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0326 - Der heulende Tod

0326 - Der heulende Tod

Titel: 0326 - Der heulende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der heulende Tod
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kann meinen sowieso verkleinern. Killer werd ich kaum noch brauchen. Die Raketen arbeiten für mich.«
    »Ich mach da nicht mehr mit.« Es war Wells, der die Aufmerksamkeit auf sich lenkte. In der einen Hand hielt er den Colt, mit der anderen hatte er den Koffer an sich gerissen. »Ich steig aus. Und dieser Anteil genügt mir.«
    »Du bist verrückt«, warf sein Pokerpartner Clerk ein. »Du…«
    Wells schoss. Wahrscheinlich mehr aus Nervosität.
    Über der Nasenwurzel von Clerk zeigte sich ein Loch. Stumm klappte er in sich zusammen.
    Mit flinken Augen hielt Wells die übrigen in Schach. Worte waren nicht mehr notwendig.
    Rückwärts ging der Mörder zur Tür.
    »Hör, Wells…«, begann Harry behutsam zu sprechen. Er schien als einziger sich nicht unter dem Schlangenblick des Killers zu ducken Der Colt ruckte vor. Dann besann sich Wells.
    »Du kannst uns noch einen Gefallen tun«, sagte Harry. »Leg die G-men um.«
    Schnelles Denken war nicht Wells Sache. Genugtuung zeigte sich in seinem Gesicht. Er reagierte auf gegebene Befehle wie gewohnt. Langsam richtete er den Colt auf Phil.
    Der Mulatte und die Lederjacke schossen gleichzeitig. Es klang wie ein Schuss. Phil hatte Glück, dass Wells nicht noch in der Reflexbewegung den Abzug betätigte.
    »Dummkopf«, sagte Harry verächtlich.
    Von sieben Mann hatte er noch fünf übrig behalten. Und Toby, den Farbigen vor dem Fabriktor. Ich war gespannt, auf welche Weise der Gangsterboss seinen Laden noch verkleinern würde, wie er es nannte.
    »Freut euch nicht zu früh«, meinte er zu uns.
    »Machen wir gleich mit ihnen Schluss«, verlangte die Lederjacke.
    »Nein«, bestimmte Harry, »Sie haben mich drei Jahre gejagt. Dafür will ich sie sieden sehen. Ich hab’s geschworen. In den Kessel mit ihnen.«
    ***
    Während Josef Goldenboom seine strapazierten Nerven durch einen gesundheitsfördernden Tiefschlaf in den schützenden Betonwänden seines Atombunkers auffrischte, fühlte sich Mr. High am Ende seiner Nervenkraft. Bowler war als vermeintlicher Chauffeur des erpressten Millionärs so lange Richtung Bronx gefahren, bis sich der graue Thunderbird von allein abgehängt hatte. Dann hatte er über das Autotelefon Bericht erstattet.
    Auf diese Weise erfuhr der Einsatzstab, dass uns die Bande schon längst dirigiert hatte, während unsere Leute keine Verbindung gewagt hatten, aus Furcht, unnötige Aufmerksamkeit zu erregen.
    Bowler hingegen war außer sich als er hörte, dass meine Standortangaben nicht gehört worden waren und ich mich allein auf die Socken gemacht hatte. Cattingham gab dem Koffer noch eine knappe halbe Stunde, falls er nicht vorher geöffnet werden würde. Mr. High ordnete die Postierung von G-men im weiten Umkreis von der Stelle an, wo ich den Cadillac verlassen hatte. Mehr konnte er nicht tun. Ich konnte in der Hudson Bay ebenso sein wie noch in Manhattan, in Hoboken oder gar schon in Richmond. Es musste etwas geschehen, ehe sie mir zu Hilfe kommen konnten. Und darauf warteten sie.
    ***
    Phil und ich wurden in den Kessel geschleppt. Er maß unten etwa zwei Meter im Durchmesser und war vier Meter hoch. Früher diente er zur Wasserdampferzeugung.
    »Willkommen in meinem Logis«, sagte Phil, als sie mich nach ihm durch das breite Feuerloch in das Innere des Kessels schoben. Mein Freund hatte schon bessere Witze gemacht.
    Auch der erschossene Clerk und sein Mörder Wells wurden in den Kessel geschoben. Die Trucks wollten die Spuren gründlich vernichten.
    Krachend schlug die Feuertür zu. Die Schrauben wurden von außen fest angezogen. Nur von oben war der Kessel noch offen. Der schwere Deckel schwebte an einem Kran über der Öffnung.
    Der Feuerrost war unter dem Kessel ausgebrochen worden. Wir lagen direkt im Innenraum. Mit dem Rücken an die runde Eisenblechwand gepresst, schoben wir uns in aufrechte Stellung. Ich versuchte Phils Drahtfessel zu lösen. Es war unmöglich. Auch meine Hände waren so fest abgeschnürt, dass die kraftlosen Fingerspitzen es nicht schafften.
    »Was haben sie mit uns vor?«, fragte ich Phil.
    »Sie haben es mir mindestens dreimal erklärt«, antwortete er. »Das hier sei meine Todeszelle, höhnten sie. Ein altes Aggregat versorgt ihren Unterschlupf im Keller mit Strom. Es erwärmt gleichzeitig einen aufgefundenen alten Ölvorrat. Den wollen sie jetzt hereinpumpen und uns sieden.«
    Das schwere Poltern des Krans über uns unterbrach das Gespräch. Wir blickten hinauf. Der schwere Deckel des Kessels schaukelte langsam hinunter. An

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