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0326 - Der heulende Tod

0326 - Der heulende Tod

Titel: 0326 - Der heulende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der heulende Tod
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den Rändern standen drei Gangster. Es waren die beiden noch übrig gebliebenen Pokerspieler und der schmalbrüstige Wächter, den ich an der Eingangstür zum Keller überlistet hatte. Sie schoben den Deckel in die richtige Lage.
    Plötzlich, kurz vor dem Auf setzen, bekam der Wächter das Übergewicht und stürzte kopfüber zu uns in den Kessel. Zwei Schüsse krachten, und auch die beiden anderen leisteten uns Gesellschaft. Wir wussten nun, wie Harry seinen Laden verkleinerte.
    In dem schmalen helleren Streifen zwischen Kesselrand und Deckel tauchten Harry und die Lederjacke auf. Sie hielten die Pistolen noch in den Händen. Ihre Gesichtszüge konnten wir gegen das Licht nicht erkennen.
    »Da habt ihr jetzt die richtige Gesellschaft, G-men«, rief Harry.
    »Mit dieser Geschichte am Bein kommst du keine zwei Meilen weit«, gab ich zurück. »Das weißt du genau. Und deine restlichen Leute müssen eigentlich auch wissen, dass du nicht mit ihnen teilen willst. Wo willst du sie denn umbringen?«
    Die Lederjacke lachte nur. »Das lasst man unsere Sorgen sein.« Sie zogen die Köpfe ein, und der Deckel polterte herab. Im Kessel wurde es dunkel. Nur ein paar Nietlöcher am oberen Rand ließen Licht und Luft hindurch.
    Neben mir stöhnte jemand. Sie hatten den Kellerwächter lebend hinabgestürzt. Bekommen war ihm das nicht. Aber er war ungefesselt.
    »He«, rief ich. Erschrocken dämpfte ich die Stimme. Vielleicht konnte man uns draußen hören. Ich versuchte, mich dem Stöhnenden zu nähern. Aber viel Platz war nicht mehr. Phil stand näher.
    »Phil, er muss uns den Draht aufmachen. Er muss!«
    »Steh auf, Mann. Steh auf! Wir sitzen im selben Kessel. Harry wollte dich loswerden. Wie die anderen. Sie liegen neben dir. Steh auf!«
    »Ich kann nicht«, jammerte der Mann. »Mein Arm. Mein Rücken.«
    Eine stinkende, warme Flüssigkeit floss uns um die Füße. Das brachte den Verletzten schneller auf die Beine als gutes Zureden. Er wusste ja genau, was uns zugedacht war.
    »Was wird denn aus mir?«, fragte er.
    »Das wird sich noch zeigen«, entgegnete Phil. »Ich werd mich dran erinnern, dass du mir das Essen in den Kessel geschoben hast. Du'bist doch Miller, nicht?«
    »Yes, Sir. Das bin ich. Ich bin Miller. Bill Miller. Ich hab auch nichts gemacht. Wirklich nicht. Ich hab nur den Eingang bewacht. Nichts sonst.«
    So gut ich konnte, bewegte ich die Muskeln.
    Die am Kesselrand erschossenen Gangster hatten ihre Kanonen noch bei sich. Ich nahm sie ihnen ab. Auch Miller musste seine abliefern. Das Öl stieg uns schon bis zu den Knien hinauf. Phil räumte die Erschossenen auf eine Seite und stellte sich mit vorgestützten Armen gegen die Wand. Ich schwang mich auf seine Schultern. Mit ausgestreckten Armen konnte ich den Deckel gerade berühren. Aber der Druck reichte nicht aus, das schwere Ungetüm zu bewegen.
    Ich verstärkte den Druck. Phil rutschte auf dem glitschigen Boden wie ein Stück Seife in der Badewanne. Beim Sturz klatschten wir ins Öl. Doch ich musste wieder hinauf. Es war der einzige Ausweg.
    Eine Explosion ertönte und brach sich in den verrotteten Mauern der alten Fabrik. Cattinghams Überraschung! Die Gangster waren jetzt mindestens fünf Minuten handlungsunfähig, denn es war nicht anzunehmen, dass sie beim Öffnen des Koffers in Anbetracht des erwarteten Geldregens die Augen zugemacht hatten.
    Ein gutturales Geheul ließ sich vernehmen. Es war der Farbige, bei dem zu der Lichteinwirkung noch ein guter Teil abergläubische Furcht hinzu kam. Er taumelte durch die Halle und schlug gegen den Kessel. Dabei verschob er den Riegel der Feuerklappe. Er merkte es nicht. Die Fäuste vor die Augen gedrückt, suchte er sich einen Weg ins Freie und lief geradewegs zwei patrouillierenden Cops in die Arme, die der Lärm der Explosion auf den Plan gerufen hatte. Sie legten dem Farbigen vorsichtshalber sofort Armbänder an und setzten ihre Alarmpfeifen in Betrieb.
    Die Zufuhr des Öls hatte aufgehört. Es lief sogar ab, durch einen schmalen Spalt der sich öffnenden Feuer klappe. Der Spalt diente jedoch nur zur Regulierung der Luftzufuhr für das Feuer. Das obere Scharnier war noch verriegelt. Aber Phil und ich benutzen die Kolben der Pistolen als Hammer und schlugen von innen das Scharnier entzwei. Die Klappe fiel ab. Ich griff hindurch und zog die übrigen Verschlüsse auf. Schwappend schoss der Rest des Öls aus dem Kessel.
    Ich glitschte als erster hinaus. Kaum war ich mit dem Oberkörper draußen, als die Cops den

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