0326 - Der heulende Tod

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Autoren: Der heulende Tod

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wie immer. Wir lassen ein kleines Notenlämpchen brennen, damit sie den Weg findet. Das war so abgemacht. Auch heute. Dort hinaus.« Er wies auf eine Feuerschutztür.
    Ich öffnete sie. Ein kleiner Flur. Davon gingen wieder zwei Türen ab. Eine führte in das leere Büro. Von dort ging es weiter zu den Garderoben. Der übliche Weg nach dem Auftritt. Die andere Tür führte zum Hinterhof. Der Motor einer schwarzen Limousine heulte auf, als ich hinaustrat.
    Mit zwei Sprüngen war ich am Wagen. Hinter der Scheibe sah ich das erschrockene Gesicht des Gorillas.
    »Halt«, schrie ich. »FBI!«
    Aber der Gorilla gab Gas.
    Die Limousine hatte keine Außentrittbretter, wenig Zierleisten. Ich rutschte ab und schlug auf dem harten Pflaster auf.
    Hugo kam nicht an dem Torpfosten vorbei. Er zertrümmerte den linken Scheinwerfer, stieß zurück und fuhr wieder an. Ich klammerte mich an die hintere Stoßstange, schwang hinauf und schlug mit dem Kolben meiner Special die Rückscheibe heraus. Die Öffnung war groß genug, um Kopf und Schultern durchzustecken.
    Die Limousine hatte die Straße gewonnen.
    »Gib’s auf, Hugo!«
    Er sah mich im Rückspiegel. Ich saß im Rückfenster fest wie ein Pfropfen im Flaschenhals. Rückwärts konnte ich nicht mehr. Vorwärts war es noch ein gehöriges Stück Arbeit. Aber er wollte mir keine Zeit lassen.
    Hugo griff unter die Achsel und zog. Ich warnte ihn. »Lass stecken, und fahr an den Straßenrand!«
    Mit der linken Hand hielt er das Steuer fest und drehte sich halb zu mir nach hinten. Ich war als Schießscheibe nicht zu verfehlen. Doch ich hielt meine Smith & Wesson noch immer fest und schoss ihm die Pistole aus der Hand, ehe er ab drücken konnte.
    Die Limousine krachte am Straßenrand in eine lange Parkreihe. Mir war, als würde ich durchgesägt.
    ***
    Karin Night hatte auf den Polstern des Hintersitzes gelegen. Eingepackt in eine Mülltüte. Hugo hatte das Girl gekidnappt.
    Die kurze Autofahrt brachte ihr noch einen gehörigen Nervenschock ein. Sie war nicht gesprächsfähig. Es war unnütz, mit ihr ins Headquarter zu fahren. Ich sorgte noch auf der Unfallbahre für sichere Begleitung.
    »Sieh da, Jerry Cotton, diesmal zur Abwechslung nur mal mit Glassplittern garniert«, empfing mich Dr. Burton »Und was für schöne grünblaue Quetschungen Sie haben.«
    Gegen Morgen war ich wieder im Blue Cat. Es war geschlossen Ich klopfte an die Hoftür. Der Geschäftsführer öffnete. Er richtete seinen Revolver auf mich.
    »Was fürchten Sie denn, Mr. Kingston?«
    »Die Pleite«, sagte er und schlurfte mir voran in sein Büro zurück. Dort hatte er mit einer Whiskyflasche Trost gesucht. Ich konnte aber sein Glas nicht entdecken. Dafür stellte er mir eins hin und schüttete es voll.
    »Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder solche Geschichten erhöhen den Kitzel und damit die Besucherzahl, oder sie ruinieren die Besucherzahl. Beim ersten Mal ging’s noch. Jetzt werden die Gäste wegbleiben!«
    »Ich werde bei Mr. Corner ein gutes Wort für Sie einlegen«, versprach ich.
    »Wer ist das?«
    »Ihr Chef!«
    »Mein was?«
    »Tun Sie nicht so, als ob Sie das nicht wüssten. Er hat das Blue Cat mit seinen Spargroschen gefüttert, und ob es sich erwartungsgemäß zu einem Dukatenesel gemausert hat, müssen Sie am besten wissen.«
    »Ich weiß nichts.«
    »Sie wissen auch nicht, wohin Hugo mit der Schwester von der ermordeten Doris wollte?«
    »Die Schwester?«
    Bei diesem Spiel würden wir nutzlose Stunden vertrödeln. So viel Zeit hatte ich nicht. Ich nahm ihn schärfer ran: »Wenn Sie nicht vernünftig reden, muss ich Sie mitnehmen und wegen Beihilfe zu Mord festsetzen. Den Haftbefehl wird jeder Richter sofort unterschreiben.«
    Kingston erschrak und redete.
    Karin hatte sich anderntags nach der Ermordung von Doris Night um den Job beworben
    »Ich bin noch nicht mal dazu gekommen, die Agentur anzurufen. So nahm ich das Girl. Sie verstand etwas vom Geschäft und nannte sich Ashley. Bei uns hieß sie Night. Wie alle anderen. Auch das Apartment von Doris bezog sie, ohne dass wir die Tapeten wechseln mussten. Das ist alles.«
    »Und den Gorilla? Wo hatten Sie den her?«
    »Wie man zu so etwas kommt. Man braucht in einem Club solche Figuren als Rausschmeißer.«
    »Sie haben noch immer nicht gesagt, wie Sie zu ihm gekommen sind. Man bezieht so was nicht übers Arbeitsamt.«
    »Gewiss nicht. Bestimmt nicht. Lassen Sie mich überlegen, Agent Cotton.«
    Man sah, wie es in seinem Kopf arbeitete.
    »Jetzt weiß ich