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0324 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff

0324 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff

Titel: 0324 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: wenn die Ratte pfiff (1 of 2) Sie tanzten
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Achseln. »Wir haben hier noch keinen Hund gesehen. Aber Agent Cotton meinte, es müsste ein Hund da sein.«
    »Wie kommt er denn auf diese Idee?«, fragte der Lieutenant, halb zu Phil, halb zu den vier Cops gewandt.
    »Er sagte, es wäre ein Lager für den Hund im Hause zurechtgemacht«, erklärte der Polizist. »Und hinten auf der Veranda steht ja auch eine Hundehütte.«
    »Richtig«, murmelte Anderson. »Die Hundehütte. Natürlich, das stimmt. Wo eine Hundehütte ist, ist gewöhnlich auch ein Hund… Oder was meinen Sie, Decker?«
    Phil hatte die Stirn gerunzelt.
    »Oder es soll der Eindruck erweckt werden, als ob ein Hund da wäre«, erwiderte er. »Wollen Sie darauf hinaus, Anderson?«
    Der Lieutenant grinste auf einmal.
    »Genau, Decker«, sagte er und war plötzlich von jähem Eifer erfüllt. »Kommen Sie! Mir ist da etwas eingefallen! Habe ich heute Nacht nicht gesagt, dass ein Hund kaum auf dreißig Schritt genau schießen könnte? Los, Decker, ich bin gespannt, ob wir eine Spur von diesem mysteriösen Hund finden.«
    Sie eilten zur hinteren Front des Hauses. Die vier Polizisten sahen ihnen völlig verdattert nach. Einer brummte: »Wenn ich nicht wüsste, dass Anderson heute Nacht noch ganz normal war, würde ich sagen, dass er übergeschnappt ist! Seit wann interessiert sich der Leiter einer Mordkommission nur noch für einen Hund, den es womöglich gar nicht gibt, he?«
    ***
    »Zu spät gekommen?«, wiederholte ich verdutzt. »Wie meinst du das, Tony? Wobei bist du zu spät gekommen?«
    »Bei dem Mädchen«, erwiderte er müde und resigniert. »Ich wusste, dass ihr eines Tages dahinter kommen würdet. Ich habe schon öfter mal ein krummes Ding gedreht, Mr. G-man, das wissen Sie ja sicher. Aber ich habe noch nie etwas getan, wofür das FBI zuständig gewesen wäre. Mit dem FBI will ich mich nicht anlegen. Die Cops und die Detectives von einer Stadtpolizei sind ja auch schon schlimm genug, aber gegen euch G-men hat man doch überhaupt keine Chance. Ihr hört doch das Gras wachsen.«
    »Schön wär’s«, lachte ich. »Aber wir wollen nicht vom Thema abkommen. Wieso bist du bei dem Mädchen zu spät gekommen?«
    Er sah mich mit einem Blick an, den man nur bieder nennen konnte.
    »Sie wissen doch ganz genau, dass das Mädchen in einer Rauschgiftsache drinhängt«, erklärte er. »Und genau davor wollte ich sie bewahren. Sie glauben mir das vielleicht nicht, aber es ist so. Sie war der netteste Kerl, den ich je kennengelernt habe.«
    »Das Mädchen hat dich geliebt,Tony, ja?«, fragte ich.
    Er nickte düster.
    »Es muss wohl so gewesen sein. Sie hätte alles für mich getan. Weiß der Himmel, wieso. Als ich sie kennenlernte, stand sie in einer Kneipe und wollte etwas zu essen haben. Sie war vor Hunger schon halb ohnmächtig. Ich weiß nicht ob sie als blinder Passagier ins Land gekommen ist oder illegal eingeschmuggelt wurde, aber sie war jedenfalls gerade von einem Schiff gekommen, auf dem man ihr tagelang nichts zu essen gegeben hatte. Sie tat mir leid. Ich hatte zufällig ein paar Dollar. Also habe ich ihr was zu essen gekauft und sie in der Nacht hier in meinem Zimmer schlafen lassen. Es war eine warme Sommernacht, und es hat mir nichts ausgemacht, dass ich auf einer Bank im Park nächtigen musste. Aber dem Mädchen hätte man das noch nicht zumuten können. Sie musste doch erst einmal wieder zu Kräften kommen.«
    »Es ist schade um dich, Tony«, sagte ich.
    Tony grinste.
    »Das haben mir schon manche Leute gesagt, Mr. G-man. Aber was soll man machen? Es ist auch längst zu spät.«
    »Es ist nie zu spät, Tony«, sagte ich. »Aber zurück zu dem Mädchen. Mich interessiert alles, was mit ihr zusammenhängt. Also am ersten Tag hat das Mädchen hier geschlafen. Und dann? Was tat sie in den nächsten Tagen?«
    Tony zuckte die Achseln.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete er. »Am nächsten Morgen traf ich sie vor dem Haus als sie gerade gehen wollte. Sie fragte mich nach einer Straße in Downtown.«
    »Nach welcher Straße?«
    Johnny Witeman alias Wechsel-Tony wiegte den Kopf hin und her, war eine Weile unschlüssig und brummte schließlich: »Na, wenn Sie das Mädchen beobachten lassen, müssten Sie es ja doch wissen. Sie fragte nach der Straße, in der der Club der Kinder des Schwarzen Drachens liegt. Vielleicht kennen Sie die Bude.«
    »Ja«, bestätigte ich gleichmütig. »Wir haben von diesem Club gehört.«
    »Ich weiß nicht, was das Mädchen dort wollte«, sagte Tony und fuhr in seinem Bericht fort.

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