Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0327a - Dynamit und heiße Dollars

0327a - Dynamit und heiße Dollars

Titel: 0327a - Dynamit und heiße Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dynamit und heiße Dollars
Vom Netzwerk:
dem Anruf unterrichtete. Dom Forge blieb vorläufig in der Einzelzelle des Polizeireviers streng bewacht zurück. Er sollte erst wieder auf die Beine kommen, wenn wir ihn zu einer Vernehmung ins FBI holten. Den Jaguar hatten ein Cop vor die Tür gestellt. Ich setzte Clinton neben mich. Er rauchte langsam und starrte mit zusammengekniffenen Augen auf die nächtliche Straße.
    In meinem Büro hatte ich einen Reserveanzug, den ich anzog, bevor ich zu Mister High ins Büro ging. Dort fand ich Phil vor, der einen Schnellhefter auf den Knien liegen hatte und die ersten Seiten studierte. Mister High sah auf seine Armbanduhr und stellte fest, das wir noch genau dreißig Minuten Zeit hatten. Überrascht sah ich ihn an, doch er deutete nur auf die Ergebnisse, die Phil gerade durchsah.
    »Erzählen Sie uns erstmal, wie Sie in diese Lage kamen«, sagte der Chef zu Clinton und bot ihm einen Stuhl an. Clinton nahm Platz, holte eine neue Zigarette aus der Packung und sog den Rauch tief ein. Dann legte er los!
    ***
    Völlig unbeleuchtet raste das Boot durch den Hafen. Es machte seine achtzehn Meilen spielend. Joe hielt die Ruderpinne fest und peilte mit dem Kopf über die ruhige Wasseroberfläche. Sobald er irgendwo einen Schatten ausmachte, drehte er bei und schlug einen Bogen. Es waren nicht allzu viele Boote unterwegs, und er sah sie gegen das erleuchtete Queens deutlich in ihren Umrissen.
    Er hatte einen großen Bogen um die Kais der East Fruit Company gemacht, wagte aber nicht, den East River zu überqueren. Die Patrouillenboote der Wasserschutzpolizei fuhren meist in der Mitte des Rivers und waren in jedem Fall schneller als er. Da die Strömung mithalf, fuhr er flussabwärts und hielt sich etwa hundert Yards vom Ufer entfernt. Nach zehn Minuten Fahrt entdeckte Greg einen Frachter, der sich langsam von einem der weiter südlich liegenden Piers löste. Joe erkannte seine Chance und drosselte den Motor. Er durfte nicht zu nahe ans Ufer, doch den Kahn musste er erwischen, bevor die Maschinen unter Volldampf standen.
    Sorgfältig schätzten sie die Entfernung, dann gab er etwas mehr Gas. Unter Sirenengeheul schob der Küstenfrachter eine weiße Bugwelle vor sich her und nahm Kurs auf die Mitte der Fahrrinne. Nachdem er einige Längen Abstand gewonnen hatte, drehte er den Bug in Richtung des Governors Island und nahm noch etwas Fahrt auf. Jetzt hielt Joe den richtigen Zeitpunkt für gekommen, gab Vollgas und scherte zur Mitte hinaus. Er holte rasch den großen Dampfer ein und arbeitete sich schräg an dessen Kiellinie heran.
    »Festhalten«, rief er Greg zu und ritt mit dem Kahn die Wellen ab. Es gab etliche Spritzer, aber dann hatten sie unbemerkt den Rumpf des großen Schiffes erreicht. Greg kniete vorn und hielt eine Leine in der Hand. Er tastete langsam die Stahlplanken nach einem Halt ab und fand schließlich einen Haken. Dort schlug er das Seil zwei Mal herum und behielt das freie Ende in der Hand, um jeden Moment loslassen zu können. Der Motor lief mit und Joe regelte ihn so ein, dass er die gleiche Fahrt machte wie der nur langsam fahrende Dampfer. Sie lagen jetzt vollkommen im Schatten und waren kaum mit einem guten Nachtglas zu entdecken.
    Die erste Patrouille der Wasserschutzpolizei fuhr fünf Minuten später an der Steuerbordseite vorbei. Sie sahen nicht das kleine Boot, das sich wie ein Küken an den Dampfer schmiegte.
    Als sie Governors Island passiert hatten, ließ Greg das Seil los. Joe steuerte backbord und sie hielten mit Vollgas auf den Buttermilk Chanel zu. Ungesehen überquerten sie die Enge und näherten sich dem Ufer von Brooklyn. Nahe der Einfahrt zum Brooklyn Battery Tunnel ließen sie das Boot unsanft auflaufen und sprangen beide heraus. Der Motor wurde ausgestellt, und Joe beförderte den Kahn mit einem kräftigen Fußtritt wieder ins freie Wasser. Die Strömung erfasste ihn, und Minuten später wurde der Kahn von der Dunkelheit verschluckt.
    Durch dichtes Gebüsch arbeiteten sie sich bis zu den Vorgärten der Häuser empor und suchten sich eine dunkle Stelle aus. Nach einigem Warten konnten sie die Booth Street betreten und langsam in Richtung Hamilton Avenue marschieren. Hier war die Subway-Station. Im Strom einiger hundert Passanten bestiegen sie den nächsten Zug in die Bronx und saßen gelangweilt hinter ihren großformatigen Zeitungen, die sie am letzten Kiosk gekauft hatten.
    Dass sich die Gedanken in ihren Hirnen jagten, sah ihnen keiner an. Gelassen stiegen sie an der Pelham Bay aus und betraten

Weitere Kostenlose Bücher