieder hinab.
    Unten klopfte ich gegen die Tür, vor der das Pappschild ein Versandgeschäft ankündigte. Hinter der Tür waren Geräusche, aber niemand hielt es für nötig, auf mein Klopfen zu reagieren.
    Ich zog die Tür auf und trat über die Schwelle. Ein Geruch von warmem Leim flog mir entgegen. An einem Tisqh stand ein schmieriger Mann und war dabei, Bücher einzubinden. Ich brauchte mir nicht erst das Titelblatt anzusehen, um zu wissen, um welche Art von Büchern es sich handelte.
    »Wissen Sie zufällig, wo ich Mr. Witeman finden kann?«, fragte ich.
    Der unrasierte Mann wandte den Kopf und sah mich aus interesselosen stumpfen Augen an.
    »Witeman?«, wiederholte er brummend.
    »Ja«, nickte ich. »Auch Wechsel-Tony genannt.«
    »Ach der«, sagte der Mann. »Der sitzt in der kleinen Imbissbude vorn an der Straße. Ich habe ihn gefragt, ob er mir ein paar Stunden helfen und sich dabei fünf Dollar verdienen will, aber der hat’s nicht mehr nötig. Muss beim letzten Rennen Glück gehabt haben, der Junge. Dabei versteht der Trottel von Pferden überhaupt nichts. Hundertmal habe ich ihm gesagt, er soll lieber…«
    »Okay« unterbrach ich. »Vielen Dank.«
    Ich drehte mich um und ging hinaus. Die Imbissstube vorn in der verkommenen Gasse hatte ich schon bei meiner Ankunft bemerkt, ihr aber keine Aufmerksamkeit gewidmet. Ich konnte ja nicht wissen, dass Tony sich neuerdings eine Imbissstube als Aufenthaltsraum ausersehen hatte. Früher pflegte er tagelang, in einer winzigen Bierbar in der 4th Street herumzusitzen.
    ***
    Der Eingang zu der Snackbar stand offen. Mir flog ein Duftgemisch von gebratenen Würstchen, Fischen, gekochten Rindfleischstücken und vielerlei anderen Nahrungsmitteln entgegen. Die Bude war etwa zu zwei Drittel besetzt, und ganz vom an der Theke hockte Wechsel-Tony auf einem der hohen Barhocker. Er hatte ein halb volles Whiskyglas vor sich stehen und schien nicht mehr ganz nüchtern zu sein. Um ihn herum drängten sich sechs oder sieben Männer, die alle Whiskygläser in der Hand hielten. Tony schien den halben Laden freizuhalten.
    Ich schob'mich zwischen den Tischreihen hindurch an die Theke. Die Männer musterten mich flüchtig, ihre Aufmerksamkeit nahm aber zu, als sie sahen, dass ich es auf Tony abgesehen hatte.
    »Hallo, Tony«, sagte ich.
    Schlagartig war es totenstill. Tony wandte mir ganz langsam den Kopf zu. Sein Gesicht war gerötet, und die Augen hatten schon einen leicht glasigen Blick.
    »We… wer sind Sie?«, lallte er mit schwerer Zunge.
    Ich zog meinen Dienstausweis und hielt ihn ihm unter die Nase. Er schwankte ein bisschen und versuchte krampfhaft seinen Blick auf den Ausweis zu richten. Einer der Männer beugte sich vor und raunte ihm ins Ohr: »Es ist ein G-man,Tony! Jemand vom FBI! Sei vernünftig und mach keine Schwierigkeiten! Du weißt, dass mit den Jungs vom FBI nicht zu spaßen ist!«
    »Wie… wieso Schwierigkeiten?«, lallte Tony. »Ich ma… mache keine Schwierigkeiten! Warum sollte ich Schwierigkeiten machen?«
    Er sah mich an und kletterte unsicher von seinem Hocker herab. Ich griff in die Tasche und zog ein paar Münzen heraus. Der Barkeeper gab mir zwei Flaschen Cola, die ich mir unter den Arm klemmte.
    »Komm, Tony«, sagte ich gemütlich, »Wir gehen auf deine Bude und werden uns ein paar Minuten unterhalten. Anschließend kannst du meinetwegen die nächsten Lagen für deine Freunde ausgeben.«
    »Nur noch einen Whisky«, bettelte er.
    Ich packte ihn am Ärmel.
    »Hinterher«, sagte ich. »Jetzt ist erst einmal genug. Komm!«
    Er machte keine Schwierigkeiten, sondern ging mit. Die anderen Männer traten beiseite und ließen uns durch. Die Blicke, die mich trafen, waren nicht gerade freundlich, aber es versuchte auch keiner, sich mir in den Weg zu stellen.
    »Was ist denn los?«, fragte Tony, nachdem wir die Snackbar

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