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0327a - Dynamit und heiße Dollars

0327a - Dynamit und heiße Dollars

Titel: 0327a - Dynamit und heiße Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dynamit und heiße Dollars
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Außenborder und warf ihn an, die beiden anderen kauerten in der Mitte der Nussschale.
    Als die Druckwelle vorbei war, sprang ich auf. Ich hörte das dumpfe Klatschen, mit dem die Wellen gegen den Kai schlugen und einen unterdrückten Schrei. Eine halbe Sekunde später zündete der Motor des Bootes und heulte auf. Die Schraube kam rasch auf Touren, und ich leuchtete mit der Taschenlampe auf das Wasser.
    Es waren nur noch zwei Mann im Boot. Einer hatte sich flachgelegt, während der andere die Ruderpinne hielt. Schnell entfernte sich das Motorboot vom Kai in Richtung Flussmitte.
    Eine Hand tauchte aus der schmutzigen und gurgelnden Brühe aus. Hinter mir hörte ich die eiligen Schritte der Kollegen, während ich schon das Jackett auszog.
    »Licht«, schrie ich noch, dann ließ ich die Lampe fallen und tauchte in das eiskalte Wasser. Meine Arme durchpflügten die Brühe. Ich suchte den Körper des Mannes, der bei der Explosion über Bord gefallen war. Aber ich fand ihn nicht. Erst als ein greller Handscheinwerfer aufleuchtete und ein paar Fuß tief das Wasser erhellte, entdeckte ich den zappelnden Körper. Mit zwei Schwimmstößen war ich heran und packte seinen einen Arm. Er krallte sich so fest, dass ich glaubte, er wolle mir alle Knochen brechen. Er klammerte sich an meinen Hals. Unnachgiebig zog er mich in die Tiefe. Meine Faust knallte gegen seine Schläfe, der Körper des Gangsters wurde mit einem Mal schlapp. Jetzt konnte ich ihn an die Oberfläche ziehen. Ich schnappte selber zwei Mal nach Luft, dann packte ich seinen Kopf von hinten und hielt ihn über der Wasseroberfläche.
    Ein Seil klatschte neben mir auf, und ich ergriff das Ende. Mit ein paar Bewegungen hatte ich es unter den Armen des Ertrinkenden durchgezogen und verknotet.
    »Fertig«, schrie ich und trat dabei Wasser. Sanft wie ein Riesenbaby wurde der Gangster nach oben gezogen.
    Das Wasser lief in kleinen Sturzbächen aus seiner Kleidung. Ich schwamm zur Kaimauer. Mit klammen Fingern zog ich mich hoch und stand frierend und zähneklappernd Sekunden später auf dem harten Boden.
    »Alle Achtung«, sagte ein dicker Sergeant der City Police und kam auf mich zu. Er wickelte mir eine Wolldecke um die Schultern. »Wir hätten gar nicht gemerkt, dass da einer ertrank.«
    Meine Zähne klapperten aufeinander, ich bekam einen Schüttelfrost. Meine Knie schienen nur noch aus Pudding zu bestehen. Der Sergeant stützte mich, als ich zur Ladetür des Trucks taumelte. Als ich die Tür öffnen wollte, glitt ich zwei Mal ab. Dann schwang sie sich endlich knirschend in ihren Angeln. Im Laderaum war es dunkel. Ich streckte den Arm aus und spürte nur den leeren Boden der Ladefläche. Plötzlich hörte ich das unterdrückte Stöhnen eines Menschen. »Haben Sie eine Lampe?«, fragte ich meinen Kollegen von der City Police.
    Der Sergeant nickte und reichte mir eine Stablampe. Grelles Licht erfüllte mit einem Mal den Laderaum des Lastwagens.
    In einer Ecke sah ich ihn dann. George Clinton lag gefesselt am Boden. Sein Gesicht war von vielen Schlägen gezeichnet, die Augen geschlossen und blau unterlaufen. Über den Mund hatten ihm die Gangster Pflaster geklebt. Mit einem Satz war ich bei ihm. Meine Hand tastete seinen Arm entlang. Ich suchte seinen Puls…
    ***
    Eine halbe Stunde später saßen wir im Revier 82 in der Oliver Street. Die Heizung lief auf vollen Touren. Ich hatte mir ein paar alte Sachen von einem der Beamten geliehen. Die Fahndung nach dem Motorboot war aufgenommen worden, die Wasserschutzpolizei gab alle zehn Minuten Standort und Ergebnisse ihrer Patrouillenboote durch. Bis jetzt hatten sie das Boot auf dem East River noch nicht entdeckt.
    »Dom S. Forge heißt der Gangster, den Sie aus dem Wasser gefischt haben«, sagte Sergeant Dover und legte einen Führerschein auf den Tisch.
    »Noch spricht er kein Wort und spielt den Bewusstlosen.«
    »Behüten Sie ihn wie den Staatsschatz in Fort Knox«, sagte ich und nahm einen Schluck heißen Tee. »Er muss uns zu den anderen führen, wenn wir sie heute Nacht nicht bekommen.«
    Das Telefon klingelte, und der Sergeant nahm ab.
    »Für Sie Mister Cotton«, sagte er und gab mir den Hörer. Es war Mister High, der mich bat, so schnell wie möglich mit Clinton, der schon wieder auf den Beinen war, zu ihm zu kommen.
    Mit rotgeränderten Augen saß Clinton neben mir und trank ebenfalls heißen Tee. Er rieb noch immer seine angeschwollenen Handgelenke die hart gefesselt gewesen waren. Es nickte sofort, als ich ihn von

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