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0327a - Dynamit und heiße Dollars

0327a - Dynamit und heiße Dollars

Titel: 0327a - Dynamit und heiße Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dynamit und heiße Dollars
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Besucher, die als nächste die Vorhalle betraten. Sie waren meist in Abendanzügen und bis auf zwei in Gesellschaft. Die beiden Einzelgänger kamen mir jedoch viel zu jung vor. Sie holten sich Karten und verschwanden im Hintergrund.
    Eine Minute nach der vereinbarten Zeit betrat ich die Halle. Den Hut nahm ich nicht ab, und den Kragen des Mantels hatte ich hochgestellt. Langsam schlenderte ich zur Preistafel und studierte die lange Liste. Niemand kümmerte sich um mich. Ich warf ein paar verstohlene Blicke in den Raum, doch ich konnte nichts Auffälliges sehen. Die Minuten vertropften wie Kunsthonig im Kühlschrank, Ich glaubte nicht mehr daran, dass die Gangster auf den Trick hereinfallen würden, und wandte mich zum Gehen. Als ich die Halle verließ, und auf die Straße trat, war Phil verschwunden. Ich wartete kurz, dann ging ich nach links in Richtung Wagen. Vielleicht hatte er jemanden verfolgt oder war schon vor mir zurückgekehrt.
    Ich hatte noch keine zehn Schritte getan, als mir ein Taxi entgegenkam und voll aufblendete, Mit einer scharfen Lenkbewegung riss der Fahrer das Yellow Cab dicht an den Bordstein und bremste. Schon hatte er die rechte Scheibe herabgekurbelt und rief mich an. Verdutzt blieb ich stehen.
    »Hallo, sind Sie von der Polizei?«, fragte er mich. »Ihr Kollege schickt mich, er konnte nicht mehr warten.«
    »Phil Decker?«, entfuhr es mir.
    »Ja, ich soll Sie hinbringen. Steigen Sie ein.« Damit riss er die Tür auf, und ich stellte einen Fuß auf die Wagenkante.
    Im gleichen Augenblick wurde ich misstrauisch und stockte, Irgendetwas war faul, oberfaul an der Geschichte. Ich zog den Fuß eilig zurück und beugte mich hinunter, um den Fahrer im Wagen besser erkennen zu können. Ich blickte in sein breites und brutales Gesicht und verhielt noch wie erstarrt.
    »Keine auffällige Bewegung«, zischte er mich kalt an.
    Es hätte dieser Aufforderung gar nicht bedurft, denn die 38er Automatik, die er in der rechten Hand hielt, zeigte genau auf meinen Magen. Ich spannte unwillkürlich die Bauchmuskeln an, doch das würde nicht gegen eine Kugel helfen.
    »Los, steig ein und halte die Nase kerzengerade«, knurrte er mich an. Ich musste gehorchen, denn selbst mit einem Sprung zur Seite konnte ich mich nicht mehr in Sicherheit bringen. Außerdem durfte ich nicht die Passanten in Gefahr bringen, die ahnungslos hinter mir vorbeigingen.
    »Damit kommst du nicht weit«, sagte ich langsam und gehorchte. Deutlich hielt ich meine Hände vor mich, damit er nicht glauben sollte, ich versuche die Waffe zu ziehen. Ich nahm auf dem Beifahrerseite Platz und legte die Hände auf die Knie.
    »Deine Kommentare interessieren mich einen Dreck«, fauchte er. »Mach die Tür zu.«
    Als das Schloss einschnappte, spürte ich den Druck seiner Waffe in den linken Rippen. Gleichzeitig tastete er meine Manteltaschen ab und zog die Handschellen hervor.
    »Du bist wohl ein ganz Schlauer«, grinste er und hakte blitzschnell die Armbänder um beide Handgelenke. Dabei verrückte er die Pistolenmündung nicht einen Fingernagel breit. Bevor er die Fesseln zuschnappen ließ, zog er einen Ring noch durch den Haltegriff am Armaturenbrett. Ich war angeschnallt wie ein zum Tode Verurteilter auf dem elektrischen Stuhl.
    Die Lage war mehr als ungemütlich. Ich hatte das Gesicht des Gangsters noch nie zuvor gesehen. Joe Hoosick war es meiner Schätzung nach nicht, also musste es sich um seinen Komplizen handeln.
    »Und wohin soll diese Spazierfahrt gehen?«, fragte ich so gleichgültig wie möglich.
    »Das merkst du früh genug. Wenn du glaubst, uns auf so billige Art und Weise verbraten zu können, hast du dich gewaltig geirrt. So bescheuert sind wir auch wieder nicht. Das bildest du dir zwar ein, aber das ändert nichts an der Tatsache.«
    Er lachte kurz und hämisch vor sich hin.
    »Wo ist mein Kollege?«, fragte ich.
    »Wahrscheinlich schon da, wo du auch landen wirst«, sagte er brutal. »Der Boss ist nicht kleinlich mit solchen Schnüfflern wie ihr welche seid.«
    Er hatte die 42. Straße verlassen und bog am hell erleuchteten UNO-Gebäude in den Roosevelt Drive ein. Das Taxi beschleunigte, und ich riskierte einen Blick nach links. Die Nummer des Wagens war deutlich an dem Namensschild neben der Lenksäule zu lesen und ich merkte sie mir. Außerdem sah ich, dass der Gangster die Pistole auf das Knie gelegt hatte. Mit einem geschickten Fußtritt konnte ich sie auf den Boden befördern, doch ich brauchte beide Hände, um seinen Angriff

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