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0327a - Dynamit und heiße Dollars

0327a - Dynamit und heiße Dollars

Titel: 0327a - Dynamit und heiße Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dynamit und heiße Dollars
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das unterirdische Postamt, das Tag und Nacht geöffnet war. Hier gab es drei Dutzend Telefonzellen, und Joe steckte den Nickel ein. Die Nummer hatte er sich gut gemerkt und wählte langsam durch.
    Das Freizeichen erklang. Greg näherte sein Ohr, um ebenfalls die Anweisungen des Bosses mitzuhören. Nach drittem Läuten wurde abgehoben und ein dumpfes »Hallo« ertönte.
    ***
    Wir hatten den genauen Plan gemeinsam festgesetzt und mussten uns beeilen. Die Telefonnummer, die wir dem Anrufbeantworter entnommen hatten, gehörte zu einer Sprechzelle im Central-Bahnhof.
    Wir wussten den Zeitpunkt auf zehn Minuten genau, wann Joe Hoosick dort anrufen sollte. Phil und ich hatten den Auftrag, den Mann festzunehmen, der den Anruf entgegennahm. Dazu postierten wir beide uns eine Viertelstunde in der Nähe der Zellen. Die dritte von links, um die es uns ging, konnten wir genau im Auge behalten. Wir standen an der Seite eines Stehausschankes und hatten jeder eine Cola vor uns.
    »Manche Leute sind derart naiv, das sie schon wieder gerissen wirken«, sagte Phil und sah sich genau die wartenden Männer an. »Dass Clinton das Mädchen mal gut kannte, glaube ich ihm, aber dass er nicht merkte, warum sie ihn abholte, ist mir schleierhaft.«
    »Vielleicht ist sie eine gute Schauspielerin«, sagte ich und musterte einen bulligen Kerl, der vor Zelle drei stehen blieb und auf die Uhr sah.
    »Sie soll zu Tode erschrocken gewesen sein, als ihr Wagen von einem Transporter gestoppt wurde und zwei Beamte Clinton festnahmen. Aber merkwürdig ist, das sie seitdem verschwunden ist. Die beiden Gangster haben das Mädchen doch laufen lassen und sich nur um Clinton gekümmert. Entweder steckt sie mit im Bunde oder sie wurde anschließend entführt.«
    »Wenn sie wirklich unschuldig ist, hätte sie sich bei der Polizei nach Clinton erkundigen müssen«, stimmte mir Phil zu. »Jedenfalls bleibt Clinton erst einmal bei uns in Pension.«
    Wir näherten uns jetzt der Zelle, da der Anruf jeden Augenblick erfolgen musste. Noch hatte keiner die Zelle betreten. Phil betrat jetzt die Nebenzelle und tat so, als suche er eine Nummer im Telefonbuch. Ich zündete mir eine Zigarette an und wartete auf das Klingeln. Der Glastür drehte ich den Rücken zu, sodass mich keiner erkennen konnte, der die Telefonzelle betreten wollte. Ich stand jedoch so dicht dabei, dass ich auf das erste Klingeln hin mit einem Schritt den Hörer erreichen konnte. Zwei Mal glaubte ich ein Geräusch hinter mir zu hören, doch die Zelle blieb wie leergefegt. Endlich rasselte der Apparat los. Ich ging rasch hinein und nahm den Hörer ab. Kein Mensch in der Nähe kümmerte sich um mich.
    »Hallo«, brummte ich und hielt die Handfläche locker auf die Sprechmuschel.
    »Hier Joe«, klang es hastig.
    »Und? Hat es geklappt?«, brummte ich möglichst undeutlich und knapp.
    »Leider nicht, Boss«, kam es gepresst zurück. »Es kam etwas dazwischen und wir mussten uns absetzen.«
    »Okay, das ist nicht so wichtig«, sagte ich etwas sanfter. Ich hörte deutlich, wie mein Gesprächspartner Dampf abließ.
    »Und der andere? Wo steckt das Girl?«
    Gespannt wartete ich auf Antwort, denn es kam mir jetzt darauf an, den Aufenthaltsort von Nana Lewes herauszufinden.
    »Alles in Ordnung. Wir haben genau nach Anweisung gehandelt«, knurrte Joe, und es schien mir, als sei er eine Spur zu misstrauisch.
    »Schön, wir treffen uns in einer Stunde am Times Square, Ecke 42. Straße West. Da ist das Modern Theatre. Am Eingang wartet ihr, ich bringe alles mit. Ende.« Damit hängte ich auf und sah zu Phil hinüber. Er hatte im gleichen Augenblick eine Nummer gewählt, als ich den Hörer abnahm. Jetzt notierte er eine Zahl und hängte ein.
    Vor den Zellen trafen wir uns. Ich erzählte ihm rasch von meinem Gespräch uns sah dann auf seinen Notizblock.
    »Der Operateur von der Telefongesellschaft war fix wie ein geölter Blitz«, sagte Phil, »aber das Gespräch kam wieder nur von einer öffentlichen Zelle.«
    »Hoffentlich riechen sie keine Lunte«, sagte ich. »In einer Stunde können sie sich eine Menge durch den Kopf gehen lassen.«
    Ich war bereits entschlossen, allein auf die beiden Gangster zu warten. Es hatte keinen Zweck, mit einem großen Aufgebot den Treffpunkt abzuriegeln. Einzig und allein Phil sollte in der Nähe bleiben und notfalls eingreifen, wenn etwas schiefging.
    Wir saßen im Wagen und rollten langsam zur 42. Straße. Es knackte im Funkgerät, und Phil nahm den Hörer ab. Der Ruf galt nicht uns,

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