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0327a - Dynamit und heiße Dollars

0327a - Dynamit und heiße Dollars

Titel: 0327a - Dynamit und heiße Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dynamit und heiße Dollars
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siebenstellige Nummer. Nach dem zweiten Läuten meldete sich eine kühle Stimme. Verblüfft hörte Joe den automatischen Anrufbeantworter, der ihm um seinen Namen bat.
    »Joe Hoosick«, knurrte er und wartete noch zehn Sekunden.
    »Legen Sie auf und rufen Sie in einer Minute wieder an«, klang es deutlich zu ihm.
    Joe wurde wütend und knallte den Hörer auf die Gabel. Trotzdem befolgte er den Befehl, denn der Boss konnte verdammt ungemütlich werden, wenn man seine Anordnungen nicht befolgte. Außerdem hatte er das Geld und sie hatten blindlings zu gehorchen.
    Diesmal wurde nach dem ersten Klingeln abgehoben.
    »Joe, fahr sofort zum South Street Viadukt am East River«, sagte der Anrufbeantworter. »In Höhe der Lodge Street biegt ihr zum Kai 21 der East Fruit Company ab. Direkt neben der großen Halle steht ein Lieferwagen, Baujahr ’53, mit der Aufschrift der Fruit Company. Diesen Wagen holt ihr ab und lasst ihn verschwinden. Er ist verschlossen, aber ihr kümmert euch nicht darum. In vier Stunden rufst du die Nummer M Urray Hill 7 1311. Ende.«
    Automatisch hatte Joe sich alle Angaben notiert. Als es knackte, sah er verblüfft auf. Wie der Boss das gedeichselt hatte, dass die Nachricht nur an ihn und nicht an einen zufälligen Anrufer kam, war ihm ein Rätsel. Aber er hatte jetzt einen neuen Auftrag, obwohl das nicht abgemacht war.
    »Stell die Pulle weg«, knurrte er Dom an und stand auf. »Noch ist nicht Feierabend.« Er holte sich den Stadtplan von der Wand und suchte mit dem Zeigefinger die Stelle am East River, wo er den Wagen holen sollte.
    »Wohin lassen wir ihn verschwinden?«, fragte Greg.
    »Am besten gleich in der Nähe auf den Grund des East River«, sagte Joe. »Wer weiß, ob die Kiste den Cops nicht bekannt ist wie ein bunter Hund. Ich möchte nicht damit durch die ganze Stadt fahren.«
    »In einer halben Stunde ist es dunkel, bis dahin lassen wir uns Zeit«, schlug Greg vor. »Am Parkgelände bei der Williamsburgh Bridge wird uns keiner sehen, wenn wir das Ding über die Böschung rollen.«
    Sie überlegten sich genau die Fahrtstrecke, um an keinem Verkehrsposten vorbeifahren zu müssen. Dom saß noch immer teilnahmslos am Tisch, hatte eine Hand unter der Tischplatte, und er fischte langsam nach der Flasche. Er brauchte den Alkohol. Sein Promillegehalt steigerte sich von Minute zu Minute.
    ***
    Langsam legte Mister High den Telefonhörer auf. Pausenlos hatte er in den letzten Minuten telefoniert. Jetzt kamen die ersten Ergebnisse.
    »Vor drei Tagen ist Nana Lewes in das Duck Hotel, Stemford Street 42, gezogen. Seitdem ist sie fast die ganze Zeit unterwegs gewesen. Jerry, Sie versuchen das Mädchen dort zu sprechen. Wenn sie nicht da ist, lassen wir die Fahndung nach dem Sportwagen weiterlaufen.«
    Ich hatte mir schon die Adresse notiert.
    »Weiß der Wirt Bescheid, dass ich komme?«
    »Ja, er wird Ihnen ohne Weiteres das Zimmer zeigen. Sie können sich einen Durchsuchungsbefehl mitnehmen. Ich habe schön mit dem Untersuchungsrichter gesprochen. Setzen Sie alles daran, das Mädchen zu finden. Es geht um Clintons Leben. Ich fürchte, wir haben nicht mehr viel Zeit.«
    Ich wartete nicht erst ab, welche Instruktion Phil erhielt, und machte mich auf die Socken. Es waren etwa zwanzig Minuten bis zur Stemford Street zu fahren. Die Straße lag am oberen Ende Manhattans, kurz bevor man zur Henry Hudson Bridge abbiegen musste. Es war keine berühmte Gegend, aber sie lag nicht allzu weit von der Featherbed Lane entfernt.
    Ich nahm den Broadway und erwischte das Ende der grünen Welle. In einem Zuge kam ich bis zur Dykman Street durch, bog rechts scharf ab und hatte nach zwei Blocks die Stemford Street erreicht. Eine Mietskaserne lag neben der anderen, dazwischen ein paar magere Grünflächen und ein Denkmal aus dem letzten Jahrhundert. Vor der Nummer 42 parkte ich und warf einen raschen Blick über das vierstöckige Haus. Mehr als drei Dollar kostete die Übernachtung bestimmt nicht.
    Der Wirt mit schütterem Haar öffnete selbst und musterte mich blitzschnell. Ich wollte ihm meinen Ausweis zeigen, doch er lehnte sofort ab.
    »Miss Lewes ist noch nicht zurück«, sagte er. »Gestern Nacht muss sie spät gekommen sein, und ebenso früh ist sie heute Morgen wieder verschwunden. Das Bett ist benutzt, aber gesehen habe ich sie nicht, obwohl ich mit den Hühnern auf stehe.«
    Er führte mich in ein schäbiges Einzelzimmer, das wenigstens sauber wie ein Krankenhausfußboden war. Der Wasserhahn tropfte. Ich gab dem

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