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0325 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff

0325 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff

Titel: 0325 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: wenn die Ratte pfiff (2 of 2) Sie tanzten
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Stunden seines Lebens in der Todeszelle verbringt und auf den Henker wartet?«
    Ackerman keuchte. Sein Blick flog von einem zum anderen. Seine Hände zitterten. Auf der Stirn vereinigten sich die glitzernden Schweißperlen zu kleinen Bächen, die ihm zwischen den Augenbrauen und an den Schläfen übers Gesicht herabliefen.
    »Lasst mich doch endlich in Ruhe! Was wollt ihr noch von mir? Ich habe alles gesagt! Lasst mich endlich in Ruhe!«
    »Wo steckt Ihr Bruder, Ackerman?«, fragte Phil so ganz nebenbei.
    »Mein Bruder…«, murmelte Ackerman kraftlos. »Was ist denn mit meinem Bruder?«
    »Ihr Bruder hat Ihnen das Opium geliefert, Ackerman«, bluffte ich, denn wir wussten es nicht, wir vermuteten es nur. »Woher?«
    Der Gangster ließ den Kopf hängen. Er war ziemlich mit den Nerven fertig nach siebzehn endlosen Verhören. Müde brummte er: »Mein Bruder ist in Afrika. Den kriegt ihr nie…«
    ***
    Der Mann in dem hellblauen Anzug kam schneller zu sich, als es die beiden Gauner erwartet hatten, die ihn niedergeschlagen hatten.
    Eine Weile lag er still auf dem Bett, hielt die Augen geschlossen und fühlte den Schmerz in seinem Kopf.
    Irgendwann hörte er im Zimmer ein leichtes Rascheln und einen schwachen Plumps. Der Mann öffnete die Augen und blickte in die Richtung, aus der die leisen Geräusche gekommen waren.
    Zuerst waren die Gegenstände noch verschwommen. Aber als er ein paar mal geblinzelt hatte, nahmen sie allmählich wieder klare Formen an. Der Mann sah einen Korb neben einem Stuhl stehen.
    Dahinter, noch halb auf dem Korb, lag der dazugehörige Deckel.
    Aber vor dem Korb lag etwas Dunkles, Braunes, Schillerndes.
    Merkwürdig, dachte der Mann auf dem Bett. Ich habe diesen Korb noch nie in meinem Zimmer gesehen. Wie ist er hereingekommen?
    Er wollte sich aufrichten, aber er merkte, dass er gefesselt war.
    Jetzt weiß ich überhaupt nicht mehr, was los ist, dachte der Mann und blieb reglos liegen, weil schon der Versuch einer Bewegung ihm Schmerzen verursachte. Warum bin ich gefesselt? Wieso liege ich gefesselt auf dem Bett? Was hat der Korb dort zu suchen? Woher kommen diese fürchterlichen Kopfschmerzen?
    Er zermarterte sein Gehirn, aber er fand keine Antwort auf die Fragen. Lange konnte er auch nicht darüber nachdenken, denn jetzt ertönte ein leises Zischen.
    Es kam von dem dunklen, braunen, schillernden Haufen, der neben dem Korb lag. Der Mann drehte den Kopf ein wenig, damit er besser sehen konnte.
    Und da erkannte er es plötzlich. Der Schreck fuhr ihm in die Glieder. Das war eine Schlange! Sie begann sich langsam auseinanderzurollen.
    Vielleicht sollte ich schreien, dachte er, während er wie gebannt auf die Schlange starrte, die langsam ihren schillernden Leib auseinanderrollte. Es muss etwas geschehen, und zwar schnell.
    Vielleicht sollte ich schreien, dachte der Mann. Aber wenn ich rufe, wird die Schlange dadurch vielleicht erschreckt und fühlt sich angegriffen.
    Wenn ich wenigstens die Hände frei hätte, schoss es ihm durch den Kopf. Er spürte die Kopfschmerzen jetzt nicht mehr so stark wie vorher. Seine Aufmerksamkeit galt der Schlange.
    Ihre Augen standen wie zwei tödliche, magische Punkte in dem flachen, hässlichen Kopf.
    Ganz langsam zog der Mann die Arme über der Brust hoch, bis er die Hände dicht am Kinn hatte. Er tat es so langsam, dass er kein Geräusch dabei verursachte. Aber er ließ die Schlange nicht aus den Augen. Sie lag ein paar Sekunden völlig reglos auf dem Fußboden.
    Der Mann auf dem Bett riskierte es und wandte den Blick auf das Taschentuch, mit dem ihm seine Hände zusammengebunden waren. Er spürte erst jetzt, dass er auf etwas Hartem lag, aber er hatte keine Zeit, sich Gedanken darüber zu machen.
    Ganz langsam hob er die.gefesselten Handgelenke an den Mund. Schon bei der ersten Bewegung hatte die Schlange sich schnell wie der Blitz wieder zusammengerollt und den Kopf angriffslustig in die Höhe gereckt.
    Wenn sie sich mit einem Satz vorschnellt, dachte der Mann und spürte, wie ihm die Hände feucht wurden von kaltem Schweiß, kommt sie vielleicht bis ans Bett heran. Vielleicht sogar bis auf das Bett. Ich habe keine Ahnung, wie viel Kraft so ein Schlangenleib in sich birgt.
    Seine Zähne hatten den Knoten des Taschentuches festgeklemmt. Er zerrte ein wenig daran. Wenn ich nur nicht so langsam sein müsste, dachte er. Der Knoten ist sicher aufzukriegen, wenn man kräftig genug daran zerren kann. Aber ich darf ja keine schnelle Bewegung machen.
    Er ließ den Knoten

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