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0327a - Dynamit und heiße Dollars

0327a - Dynamit und heiße Dollars

Titel: 0327a - Dynamit und heiße Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dynamit und heiße Dollars
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abwehren zu können, und den Wagen abfangen zu können, falls er ins Schleudern geriet. Wir hatten jetzt schon vierzig Meilen drauf, und es herrschte dichter Gegenverkehr. Der Schlüssel zu den Handfesseln befand sich leider in der Hosentasche. Ohnmächtig musste ich mich durch das nächtliche New York schaukeln lassen.
    »Nachdem euch die letzte Entführung danebengegangen ist, hätte ich mir nicht schon wieder die Finger verbrannt. Einen FBI-Agenten hat noch keiner ungestraft entführt«, bemerkte ich trocken.
    Er schwieg verblüfft und ich merkte, dass er mich bis jetzt für einen Detektiv der Stadtpolizei gehalten hatte. »Vor drei Minuten lief der Großeinsatz nach euch an, da ich mich nicht gemeldet habe«, sagte ich und zwang mich zu einem Grinsen. »Und euer lieber Kollege Dom hat geplaudert wie ein satter Papagei. Du und dein feiner Kollege, ihr geht in spätestens einer Stunde hoch. Dann wartet der elektrische Stuhl auf euch. Mord und Kidnapping ist kein Pappenstiel.«
    »Halt dein verdammtes Maul«, zischte er mich wütend an. Gleichzeitig wurde der Wagen etwas langsamer. Wir hatten die Geschwindigkeitsbeschränkung schon überschritten. Er warf einen nervösen Blick in den Rückspiegel und starrte dann wieder geradeaus.
    »Ein letztes Angebot«, sagte ich ruhig, obwohl ich auch langsam nervös wurde. Wenn der Gangster die Nerven verlor, knallte er mich einfach ab und suchte das Weite. »Du kommst mit und packst alles aus. Dafür bekommst du vor Gericht mildernde Umstände.«
    »Das heißt, ich gehe straffrei aus?«, fragte er zögernd.
    »Das nicht, aber ich lege ein Wort für dich ein. Wenn du an dem Mord an Nana nicht beteiligt warst, kommst du wahrscheinlich an dem elektrischen Stuhl vorbei.«
    »Auf dein Wort pfeif ich«, sagte er kalt. Er hatte sich entschlossen, und zwar zu meinen Ungunsten. Wir sprachen jetzt keine Silbe mehr und ich passte nur auf, wohin er mich bringen würde. An der 110. Straße bog er ab und kam zum Frawley Circle. Links erstreckte sich der Central Park, geradeaus am Parkrand stoppte er. Rückwärts fuhr er bis an die Büsche und überzeugte sich, dass keiner zusah.
    »Los, runter vom Sitz«, knurrte er und griff nach der Waffe. Ich überlegte fieberhaft, was zu tun sei, doch ich war völlig in seiner Gewalt. Ohne eine Miene zu verziehen, rutschte ich vom Sitz. Die Hände hingen oben am Griff, und ich versuchte, mich auf die Hacken zu kauern. Es war verdammt eng in dem alten Chevy.
    Mit rascher Bewegung holte er unter dem Sitz eine sackartige Kapuze hervor und zog sie mir über den Kopf. Der Stoff war so dicht, dass ich nichts mehr sehen konnte. Während ich noch ein paar Falten wegblies, die sich vor meinen Mund gelegt hatten und mich am Atmen hinderten, explodierte mein Schädel.
    Ich sah einen riesigen Kometen hochgehen, der sich in Tausende von kleinen Funkenbällen auflöste, die wie wild durcheinanderwirbelten. Dann breitete sich finstere Nacht aus und der Faden riss völlig ab.
    Greg Walcot suchte fieberhaft nach dem Schlüssel, löste schließlich die Handschellen vom Haltegriff und ließ sie wieder einschnappen. Dann steckte er die Automatik weg, mit deren Knauf er zugeschlagen hatte. Hastig zerrte er die hinteren Fußmatten vor und bereitete sie über die zusammengekauerte Gestalt neben sich. Mit einer fahrigen Bewegung wischte er sich den Schweiß von der Stirn und blickte sich um. Doch niemand war zu sehen. Zwei Minuten später startete er den Chevy wieder. Auf pfeifenden Rädern riss er den Wagen in die Kurve und reihte sich erneut in den Verkehrsfluss ein.
    Greg spürte zum ersten Mal Angst und Nervosität. Er hatte es sehr eilig, zum Ziel zu kommen und passte wie ein Luchs auf entgegenkommende Polizeifahrzeuge auf. Nach acht Minuten näherte er sich dem Ziel und steuerte den Wagen in eine Seitenstraße. In einem Hinterhof stoppte er, riss die Garagentür auf und fuhr den Chevy hinein. Auf atmend schlug er den Torflügel zu und ging ein paar Schritte nach vorn.
    Joe Hoosick stand ungerührt mit verschränkten Armen an der Wand und starrte ihm entgegen. In seiner Hand hing lässig eine Beretta, deren Lauf auf einen Mann zeigte, der zusammengesunken auf einen Stuhl gebunden war. Deutlich hörte Greg das Knacken, mit dem der Sicherungsflügel der Pistole umgelegt wurde.
    ***
    Als ich wieder zu mir kam, hatte ich das Gefühl, ein Schreibtisch stehe auf meinem Schädel. Der Druck war unerträglich, und ich wagte nicht, den Kopf auch nur einen Zoll zu verrenken. Mit

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