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0326 - Der heulende Tod

0326 - Der heulende Tod

Titel: 0326 - Der heulende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der heulende Tod
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hatte wohl neue Mitglieder angeworben.
    Der Mulatte saß auf einer Kiste. Der Mann in der Lederjacke stärkte sich aus einer Flasche. Der Metallkoffer lag auf dem Tisch.
    Diese Burschen und die Raketen? Das wollte mir nicht in den Kopf.
    »Zählen wir nach?«, fragte einer der Kartenspieler. Es war Clerk.
    »Nicht, bevor der Chef kommt«, sagte der in der Lederjacke.
    »Na, dann nicht«, gab sich Clerk zufrieden und wandte sich wieder den Karten zu.
    »Wann kommt er denn?«, wollte ein anderer wissen.
    »Wenn es ihm gefällt«, sagte die Lederjacke abweisend. »Er ist dem Wagen nachgefahren, um sicher zu sein.«
    »Und um schneller flitzen gehen zu können falls was schief geht«, meinte Wells, der mit am Kartentisch saß. Er wurde wegen Mordes gesucht. »Wir sitzen dafür in der Mausefalle.«
    Schnelle Schritte nahten. Harry, der Anführer der Trucks, betrat den Raum. Ich hatte ihn mindestens drei Jahre nicht gesehen. Er war noch verschlossener, grausamer geworden. Die Eleganz seiner Kleidung jedoch übertraf die des Mulatten beträchtlich. Er nickte seinen Kumpanen wortlos zu und trat zu dem Metallkoffer.
    »Na, dann wollen wir mal.«
    Es war höchste Zeit, mich zurückzuziehen. Das besorgte jemand anders. Ein harter Schlag knallte mir auf den Hinterkopf.
    ***
    »Die berühmten G-men«, spottete Harry.
    Sie hatten mich fachmännisch mit Draht zusammengeschnürt und auf die Erde gelegt. Ich versuchte, den Kopf zu heben.
    »Er kann seinen Nachbarn nicht sehen«, sagte Harry. Er gab der Lederjacke einen Wink. »Hilf ihm.«
    Sein Adjutant zog mich herum. Neben mir lag Phil.
    Er sah grauenhaft aus. Sie mussten ihn in einer alten Maschine verwahrt haben. Er war über und über mit alter Schmiere verdreckt. Die Bartstoppeln und die zerrissene Kleidung taten ihr übriges. Nur die Augen funkelten wie immer. Und die Lippen waren zu einem dünnen Strick zusammengepresst, als spanne er alle Muskeln, um den ihn fesselnden Draht zu zerreißen.
    »He, Jerry«, sagte er.
    »Halt den Mund«, schrie ihn Clerk an und trat ihn in die Seite.
    »Die berühmten G-men«, wiederholte Harry.
    »Die berüchtigsten Trucks«, gab ich zurück.
    Bis auf den Farbigen waren sie alle versammelt. Auch der Wächter, den ich an der Bohlentür niedergeschlagen hatte. Er sah mich besonders freundlich an. Harry war gekommen und hatte ihn befreit. Alles andere erklärte mein schmerzender Schädel.
    Der Anführer genoss die Situation.
    »Zeig’s ihnen«, sagte er.
    Die Lederjacke zog einen Stempel aus der Tasche und knallte ihn Phil und mir auf die Stirn. Ich konnte bei Phil die uns von den Erpresserbriefen bekannte rote Rakete sehen.
    »Sie sind nicht die Raketenmörder«, wandte sich Phil zu mir. »Dafür sind die Trucks viel zu dämlich. Sie nutzen nur eine Situation, die sie sich selbst nicht erklären können, Harry hat sich schon vor einiger Zeit die Erpressung im großen Stil ausgedacht. Daher die vorgedruckten Formulare. Er rechnete damit, dass ein Teil der Opfer aus Angst bezahlen würde. Die anderen wollten sie dann notfalls umbringen. Wie den Konservenkönig Heribert Jenson. Nicht so dramatisch mit gelenkten Raketen. Das kam ihnen nur zu Hilfe. Es war Zufall, dass auch Webster und Hosten auf ihrer Liste standen. Ihren Tod durch Raketen nutzten sie dann nur aus um ihren Opfern den nachhaltigen Schreck einzujagen. Es klappte ja auch.«
    »Und sogar so, dass ich mit euch die alte Rechnung begleichen kann«, triumphierte Harry.
    Ich dachte, dass es Phil in dieser Situation gewiss nicht recht wäre, gefragt zu werden, wie er in die Hände der Trucks gefallen war. Ich hatte mich ja auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
    Wie die meisten Gangster, wollte auch der Anführer der Trucks bewundert werden. Er brauchte Publikum, um sich in Pose zu stellen. »Noch was unklar?«, fragte er. »Ihr werdet euer Wissen mitnehmen, aber nicht mehr verwerten können.«
    »Mit was für einer Schreibmaschine habt ihr die Formulare ausgefüllt?«, fragte ich.
    Harry lachte. Die Lederjacke stimmte in das Gelächter mit ein. Auch der Mulatte grinste.
    »Auch die Trucks arbeiten wissenschaftlich. Denkt bloß nicht, nur das FBI strengt seinen Grips an. Da haben wir euch schön auf den Leim geführt. Wir haben die alte Maschine mit einer Handgranate gestreichelt und die auffindbaren Reste in die Trümmer von dem Webster-Haus geschüttet. Ihr habt sie auch prompt gefunden und werdet nun weiter in der falschen Richtung suchen. Ihr beide zwar nicht mehr. Aber euer Laden. Ich

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