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0327 - Sie kamen drei Stunden nach Mitternacht

0327 - Sie kamen drei Stunden nach Mitternacht

Titel: 0327 - Sie kamen drei Stunden nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie kamen drei Stunden nach Mitternacht
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wenn ihr keine Detectives seid.«
    »Sind wir bestimmt nicht, aber was deine Moneten angeht, so könnte man darüber reden.«
    So weit war ich gerade gekommen, als ein Streifenwagen ohne Rotlicht und mit halb abgeblendeten Scheinwerfern vor der Third Avenue kam. Phil lief ihm entgegen.
    Der Wagen stoppte, und während.er sich wieder in Bewegung setzte, sah ich den Sergeanten am Funktelefon.
    Ich wusste genau, was mein Freund veranlasst hatte.
    Wenn Rattlesnake an dem Raub in der Cedar Street beteiligt gewesen war, so musste er seinen Anteil schon haben, und dieser Anteil war bestimmt nicht gering.
    Er hatte den ganzen Betrag höchstwahrscheinlich mit sich herumgeschleppt, sich zuerst einmal eingekleidet und war dann einen trinken gegangen.
    Dabei hatte er es nicht lassen können, zu prahlen, und ein paar Jungs hatten ihm die Kohle weggenommen.
    Rattlesnake hatten wir nun, aber wir wollten auch die Dollars retten.
    Das konnten wir nicht zu zweit. Derartige Lokale haben immer einen - oft sogar zwei - Seitenausgänge, durch den sich die Gäste bei einer Razzia verkrümeln können.
    Nun, die Cops, die hier in der Gegend Dienst taten, kannten alle Tricks. Wenn wir die nötige Anzahl hier hatten, würde keine Maus entschlüpfen können.
    Ich half Rattlesnake auf die Beine.
    Dann führte ich ihn, während er trunken vor sich hinschimpfte, ein Stück auf die Straße hinauf bis zur Grand Street und wartete, bis der erste Radiowagen vom Police-Hauptquartier kam.
    »Wo bleiben die anderen?«, fragte ich den Sergeanten.
    »Die kommen, aber wir müssen bei diesem Kaninchenbau von Joshua einige Vorsichtsmaßnahmen treffen. Wir müssen die John Street, die Fourth Street und die Vorderseite des Lokals an der Bowery absperren. Wir müssen auch im Haus den Treppenaufgang abriegeln und ebenso die Kellertreppe, sonst gehen uns die Burschen durch die Lappen.«
    »Ein Glück, dass Sie sich auskennen«, lachte ich. »Können Sie diesen Vogel inzwischen in Verwahrung nehmen?«
    »Mit Vergnügen. Was ist das für ein Papagei?«
    »Ich möchte eher sagen, dass es ein Geier ist, Ich habe ihn im dringenden Verdacht, dass er maßgeblich an dem Bankraub und' den Morden bei der Hodge Banking Corp. beteiligt ist. Und außerdem hat er einen von unseren Kollegen angekratzt.«
    Rattlesnake wurde auf den Hintersitz verfrachtet. Dort rollte er sich wie ein Igel zusammen und begann zu schnarchen.
    Ihm wurden Handschellen angelegt.
    So konnte es Rattlesnake nicht gelingen, auszukneifen. In diesem Augenblick kam ein mit Planen verhängter Mannschaftswagen die Grand Street herunter.
    Die Cops kamen langsam in kleinen Gruppen. Genauso schnell wie sie auftauchten, waren sie durch die Torbogen und Haustüren der angrenzenden Häuser verschwunden. Im Billardsalon ging währenddessen der Klamauk weiter. Zum Schluss kam ein großer Mannschaftswagen und bremste unmittelbar vor dem Lokal. Ungefähr zwanzig Cops und ein paar Detectives in Zivil quollen heraus. An ihrer Spitze Captain O’Mella vom Aufruhr-Squard und Sergeant Marbel vom 17. Bezirk in der Delancey Street. Marbel kannte die East Side wie seine Hosentasche.
    Als die Cops in das Lokal eindrangen, verstummte der Lärm. Nur die Musicbox quakte weiter. Dann aber klangen ein paar heisere Wutschreie auf, und einige Minuten lang schien es, als ob die Hölle mit sämtlichen Teufeln losgebrochen sei.
    Aber es dauerte nicht lange, bis der Widerstand gebrochen war.
    Ungefähr fünfundzwanzig Gestalten wurden herausgeführt und auf gereiht. Dann tauchten auch die anderen Polizisten nach und nach wieder auf und brachten weitere dreißig Figuren, die versucht hatten, sich heimlich nach hinten zu verkrümeln. Die Bande wurde verfrachtet und zum Hauptquartier gebracht.
    Dann standen sie wütend im Licht der Scheinwerfer auf der Bühne des Vorführraumes. Unten war es dunkel, und in dieser Dunkelheit hatten sich sämtliche Detectives zusammengefunden, die hofften, irgendeinen alten Bekannten unter den Festgenommenen zu finden. Ganz zum Schluss wurde Rattlesnake hereingebracht.
    »Sehen Sie sich Ihre Freunde da oben an«, sagte ich. »Welcher hat Ihnen die Moneten weggenommen?«
    Rattlesnake stand zwischen zwei Beamten und ließ seinen Blick über die Reihe der Kerle auf dem Podium wandern.
    »Es ist der dritte von rechts - und der Rothaarige genau in der Mitte. Sie hatten das Girl in dem blauen Kleid mit den blonden Haaren auf mich gehetzt, und die kriegte mich so weit, dass ich im Suff mit den Kohlen prahlte, die ich

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