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0326 - Burg der tausend Schrecken

0326 - Burg der tausend Schrecken

Titel: 0326 - Burg der tausend Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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entfernte Leonardo aus der Hölle und gewährte ihm ein zweites Leben, so daß die Wandlung zum Dämon nicht stattfinden konnte, und er setzte ihn gegen seinen Gegner Zamorra an. Sicher, er brauchte Zamorra gegen die unmenschlichen Meeghs, aber jemand, der es schaffte, Zamorra zu überwinden, mußte in dessen Nachfolge treten und den Meeghs ebenfalls Paroli bieten können. Und wenn Zamorra Leonardo besiegte - nun, so war der Hölle ebenfalls eine Arbeit abgenommen, vor der Asmodis selbst zurückgeschreckt war. [1]
    Aber Zamorra und Leonardo hatten sich als gleichstarke Gegner erwiesen, auf lange Sicht ging der Kampf bisher unentschieden aus. Inzwischen hatte sich Leonardo zum Fürsten der Finsternis aufgeschwungen und war wieder in der Hölle eingezogen - diesmal nicht als Opfer, sondern als Machthaber. Und die Wandlung zum Dämon, die Asmodis hatte verhindern wollen, war doch eingetreten. [2]
    Aber auslöschen wollte Sid Amos Leonardo noch immer.
    Nur ging es ihm jetzt nicht mehr unbedingt darum, zwei Gegner gegeneinander auszuspielen. Er wollte sich Zamorra erhalten, wenn es eben möglich war. Deshalb hatte er ihn nur als Köder eingesetzt und kam jetzt, um den entscheidenden Schlag selbst zu führen. Er freute sich schon darauf, was für ein dummes Gesicht sein ahnungsloser Verbündeter machen würde, wenn Sid Amos ihm erklärte, daß er dahinter steckte und daß er dieses Projekt seit langem vorbereitet hatte.
    Jetzt öffnete er die Tür zum Kellergewölbe und trat auf die Plattform hinaus, eine eigentlich unauffällige Erscheinung, die nur durch ihr Auftauchen zu diesem Zeitpunkt an diesem Ort überraschend wirkte.
    Mit einem Blick sah Amos, daß Leonardo drauf und dran war, die Falle aufzusprengen. Viel fehlte nicht mehr. Er entfesselte ungeahnte Energien. Der Mongole war kaum eine Gefahr. Er konnte Amos, der oben auf der Plattform stand, nicht direkt erreichen, und wenn er das Schwert warf, würde Amos Zeit finden, ihm zu entgehen.
    Ferreira war tot oder im Sterben. Amos spürte, daß dem Körper die Seele entrissen worden war. Für Miguel Ferreira kam auf jeden Fall jegliche Hilfe zu spät. Inez dagegen…
    Amos verdrängte den Gedanken an sie. Sie war auch nur Köder gewesen -der Wurm am Angelhaken, mit dem man den Köderfisch für den großen Raubfisch fängt.
    Leonardo starrte nach oben. Er streckte die Arme aus. Amos spürte, wie der Montagne mit geistigen Fühlern nach ihm tastete, ihn ausforschen wollte. Aber er kam nicht durch. Amos machte eine Handbewegung. Ein leichtes Zittern durchlief seinen Körper, und aus seinen Fingerspitzen fuhren fahle Blitze, die sich verästelten, sekundenlang den gesamten riesigen Raum ausfüllten und dann in das Fallen-Netz einschlugen. Es loderte auf und wurde wieder stärker, zog sich enger zusammen und gewann dadurch abermals an Festigkeit. Leonardo hatte jetzt vielleicht noch fünf Quadratmeter Fläche, die weiter schrumpfte.
    »Wer bist du?« schrie Leonardo wütend.
    Amos antwortete nicht. Er sandte einen weiteren Blitz aus. Schlagartig zog sich das Netz eng um Leonardo zusammen. Der Dämonenfürst vermochte sich jetzt nur noch unter größten Anstrengungen zu bewegen.
    »Ich bin dein Tod«, sagte Amos jetzt mit veränderter Stimme.
    Leonardo machte eine neuerliche Anstrengung. Das Bauwerk zitterte. Amos wurde fast von der Plattform geschleudert. Aber mit all seiner gewaltigen Kraft konnte der Dämon das Netz nicht sprengen. Er konnte es nur schwächen.
    Zwei annähernd gleichwertige Gegner standen sich gegenüber.
    »Ich verstehe«, keuchte Leonardo. »Wer immer du bist - du hast Zamorra nur als Köder benutzt, nicht wahr? Oh, du bist klug… aber weißt du, daß ich Zamorra auf jeden Fall mit in den Tod nehmen werde?«
    Amos schwieg. Er beobachtete Wang Lee Chan, Leonardos Leibwächter. Der Mongole bewegte sich auf die Tür unter der Treppe zu. Dort befand sich Zamorra.
    »Wang wird ihn töten, und das schwarze Krummschwert wird seine Seele fressen«, sagte Leonardo. »Bist du wirklich gewillt, deinen Köder zu opfern?«
    Amos schwieg immer noch.
    Es gefiel ihm nicht, daß Zamorra getötet werden sollte. Nicht, seit sie keine Feinde mehr waren. Amos machte sich bereit einzugreifen.
    Und er schleuderte seine Hand einen Gedanken weit.
    ***
    Leonardo deMontagne wußte, daß er trotz allem noch einen Trumpf hatte. Er kannte seinen Gegner zwar nicht, er konnte sich auch nicht denken, wer es war. Die Kaltblütigkeit, den Köder zu opfern, deutete auf einen Gegner aus

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