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0327 - Wer die Blutfrau lockt

0327 - Wer die Blutfrau lockt

Titel: 0327 - Wer die Blutfrau lockt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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interessante Briefe sind über die Zamorra-Assoziafrau eingegangen!« rief er Nicole zu. »So bekomme ich endlich eine Vorstellung, wie die Leser auf meine Bücher reagieren.«
    »Und ich muß das alles wieder beantworten!« stöhnte Nicole und schwamm zum Beckenrand. »Du schaffst dir dadurch nur noch mehr Arbeit. Von den Portokosten mal ganz abgesehen.«
    »Die meisten Leute, die an Stefan Bayerl in der Kettelerstraße 1 in Heppenheim an der Bergstraße schreiben, legen selbstverständlich Rückporto bei!« erklärte Professor Zamorra. »Das ist einfach ein Akt der Höflichkeit. Und durch das Magazin, das Stefan Bayerl herausgibt, werden eine ganze Menge Hintergründe geklärt, an denen die meisten Leser interessiert sind. Das reduziert den Schreibkram auf einige wesentliche Fragen. Und die beantworte ich den Lesern gern, wenn es meine Zeit erlaubt. Daß es etwas dauert, bei dem Streß, in dem wir leben, dafür müssen sie Verständnis aufbringen!«
    In diesem Augenblick läutete das Telefon, das auf einem kleinen Tisch neben Professor Zamorras Sessel stand. Der Meister des Übersinnlichen atmete tief durch. Dann nahm er ab.
    »Hier Zamorra!« meldete er sich mit seiner markanten Stimme in französischer Sprache. Dann hörte Nicole, wie er abrupt in die englische Sprache überwechselte.
    »Ja, Miß Melford, ich freue mich, daß Sie meine Bücher gelesen haben. Wissen Sie, ich bin sehr beschäftigt und…« Er versuchte mit einem Blick auf Nicoles Traumkörper das Gespräch abzubrechen. Die zierliche Französin begann sich gerade mit einem weichen Frotteetuch betont langsam und mit aufreizenden Bewegungen trocken zu reiben. Für Zamorra war es die reinste Herausforderung. Doch dann wurde sein Gesicht ernst.
    »Was haben Sie getan?« hörte Nicole ihn entsetzt ausrufen. »Sie haben einen Vampir gejagt und sind gebissen worden. Großer Gott, Miß Melford. Wissen Sie, was das bedeutet?« Mit wenigen Worten setzte er Nicole in Kenntnis. Die gab ihm mit Zeichen zu verstehen, daß sie sofort einen Flug von Lyon nach London buchen würde. Während Professor Zamorra noch telefonierte, machte Nicole mit dem Computer die Buchung für den nächsten Flug klar und gab über Sprechanlage die Anweisung, Zamorras Mercedes für eine Fahrt nach Lyon klarzumachen und das fertiggepackte Gepäck im Kofferraum zu verstauen. Für diverse Blitzeinsätze hatten sie immer einige Notkoffer gepackt, in denen die wichtigsten Dinge verstaut waren. Die Gepäckstücke von Nicole überwogen natürlich, weil sie ständig einen gewissen Vorrat an Kleidung mit sich führte, der jedoch vor Ort kaum ausgepackt, sondern in den dortigen Geschäften ergänzt wurde.
    »Hören Sie, Miß Melford!« hörte Nicole Zamorras Stimme. »Wir kommen, so rasch es möglich ist. Verlassen Sie unter gar keinen Umständen Ihre Wohnung. Meistens sind es belanglose Zufälle, die in Situationen wie der ihren die Chancen der Hölle unterstützen!«
    »Das sagte mir Miß Perkins auch schon!« klang Marenia Melfords Stimme durch den Telefonhörer. »Ich werde vorsichtig sein!«
    »Vergessen Sie nicht, daß man in der Hölle bereits ein Auge auf Sie geworfen hat!« sagte Professor Zamorra sehr ernst. »Satans Kreaturen sind trickreich und listig. Sie werden das Äußerste tun, was für sie möglich ist, um Sie zum richtigen Vampir zu machen, damit Ihre Seele der Hölle verfällt. Allerdings sorgen die Mitglieder der Schwarzen Familie immer gern dafür, daß es wie ein Unfall aussieht, um keinen Verdacht auf ihre Umtriebe zu lenken. Da Sie meine Bücher gelesen haben, wissen Sie sicher, was gemeint ist!«
    »Ich habe sie vollkommen verstanden!« vernahm er Marenia Melfords dankbare Stimme am anderen Ende der Leitung. »Ich danke Ihnen, daß Sie kommen wollen und werde hier auf Sie warten.« Noch einige Worte, dann legte Professor Zamorra auf. Nicole war bereits im Nebenzimmer und zog sich an.
    »Alles klar zum Start. Countdown läuft!« rief sie ihm zu. »In zweieinhalb Stunden startet unsere Maschine von Lyon. Gerat in Schweiß und schwing die Hufe. In London dürfte es kühler sein als hier. Und in dem Aufzug lassen sie dich im Regent-Palace-Hotel am Picadilly-Circus nicht an der Rezeption vorbei.« Nicole hatte wie üblich Zimmer in diesem Hotel gebucht, weil Professor Zamorra dort eine kleine, diskret versteckte Bar wußte, wo man auch nach der britischen Sperrstunde um 23 Uhr noch ein Bier oder andere Getränke bekam. Irgendwo im Keller hinter einigen Tagungsräumen. Die

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