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0326 - Der heulende Tod

0326 - Der heulende Tod

Titel: 0326 - Der heulende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der heulende Tod
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es: Ein guter Gast hat ihn uns empfohlen.«
    »Ein guter Gast?«
    »Yes, Harron Webster. Vor einem Jahr. Hugos Vorgänger ist als Profi wieder in den Ring zurückgestiegen, und Mr. Webster hatte den Mann gerade an der Hand.«
    ***
    Webster hatte für seinen Zweiundzwanzig-Zimmer-Bungalow einen kleinen Hügel aufschütten lassen. Die Abhänge verzierte ein Steingarten. Zwischen einem von wer weiß woher heran geschleppten Granitbrocken und einem Goldregenstrauch saß Phil Nacht für Nacht.
    In der gleichen Nacht, in der Gorilla Hugo die Tänzerin Karin im Blue Cat eintütete, erhielt Phil Besuch.
    Es war kurz nach zwei Uhr früh. Eine schlechte Zeit zum Wachbleiben. Man ist deshalb dankbar für jedes Geräusch, das einem Konzentration abzwingt und die Müdigkeit verbannt. Von Nordwesten kam ein Flugzeug. Dem schnatternden Motorengeräusch nach musste es sich um eine kleine Sportmaschine handeln.
    Phil drehte sich auf den Rücken und starrte in den dunklen Himmel. Die Maschine war nicht zu sehen. Er wunderte sich, dass er keine Positionslampen an den Enden der Tragflächen bemerkte. Vorschriftsmäßig hätten sie abwechselnd rot und grün aufblinken müssen.
    Noch immer dachte Phil nicht, dass der Besuch ihm gelten könnte. Erst als die Maschine tiefer ging und ein starker Scheinwerfer zur Erde leuchtete, duckte er sich unter den Busch.
    Der Scheinwerfer schnitt über den Rasen, über den Hügel, über das Haus und verlosch. Die Maschine drehte und kam zurück. Sie ging noch tiefer, als wollte sie landen. Wieder leuchtete der Scheinwerfer auf. Sie zeigten das Ziel für die Bomben. Drei Stück. Sie trafen die Ruine.
    Das Flugzeug zog sofort steil hoch. Der Scheinwerfer ging aus. Die grellen Detonationsblitze setzten die Reste von Websters Haus in Flammen.
    Die Maschine kam zurück und warf noch zwei Bomben. Die Zerstörung war vollkommen.
    Phil hatte jetzt hinter dem Granitblock Schutz gesucht. Er trug eine schwarze Lederjacke und hoffte, er würde von oben nicht bemerkt werden. Er wünschte auch, der Pilot möge ein guter Bombenschütze sein und sein Ziel nicht verfehlen. Ein Fehlwurf in den Garten, und es gab nicht einmal einen Augenzeugen dieses Bombardements. Dabei hatte Phil schon vorgehabt, künftig seine Nachtwache in das Innere des Hauses zu verlegen.
    Der Pilot verstand sein Geschäft. Er zog noch zwei Schleifen über dem brennenden Haus und verschwand dann in der Richtung, aus der er gekommen war.
    ***
    Es war mir sicherer, Karin in unserer Obhut zu haben. Ich hatte sie deshalb Dr. Burton anvertraut.
    »Höchstens ’ne halbe Stunde, Jerry«, sagte der Doc. »Länger können Sie sie nicht vernehmen.«
    Blass war sie, aber sonst sah sie ganz proper aus.
    Sie war jünger als ihre Schwester Doris.
    »Ich weiß, wer Sie sind«, flüsterte Karin. »Sie sind der G-man, über den im Club alle sprechen. Ich weiß, was Sie für mich getan haben. Der Doktor hat es mir erzählt. Ich danke Ihnen sehr. Agent…«
    »Cotton, Jerry Cotton. Aber mir wär’s es lieber, Sie halten sich nicht so lange mit der Vorrede auf und kommen gleich zur Sache. So beweisen Sie am besten ihre Dankbarkeit, Miss Waterfield.«
    Sie schüttelte den Kopf. Ganz behutsam. »Nicht Waterfield. Ashley. Karin Ashley.«
    »Sie sind die Schwester von Doris, die vor Ihnen im Blue Cat aufgetreten ist.«
    »Doris Waterfield geborene Ashley«, sagte sie.
    »Weshalb drängten Sie sich so nach der Stellung, in der Ihre Schwester…?«
    »Ich muss den Mörder finden. Die Organisation.«
    »Schau an, Sie müssen den Mörder finden. Ganz allein womöglich. Ein kleines Mädchen! Wie alt sind Sie?«
    »Zwanzig. Doris war zwei Jahre älter.«
    »Erzählen Sie mal! Wer ist Mr. Waterfield?«
    »Ich weiß es nicht. Doris hat ihn nie vorgezeigt. Sie ging schon sehr früh von zü Hause weg. Mutter starb bei meiner Geburt. Doris machte sich selbstständig. Mit sechzehn warf Vater sie aus dem Haus. Sie war so anders als unsere Familie. Aber für mich war sie das erstrebenswerte Vorbild. Sie brachte die große Welt in unsere ärmliche Wohnung, verstehen Sie? Zwei Jahre hörten wir nichts von ihr. Dann schickte sie uns ihre Heiratsanzeige. Gelegentlich kamen dann auch kurze Briefe. Ihr Mann war wohl älter, viel älter als sie. Ein Jahr darauf starb Vater. Doris schickte mir Geld. Ich wollte mich als Tänzerin ausbilden lassen.«
    »Was weiter?«
    »Ich fuhr wie Doris nach New York und hörte nichts mehr von ihr. Bis vor einem halben Jahr. Dann besuchte sie mich plötzlich.

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